Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Westen. 
in Flandern ihre Stürme vorbereiteten und begleiteten, weit heftiger als 
je zuvor. Angeheuer waren die Anforderungen an die seelischen Kräfte 
der Verteidiger, die hinter völlig zerschossenen Hindernissen, ungeschützt 
gegen Feuer und Witterung vereinzelt in verschlammten Trichtern kauerten, 
jeden Augenblick eines feindlichen Angriffs gewärtig, erschöpft durch 
Mangel an Schlaf und an Verpflegung, da diese nur selten in ausreichender 
Menge und Beschaffenheit vorgebracht werden konnte. Die große Mehrzahl 
der in der Schlacht eingesetzten deutschen Truppen hat diese fast über¬ 
menschliche Belastungsprobe bestanden. 
General Ludendorff urteilte1): „Was der deutsche Soldat in der 
Flandernschlacht geleistet, erlebt, gelitten, wird für ihn zu allen Zeiten ein 
ehernes Denkmal sein, das er sich selbst auf feindlichem Boden errichtet 
hat!" 
B. Die übrige Westfront während der Schlacht 
in Flandern. 
3-H Von Zuli bis November stand die gesamte Westfront2) unter dem 
"nb 2,aa“'t' Zeichen des schweren Ringens der 4. Armee. Alle sonstigen Angriffe der 
Gegner hatten operativ gesehen vor allem den Zweck, abzulenken und 
Kräfte zu fesseln; taktisch handelte es sich um das Verbessern im Kampfe 
entstandener Stellungen, ein Ziel, das auf dem Frühjahrsschlachtfeld an 
der Aisne auch deutscherseits erstrebt wurde. Bei der 6. Armee der 
Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht scheiterten am 1. Zuli wieder¬ 
holte Angriffe einer britischen Division westlich von Lens. Größere Kämpfe 
folgten am 15. August3). Im übrigen handelte es sich nur um kleinere 
Unternehmungen, die den Raum eines Regimentsabschnittes nicht über¬ 
schritten. Ähnlich war es bei der 2. Armee. Hier waren vor die Siegfried- 
Stellung vorgeschobene Punkte nördlich von St. Quentin die am häu¬ 
figsten umkämpften Örtlichkeiten. So folgte einem deutschen Angriff am 
9. August, der hart nordwestlich der Stadt gegenüber den Franzosen einigen 
Geländegewinn gebracht hatte, am 19. August weiter nördlich ein stärkerer 
englischer Angriff, der aber bis auf kleine Einbrüche abgewiesen wurde. 
Mit einem Angriff gegen St. Quentin selber, das aus der Gesamtfront 
basteiartig vorsprang, wurde gerechnet. Die größten Kämpfe spielten sich 
!) „Meine Kriegserinnerungen" S. 292. 
2) Gliederung Beil. 27. 
*) Näheres 6.67.
	        
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