Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Einnahme von Czernowih. Beendigung der Verfolgung. 
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stärkeren Widerstand nur noch vor Czernowitz, das er unter dem Druck von 
Norden erst in der Nacht zum 3. August räumte. An diesem Tage rückten 
österreichisch-ungarische Truppen der ö.-u. 3. und 7. Armee in die Stadt ein, 
während andere Teile darüber hinaus im Vorgehen gegen die Grenze blieben. 
Inzwischen war die Fortsetzung der Operation in die Moldau zunächst 
vertagt worden. Als die Heeresfront Erzherzog Josef dem Ober¬ 
befehlshaber Ost am 1. August mitgeteilt hatte, daß die ö.-u. 7. Armee 
nach Erreichen von Czernowih „mit starkem linken Flügel in südöstlicher Rich¬ 
tung, linker Flügel von Czernowitz aus Dorohoiu" angesetzt werden solle, 
hatte dieser dem entgegengehalten: die ö.-u. 3. Armee sei zur Teilnahme an 
einer Operation in die Moldau nicht stark genug; auch sei ausreichender 
Nachschub zunächst nicht gewährleistet, da die Eisenbahn vor fünf Wochen 
nicht über Stanislau hinauskomme; der rechte Flügel der ö.-u. 3. Armee 
werde voraussichtlich bei Bojan am Pruth haltmachen. Auf Veran¬ 
lassung der Obersten Kriegsleitung sollte daher auch die ö.-u. 7. Armee 
an der Grenze haltmachen, „zu weiterem Vorgehen bereit". Nunmehr 
faßte die Heeresfront den Plan, den Angriff ohne wesentliche Mitwirkung 
der ö.-u. 3. Armee zu führen. Sie wollte mit dem linken Flügel längs des 
Sereth starke Kräfte der ö.-u. 7. Armee (einschließlich des Karpatenkorps 
sechs Infanterie- und drei Kavallerie-Divisionen) nach Süden ansehen, 
um im Zusammenwirken mit dem jetzt nahe bevorstehenden Angriff der 
Heeresgruppe Mackensens den Gegner wenigstens aus den Karpaten zu 
vertreiben, vielleicht sogar — wie General von Seeckt meinte — aus der 
ganzen Moldau. Die Oberste Kriegsleitung befahl zur Sicherung der für 
dieses Vorhaben wichtigen von Czernowitz nach Suczawa führenden Bahn 
die ö.-u. 3. Armee noch etwas weiter bis in die Linie Nowosielica (am Pruth 
12 Kilometer unterhalb Bojan) — Raszkow am Dniester vorzuführen. 
Während der Nordflügel der ö.-u. 3. Armee das befohlene Ziel am 
4. August im wesentlichen erreichte, stieß ihr Südflügel (ö.-u. XIII. Korps) 
bereits vor Bojan und der unmittelbar nördlich davon gelegenen Dolzoc- 
Höhe auf nachhaltigen Widerstand. Ebenso versteifte sich die feindliche 
Abwehr vor der anschließenden Heeresftont Erzherzog Josef, bei der auch 
der Nordflügel der ö.-u. 1. Armee jetzt im Vorgehen war. Die Kampf¬ 
moral der Russen schien sich allgemein gebessert zu haben. Man traf auf 
zahlreiche vom Kampf noch völlig unberührte Kavallerie-Verbände. Am 
5. August warf der Gegner nördlich von Bojan den linken Flügel des ö.-u. 
XIII. Korps zurück. An demselben Tage erreichte bei der ö.-u. 7. Armee 
das Karpatenkorps die Höhen vor der Stadt Sereth, während ungarische 
Truppen Radautz besetzen konnten. 
S. 182 f. 
4. und 5. 
August.
	        
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