Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Der Gegner. Entwicklung der Gesamtlage. 
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unter ähnlichen Vorbehalten, wie sie für das britische Heer getroffen waren^) 
unter den Befehl des Generals Foch trat. Damit unterstand ihm künftig 
der gesamte Kriegsschauplatz vom Adriatischen Meer bis zum Kanal als 
einheitliche „krollt occidental". Schließlich wünschten England und Frank- 
reich angesichts der Möglichkeit, daß die russische Flotte im Schwarzen 
Meer in deutsche Hände fiel2), auch die Seekriegführung im Mittel¬ 
meer zu vereinheitlichen. Damit sie ihre Streitkräfte vor den Dardanellen 
verstärken könnten, sollte Italien französische Schlachtschiffe bei Kvrsu ab¬ 
lösen. Dagegen hatte dieses aber wegen seiner eigenen Sonderbelange 
Bedenken, so daß es zu keiner Einigung kam. 
An der Front in Frankreich und Belgien rechnete General Foch 
Ansang Mai mit 206 deutschen Infanterie- und vier Kavallerie-Divisionen, 
davon 64 Infanterie- und eine Kavallerie-Division als verwendungsbereite 
Reserven, die aber bis Ende des Monats auf 75bis 80 Divisionen an¬ 
wachsen könnten und damit etwa dieselbe Zahl wie am 21. März erreichen 
würden. Dafür, wo der nächste Angriff zu erwarten sei, ergab sich aus 
der Verteilung dieser Reserven einstweilen kein Anhalt. Am 14. Mai hielt 
die Nachrichten-Abteilung der französischen Heeresleitung eine neue Offen- 
sive etwa vom 20. ab in der Champagne oder in Lothringen für möglich. 
Auch die von General Potain angesetzte vermehrte Luftaufklärung brachte 
keine weitere Klarheit. Am wahrscheinlichsten erschien immer noch die 
Wiederaufnahme der Angriffe an den bisherigen Frontabschnitten, daneben 
dachte man an den Chemin des Dames und Reims, schließlich auch an 
Verdun—Nancy. Feldmarschall Ha ig rechnete an seiner Front mit An- 
griff im Räume beiderseits von Arras, vielleicht auch in Flandern. Diesen 
Beurteilungen entsprach die Verteilung der verbündeten Streitkräfte: An 
der weniger bedroht erscheinenden 560 Kilometer langen Front von der 
Schweizer Grenze bis zur Oise standen 66 Infanterie- und drei Kavallerie- 
Divisionen, davon 18 Infanterie- und drei Kavallerie-Divisionen als Re¬ 
serven, an der nur 230 Kilometer, also halb so langen Front von der Oise 
bis zum Meer 107 Infanterie- und sieben Kavallerie-Divisionen, davon 
42 Infanterie- und die Kavallerie-Divisionen als Reserven. 
Für die künftige Abwehr wurden hinter der Einbruchsfront südlich 
der Somme rückwärtige Stellungen angelegt, die im Süden an die vor- 
geschobenen Stellungen von Paris („Pariser Schutzstellung"), im Norden 
an englische rückwärtige Stellungen anschlössen. Auch wurden angesichts 
der Gefährdung des Bahnverkehrs über Amiens durch deutsches Fernfeuer 
@.248. 
-) Bd. XIII, S. 383ff.
	        
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