Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Österreichisch-ungarischer Angriffsplan. 
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Isonzo-Front namhaftere deutsche Kräfte eingreifen zu lassen, starken 
Widerstands. Dementsprechend erbat er am 23. August bei General¬ 
feldmarschall von Hindenburg vier bis fünf österreichisch-ungarische Di¬ 
visionen von der Ostfront und schlug, um sie frei zu machen, Streckung 
der Abschnitte oder Ablösung durch deutsche Truppen vor, die bisher für 
das Riga-Unternehmen bestimmt waren, da dieses „infolge des Verhaltens 
der Russen2) einigermaßen an Aussicht verloren" habe. Bei Begründung 
seines Vorschlages verwertete er die geplante Zurücknahme des Nord- 
flügels der Armee Boroevic hinter den Chiapovano-Abschnitt2); sie biete 
Zeit und Möglichkeit, durchzuhalten, bis eine Wendung der Lage eintreten 
könne. Deutscherseits wurde die Beantwortung der Anfrage einst¬ 
weilen zurückgestellt, wohl aber am 24. August die Entsendung des Alpen¬ 
korps und am 26. auch der öst. 13. Schützen-Division der Heeresgruppe 
Mackensen«) an die italienische Front vorbereitet, denn bei plötzlich ein¬ 
tretendem Bedarf war rechtzeitiges Eintreffen ausreichender Hilfe der 
Eisenbahnverhältnisse wegen nicht gewährleistet2). 
Offenbar hat General von Arz aber schon vorausgesehen oder doch 
alsbald erfahren2), daß man deutscherseits nicht bereit sei, der Bitte um 
Hilfe in der vorgebrachten Form zu entsprechen. Am 25. August wurde 
bei der österreichisch-ungarischen Heeresleitung ein neuer Angriffsplan 
aufgestellt: Gegen 40 italienische Divisionen, denen nur 21 eigene gegen¬ 
überstanden, seien mindestens 20 Divisionen Verstärkung erwünscht; da 
drei Divisionen aus dem Osten bereits anrollten, blieben noch 17 Divi¬ 
sionen zu beschaffen. Soviel glaubte man aber auch bei Mitwirkung 
deutscher Truppen nicht zusammenzubringen und wollte sich daher mit 
insgesamt 13 Divisionen begnügen (acht deutschen, fünf österreichisch¬ 
ungarischen), die deutscherseits an der Ostftont ftei zu machen wären. Gegen 
3000 italienische Geschütze an der Isonzo-Front wünschte man die Zahl 
der 1800 eigenen mit deutscher Hilfe aus 2800 zu bringen. An der Tiroler 
und Kärntner Front sollten deutsche Divisionen den Gegner über den be¬ 
vorstehenden Angriff täuschen. Dieser selbst sollte aus dem Raume Flitsch— 
Tolmein auf Cividale geführt, dazu aber vorher die alte Stellung am mttt- 
1) Öst. amtl. Werk, VI, S. 456. 
2) S. 192 (Räumung des Aa-Bogens). 
3) 6.211. 
4) S. 187. 
5) Aus einer Mitteilung des Gen. Wetzell vom März 1940. 
6) In den Akten ist darüber nichts zu finden. Über den Gedankenaustausch der O.H.L. 
mit Gen. von Cramon fehlen, abgesehen vom Schrift- und Telegrammwechsel, jegliche 
Aufzeichnungen; es hat aber offenbar außerdem auch Fernschreibe- oder Fernsprechverkehr 
bestanden. 
5. bis 26. 
August.
	        
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