Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Westen. Laffaux-Ecke. 
ll. oftober. Schußweiten noch vor die Front reichten. Für den Nachschub aber ergaben 
sich weitere Schwierigkeiten und Reibungen dadurch, daß die den Gruppen 
und Divisionen zugewiesenen rückwärtigen Streifen aus der vorspringenden 
Ecke heraus nicht rechtwinklig zur Front verlausen konnten, sondern nord- 
ostwärts schräg geführt werden mußten. Eine weitere Ungunst der Ver¬ 
hältnisse bestand darin, daß die Infanterie-Stellungen größtenteils nur 
ungenügendes oder gar kein Vorfeld hatten. Sie lagen teils auf, teils hinter 
dem Kamm der in ihrem oberen Teile flach gewölbten Höhen, gewährten 
aber in die finget- und fächerartig von der Aisne-Niederung zu ihnen 
herausführenden Täler nur unzureichenden Einblick. Auch die Artillerie- 
Unterstützung war daher schwierig. Im übrigen befanden sich die Stel¬ 
lungen aus Mangel an Arbeitskräften sowie durch starken feindlichen Be¬ 
schuß und Herbstregen in wenig günstigem Zustande; in einzelnen Teilen 
gab es überhaupt nur Trichterfeld mit Fuchslöchern. Es fehlte an Unter¬ 
ständen und Stollen; die zahlreichen unterirdischen Steinbrüche der Gegend 
dienten als Ersah; ihre Belegungsfähigkeit war festgestellt, Lüstungs- und 
Beleuchtungsanlagen geschaffen und Vorräte an Munition wie Ver¬ 
pflegung in ihnen niedergelegt. Hinter der am weitesten gegen Laffaux 
vorspringenden Ecke war südwestlich an Pinon und Vaudesson vorbei- 
führend der „Pinon-Riegel" noch unfertig, ebenso hinter dem Oise/Aisne- 
Kanal die „Kanalstellung". Etwaiges Ausweichen in diese Stellung war 
als Teil der Gudrun-Bewegung vorbereitet. 
Am 11. Oktober und in den nächstfolgenden Tagen wurde die rechte 
Flügeldivision der Gruppe Vailly durch die 13. Infanterie-Division abgelöst, 
links neben ihr im Raume von Malmaison die 2. Garde-Infanterie-Division 
neu eingeschoben. Künftig standen an der vermutlichen Angriffsfront von der 
Eisenbahn Anizy-Vauxaillon bis zum Kanal-Tunnel östlich von Filain bei der 
Gruppe Cröpy (Generalkommando des VIII. Neservekorps unter 
General der Infanterie Wichura) der linke Flügel der 37. und die 14. In¬ 
fanterie-Division, dahinter — vom 15. Oktober an eintreffend — die 
52. Infanterie-Division; 
Gruppe Vailly (Generalkommando z.b.V.54 unter General¬ 
leutnant Max von Müller) die 13. Infanterie-, 2. und 5. Garde-Infan- 
terie-Division und der rechte Flügel der 47. Reserve-Division, dahinter die 
43. Reserve-Division, sowie — in der Hauptsache zur Stützung der links 
anschließenden Gruppe Liesse bestimmt — die 9. Infanterie-Division. 
Die Stellungs-Divisionen hatten eine Frontbreite von durchschnittlich 
drei Kilometern in der Luftlinie. Da die Ruhebataillone, um außerhalb des 
feindlichen Feuerbereichs zu liegen, weit zurückgenommen werden mußten, 
wurden als Rückhalt für die Stellungsbesahung starke Teile der rück-
	        
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