Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Offensive am Chemin des Dames und gegen Reims. 
27. M°i. 10. Res. Div.) sollte die Nachbarkorps mit vorreißen. Die starke Artillerie 
hatte derart gewirkt, daß der Angriff gegen nur noch geringen Widerstand 
bis zum Auslaufen der Feuerwalze an der Aisne völlig planmäßig ab¬ 
rollte. Hier erlitt die Garde-Division dadurch Aufenthalt, daß in ihrem Ge- 
fechtsstreifen jeglicher Abergang über den etwa 30 Meter breiten, stark 
strömenden Fluß fehlte. Während Teile schwimmend das Süduser er¬ 
reichten, mußte die Masse seitwärts über vorhandene Brücken ausholen. 
Unterdessen überschritten die 33. Division bei Pont Arcy und die 10. Reserve- 
Division bei Bourg bereits die Aisne. Auch Artillerie kam schnell heran. So 
wurde in den Nachmittagsstunden in teilweise schweren Kämpfen gegen 
die hier gegenüberstehende französische 157. Division auch der Kanal über- 
wunden und die feindliche II. Stellung durchbrochen. Während die Garde 
infolge der Verzögerungen beim Aisne-Abergang abends nur noch bis auf 
die Höhen südlich von St. Mard kam, konnte die 33. Division bei Cour¬ 
celles bis über die Vesle durchstoßen; die 10. Reserve-Division erreichte 
östlich davon den Fluß. Aber Wasserläuse und Höhenzüge hinweg hatten 
die Divisionen der Gruppe Winckler in einem Zuge bis zu 20 Kilometern 
(Luftlinie) nach vorwärts Raum gewonnen. 
General von Conta hatte den drei Divisionen seines I. Treffens 
(10., 28. und 5. Garde-Inf. Div.) von Haus aus weiteste Ziele gesteckt; es 
müsse „ein Wettlauf der Divisionen um die Aisne- und Vesle-Abergänge" 
sein. Dabei boten für die 10. und 28. Division gleich zu Beginn die Nord- 
hänge des Chemin des Dames-Rückens und die starken feindlichen Anlagen 
am Winterberg ganz ungewöhnliche Schwierigkeiten; manche steile Bö- 
schung konnte nur kletternd oder kriechend erklommen werden. Ganz 
anders, aber durch das unentwirrbare Netz neuer und alter Stellungen 
nicht minder schwierig, war das leicht wellige und im allgemeinen offene 
Angriffsgelände vor der 5. Garde-Division. Da auch bei dieser Gruppe 
jede feindliche Gegenwirkung durch das Artilleriefeuer ausgeschaltet war, 
ging der Angriff überall sehr flott vorwärts, so flott, daß die der Garde- 
Division zugeteilten Panzer-Kampfwagen schon bald nicht mehr folgen 
konnten. Die Aisne- und Kanalbrücken fielen, bis auf eine der letzteren, 
unbeschädigt in die Hand der Angreifer. In den ersten Nachmittagsstunden 
wurde nach Kamps bereits die II. Stellung südlich der Aisne genommen. 
Um 5°stand die 10. Division vor Bazoches, die 28. vor Fismes an der 
Vesle. Bazoches konnte um 10° abends erstürmt werden, dagegen scheiterte 
der Versuch, in Fismes einzudringen. Unterdessen hatten die vordersten 
Teile der 5. Garde-Division nach Kämpfen bei Baslieux zusammen mit 
dem weichenden Feind um 8° abends das Südufer der Vesle erreicht, wo 
sie südwestlich von Magneux einen großen, vom Gegner überstürzt ver-
	        
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