Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

180 Der Krieg im Osten. Kampfe in Rumänien und den Karpaten. 
Dis 22. Juli. 
C. Die Kämpfe Ln Rumänien und in den Karpaten. 
Beilage 17. 
Mit einem Angriff gegen die Heeresgruppe Mackensen (Chef 
des Generalstabes Generalmajor Hell), die auf rumänischem Boden die 
Front vom Schwarzen Meer bis zu den Karpaten innehatte, rechnete man 
seit langem1). Auch in diesem Falle wollte die Oberste Kriegsleitung, 
ebenso wie in Ostgalizien, mit einem Gegenschlage antworten. Er sollte 
vor allem die rumänische Armee treffen, die von den zersetzenden Ein¬ 
flüssen der russischen Revolution bisher' ziemlich unberührt geblieben, 
nach Neuaufbau durch französische Instrukteure wieder ein beachtlicher 
Gegner und damit die Stütze der feindlichen Front geworden war. Schon 
bei Beginn der russischen Offensive in Galizien schien es erwünscht- daß 
die Heeresgruppe Mackensen entlastend mitwirke, indem sie durch Angriff 
möglichst starke Kräfte binde und, wenn möglich, einen großen Erfolg 
erringe. Verstärkungen, die sie hierzu erbat, konnten aber nicht gegeben 
werden. Der Angriff muhte zunächst unterbleiben. Aber auch die öster¬ 
reichisch-ungarische Anregung, nunmehr Kräfte aus Rumänien als Ver¬ 
stärkung nach Ostgalizien zu schicken, wurde abgelehnt, denn die Oberste 
Kriegsleitung rechnete nach wie vor mit der Möglichkeit, daß die 9. Armee 
(linker Flügel der Heeresgruppe), die mit sieben deutschen, zweieinhalb 
österreichisch-ungarischen, zwei türkischen, einer bulgarischen Division von 
Braila bis westlich von Panciu am unteren Sereth und an der Putna 
stand, von den gegenüberstehenden Russen und Rumänen demnächst an¬ 
gegriffen werde. Bis zum 22. Juli schienen dazu auf der nur 40 Kilometer 
breiten Front von Braila bis Fundeni, wo der Gegner ausgedehnte 
Stellungen diesseits des Sereth innehatte, etwa zwölf feindliche Infan¬ 
terie- und drei Kavallerie-Divisionen bereitzustehen. 
Seit Mitte des Monats wurde aber auch ein Angriff in den Karpaten 
erwartet. Hier standen an die 9. Armee anschließend, als rechter Flügel 
der ö.-u.1. Armee (Heeresfront Erzherzog Josef) drei Infanterie- und 
eine Kavallerie-Division unter General von Gerok (Generalkommando des 
XXIV. Reservekorpö) aus über 60 Kilometer breiter Gebirgsfront. Kampf¬ 
kräftige Reserven fehlten fast ganz, auch hatte die Heeresfront im Juni 
18000 Mann guten Ersatz an die Isonzo-Front abgeben müssen. Allein 
vor der Gruppe Gerok waren insgesamt etwa 14 russische und rumänische 
Divisionen festgestellt. 
!) Bd. XII, S. 502f.
	        
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