Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Schwierigkeiten des Aufmarsches. 
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noch unvollständigen Ausrüstung der Gruppe Krauß der Angrisfsbeginn 
verschoben werden, man nahm ihn für den 24. Oktober in Aussicht; die 
bereits im Marsch befindliche Infanterie hatte an den ohnehin völlig über¬ 
lasteten Straßen einen Rasttag einzulegen. Inzwischen liefen am 20. und 
21. Oktober unter anderen drei österreichisch-ungarische Offiziere, ein 
Tscheche und zwei Rumänen, zum Feinde über1), von denen einer, als 
Ordonnanz-Offizier einer Brigade verwendet, Karten mit Einzeichnungen 
bei sich führte und Kenntnis der Angriffszeiten, nicht allerdings des An¬ 
griffstages hatte, denn dieser war noch nicht bekanntgegeben. Gleichzeitig 
war der Isonzo zu einem gewaltigen Hindernis angeschwollen, auf den 
höheren Bergen lag Schnee. Das ganze Unternehmen schien aufs äußerste 
gefährdet. Weiteres Abwarten versprach keine Besserung der Verhält¬ 
nisse. General von Be low befahl den Angriff für den 24. Oktober. 
Das inzwischen bestimmt erwartete Massenfeuer gegen die so gut wie 
ungedeckten, dicht massierten Geschützaufstellungen und die in die Bereit¬ 
stellungsräume einrückende Infanterie blieb zwar aus, doch nahm das feind¬ 
liche Störungsfeuer zu, brachte auch einige Verluste, flaute aber am Vor¬ 
mittag des 23. Oktober wieder völlig ab. Insgesamt waren dabei nur 
60 bis 80 feindliche Feuerstellungen erkannt worden, denen gegenüber 
jetzt 280 eigene Batterien bereitstanden. Unterdessen besserte sich das 
Wetter, die Gebirgswasser begannen abzufließen. 
d) Die Lage beim Gegner vor Angriffsbeginn. 
Beim Gegner war seit Abschluß der 11. Isonzo-Schlacht keine ent¬ 
scheidende Veränderung der Frontbesetzung festgestellt worden. Die 
Kampftätigkeit hatte seit Ende September auch am Mt. S. Gabriele so 
gut wie ganz aufgehört. Das Artilleriefeuer war sehr gering. Die Italiener 
bauten an ihren Stellungen, auch an rückwärtigen. Rach wie vor schien die 
Masse ihrer Streitkräfte südlich des Tolmeiner Brückenkopfes zu stehen. 
Auf der mehr als 60 Kilometer messenden Front vom Rombon nördlich 
von Flitsch bis zum Isonzo bei Selo nahm man bis zum 24. Oktobers 
nicht mehr als etwa neun italienische Brigaden^) als Stellungsbesatzung 
an, dazu etwa zwei in Reserve dahinter. Südlich von Selo bis zum Meere 
stand der Gegner wesentlich enger; hier rechnete man einschließlich Ab- 
*) Ost. amtl. Werk, VI, S. 516. - Insgesamt liefen vor Beginn des Angriffs 4 Offi¬ 
ziere und etwa 60 Mann über. Nach einer Mitteilung des Gen. von Krafft vom September 
1941 soll die Zahl sogar noch erheblich gröher gewesen sein. 
2) Nach der Lagen karte der O. H. L. vom 24. Okt. 1917. 
3) Wegen der verschiedenen Stärke der italienischen Divisionen rechnete die Abt. 
Fremde Heere der O. H. L. meist nach Brigaden. 
15* 
September 
bis Oktober.
	        
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