Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Osten. Gegenoffensive in Ostgalizien. 
der Operationen (auch der in Rumänien beabsichtigten) die Eroberung der 
Moldau bis zum Pruth mit unseren Kräften erreicht werden kann, ist nach 
den Erfahrungen der bisherigen Kämpfe allein abhängig vom Kampfwert 
der Truppe, ihrem festen Zufassen und rücksichtslosen Draufgehen. Greifen 
alle Truppen unbeirrt an, so werden wir unser Ziel erreichen, sonst nicht. 
O.B. Ost weiß, daß der rechte Flügel der Südarmee die 3. Armee vor¬ 
wärtsbringen soll. Zunächst muß die Zbrucz-Mündung erreicht werden. 
Für die Operationen in der Moldau ist das Vordringen der ö.-u. 7. Armee 
zwischen Pruth und Sereth von entscheidender Bedeutung. Für dauernden 
Hinweis wäre ich Euer Exzellenz zu Dank verpflichtet." 
Unterdessen hatte der Gegner am 30. Juli angesichts der Bedrohung 
durch die Gruppe Lihmann und das auf Kuty-Wiznitz vordringende Kar¬ 
patenkorps den Widerstand bei Sniatyn und- an der Czeremosz-Mündung 
ausgegeben. Er machte aber schon bald wieder Front. Die Mitte der 
ö.-u. 7. Armee drang in das Suczawa- und Moldau-Tal vor, ihr Süd- 
flügel trat den Vormarsch von den Paßhöhen an. 
,i.g»n. Am 31. Juli stand der Gegner in einer Linie, die vom Dniester 
zwischen Okna und Zaleszczyki östlich an Sniatyn vorbei zum oberen 
Sereth bei Lopuschna verlies. Die Entscheidung wurde wiederum vor allem 
durch Angriff der Gruppe Lihmann gebracht, bei der wie bisher besonders 
die 16. Reserve-Division Schrittmacher war. Die 83. Infanterie-Division 
kam hart am Dniester in recht schwierigem Gelände (100 Meter hohe Steil¬ 
wände) langsamer vorwärts. Die 8. bayerische Reserve-Division vermochte 
aus dem linken Flügel den feindlichen Widerstand erst abends zu brechen. 
Der Gegner war auf 25 Kilometer breiter Front geworfen, während er 
beiderseits des Pruth vor dem ö.-u. XIII. Korps noch hielt. Weiter südlich 
gewann die ö.-u. 7. Armee in der Enge der Karpaten-Täler nur langsam 
und unter verlustreichen Kämpfen Raum. Die ö.-u. Heeresleitung 
glaubte daher darauf hinweisen zu müssen, daß da, wo der Erfolg durch 
Umgehung erreicht werden könne, frontales Losstürmen zu vermeiden sei. 
Der Generalstabschef des Heeresfront-Kommandos General von Seeckt 
und Oberste Kriegsleitung hielten aber die Weitergabe einer solchen Weisung 
für äußerst bedenklich; sie könne dazu führen, daß einer aus den anderen 
warte; in der jetzigen Lage müsse jedem die Energie der Verfolgung 
lähmenden Einfluß mit allem Nachdruck entgegengetreten werden, 
l. A»g»st. Der Erfolg der Gruppe Lihmann veranlaßte den Feind, in der Nacht 
zum 1. August auch vor dem ö.-u. XIII. Korps zurückzugehen. Seine Be¬ 
wegungen vollzogen sich aber durchweg in voller Ordnung. Er schien in 
der allgemeinen Linie Okna — Gegend zehn Kilometer nordwestlich von 
Czernowih und Storozyneh wieder Front zu machen, leistete dann aber
	        
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