Grohkampf bei Draaibank—Eheluvelt.
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gefähr dreiviertelstündiger Dauer auf den deutschen Stellungen zwischen
Merckem und Iandvoorde. Dann folgte zw.ischen Draaibank und Gheluvelt
der Infanterie-Angriff. Aus dem Nordslügel traf er Divisionen, deren
Kampfkraft schon vorher wesentlich geschwächt war. Franzosen und Eng¬
länder überschritten den Kortebeek und drangen gegen den Houthulster
Wald vor. Auch beiderseits der Bahn Langemarck—Staden gelang den
Briten ein tiefer Einbruch, bei Passchendaele kamen sie bis dicht an das
Dorf heran, auf den übrigen Teilen der Angrisfsfront aber nur wenig
vorwärts. Nach schweren hin und her wogenden Kämpfen vermochten
die Deutschen westlich von Passchendaele, wo eine verhältnismäßig frische
Division stand, bis in die Nähe ihrer ursprünglichen vordersten Linie wieder
vorzudringen. Auch gelang es im Laufe des Tages den Luftraum über
den deutschen Stellungen zu säubern. Nach Abschluß der Kämpfe blieb
Franzosen und Engländern zwischen Draaibank und Poelkappelle ein Ge¬
ländegewinn von fast sechs Kilometern Breite und zwei Kilometern Höchst-
tiefe. Südlich von Poelkappelle hatten die Briten dagegen nur sehr geringe
Fortschritte machen können. Abgesehen von Einbrüchen dicht südlich der
Bahn Vpern—Roulers und bei Reutel, jeder annähernd einen Kilometer
breit, war die I. Stellung ’— wenn auch nicht überall die vorderste Linie —
gehalten worden. Die deutschen Verluste waren abermals recht beträcht¬
lich^. Die Gegner gaben über 2100 Gefangene und als Beute einige Ge¬
schütze an, aber auch ihre Verluste waren schwer2), und „das Leiden der
Tmppen stand in keinem Verhältnis zu den erreichten Vorteilen"2).
Ein Arteil über das neue Kampferfahren konnte aus diesem Kampf¬
tage noch nicht gewonnen werden; denn die deutschen Divisionen hatten
mit nur einer Ausnahme die entsprechende Gliederung noch nicht vor¬
genommen.
Feldmarschall Haig war entschlossen, die Offensive baldigst fort¬
zusetzen, obwohl sich der Zustand des Bodens weiter verschlechterte. Der
Angriff sollte am 12. Oktober zwischen der Bahn Ppern—Roulers und dem
Houthulster Wald mit acht britischen Divisionen stattfinden; vor allem
sollte Passchendaele genommen werden.
Am 10. Oktober fanden vier vergebliche feindliche Teilangrisse an
der Front Draaibank-Papegoed, am 10. und 11. mehrere Vorstöße von
Grvtzpatrouillen statt, die abgewiesen wurden. Für den 12. Oktober er¬
wartete man einen neuen Großangriff. Zur Abwehr standen auf der Front,
welche die Briten anzugreifen gedachten, etwa von Mangelaere am Süd-
*) Näheres S. 96.
H Nach franz. amtl. Werk bei zehn Divisionen mehr als 8000 Mann.
3) Duff Looper: „Haig", II, S. 170.
10. und
11. Oktober.
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