Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Osten. Kerenski-Offensive. 
16. gnni. 
Am 9. Juni setzte der Nachfolger in der Heeresleitung, General 
Brussilow, den Beginn des Angriffs für die Südwestftont auf den 23., 
für die übrigen Heeresfronten auf den 28. Juni fest. Dieser Zeitpunkt 
wurde aber für die Südwestsront, nach der sich die anderen zu richten hatten, 
bald darauf aus den 25. Juni und dann noch weiter verschoben, da der 
Kriegsminister Kerenski vorher noch die Angrifsskorps aufsuchen und 
durch anfeuernde Reden aus ihre Aufgaben vorbereiten wollte. Diesen 
Ansprachen folgten die Soldaten meist mit Begeisterung; sie versprachen, 
den Befehlen ihrer Vorgesetzten zu gehorchen. 
j. Die Rümpfe der Heeresgruppe Böhm-Ermolli. 
Für den Angriff der russischen Südwestfront hatte General 
Gutor am IS. Funi folgende Aufgabe gegeben1): Besondere Armee 
(General Balujew mit 15 Infanterie- und 5 Kavallerie-Divisionen): 
Fesselung des Gegners; 11. Armee (General Erdeli mit 27 Infanterie- 
und 2 Kavallerie-Divisionen): Durchbruch über die Linie Zborow— 
Koniuchy, Erweiterung des Erfolges in nördlicher und nordwestlicher 
Richtung, Wegnahme von Zloczow und Vorgehen in der Richtung auf 
Lemberg; 7. Armee (General Bjelkowitsch mit 18 Infanterie- und 3 Ka¬ 
vallerie-Divisionen) : Durchbruch im Abschnitt von Brzezany und Vor¬ 
gehen in der Richtung auf Lemberg; 8. Armee (General Kornilow?) mit 
18 Infanterie- und 3 Kavallerie-Divisionen): Angriff des rechten Flügels 
in das Lomnica-Tal und weiter über Kalusz auf Bolechow, im übrigen 
Sicherung der Flanke des Angriffs. Als Reserven der höheren Führung 
waren im ganzen sieben Infanterie- und drei Kavallerie-Divisionen, dabei 
vor allem die beiden Sardekorps, ausgeschieden. Die Stärke der zur Ver¬ 
fügung stehenden Artillerie ist nicht bekannt; jedenfalls war alles heran¬ 
gezogen worden, was nur möglich war, darunter die gesamte Heeres¬ 
artillerie. An der Durchbruchsfront der 11. und 7. Armee rechnete man 
mit vierfacher infanteristischer Überlegenheit. 
Der Beginn der Artillerie-Vorbereitung, bei der nach Kalibern und 
Zahl der Rohre schwere Artillerie in bisher an der Ostfront nicht dagewe¬ 
senem Umfange mitwirkte (im Hauptangrisfsraum der 11. und 7. Armee 
je Kilometer 29 Geschütze, davon 9 schwere), wurde endgültig für den 
29. Juni, der des Infanterie-Angriffs bei der Besonderen, 11. und 7. Armee 
i) Die Stärken der Armeen haben sich bis zum Beginn des Angriffs teilweise noch 
geändert (vgl. Veil. 14). 
!) Im Sommer 1916 aus österreichisch-ungarischer Gefangenschaft (Bd. VIII, 6.408) 
entwichen.
	        
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