Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Weiterentwicklung der Lage an der Michael-Front. 
Franzosen treffen würde, verzichtet werden. Bis zum Beginn des großen 
Angriffs müßte man sich darauf beschränken, durch örtliche Angriffe die 
Stellungen zu verbessern". 
lo.Apru. Unter dieser Meldung wurde bei der Obersten Heeresleitung an¬ 
scheinend als Antwort vermerkt : „Auch die Oberste Heeresleitung beab¬ 
sichtigt, die Michael-Offensive in etwa zwei bis drei Wochen 
gegen die Engländer durch einen neuen, großangelegten Durch- 
bruchsangriff auf breiter Front wiederaufzunehmen^). Hierfür 
muß jedoch das Ergebnis der nächsten Tage des Georgette-Angriffs und 
seine Entwicklung abgewartet werden. Den Offensivgeist der Truppen zu 
erhalten und sie durch Zuführung des Ersatzes, Ablösung in den vordersten 
Linien usw. wieder kampffrisch zu machen, ist die nächstliegende Aufgabe 
der Armeen. Daneben ist genaueste Erkundung des Geländes und aller 
Angriffsmöglichkeiten und entsprechende Vorbereitung die wichtigste Aus- 
gäbe aller Führer". 
».Apru. Am II. April, als die Georgette-Offensive günstig zu verlausen schien, 
kam die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht den Forderungen der 
Obersten Heeresleitung auf Betätigung dadurch entgegen, daß sie eine von 
der 2. Armee für nötig befundene örtliche Stellungsverbesserung, Be- 
reinigung der Lage im Winkel zwischen Ancre und Somme, vor allem aber 
zwischen Somme und Luce, vorschlug, während die übrige Front aus Ab- 
wehr umgestellt werden sollte. Sie meldete, die 2.Armee sei etwa zum 
20. April bereit, südlich der Somme mit dem XIV. und XI. Armeekorps 
bei Billers-Bretonneux anzugreifen, um — wie es auch General Luden- 
dorff wünschte — durch Gewinnung der Linie Fouilloy—Eachy—Thennes 
die schwierige Lage des 51. Korps auf den Höhen westlich von Eastel er¬ 
träglich zu gestalten. Einige Tage später werde das XXIII. Reservekorps 
zwischen Ancre und Somme anzugreifen haben. Die Angriffe sollten zu- 
gleich feindliche Kräfte fesseln und für wettere artilleristische Entwicklung 
gegen Amiens Raum schaffen. Mit diesen Angriffsvorschlägen war General 
Ludendorff einverstanden; im übrigen sollten das 61. Korps der 2.Armee 
sowie die 18. Armee sich nur vorläufig aus Abwehr einrichten, aber bereit- 
bleiben zum Abergang zum Angriff. 
i2. Ap.u. Inzwischen hatte die Georgette-Offensive mit vielversprechenden An- 
fangserfolgen begonnen. Für den 12. April wurden die Generalstabschefs 
beider Heeresgruppen zur Besprechung nach Avesnes befohlen. In 
Avesnes vertrat General von Kühl — wie er tags daraus auszeichnete — 
*) Sehr eilig von Obftlt. Wetzell, wohl nach Worten des Gen. Ludendorff nieder- 
geschrieben und mehrfach abgeändert, vermutlich Unterlage für ein Ferngespräch. 
2) Sperrung der Forschungsanstalt.
	        
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