Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Große Schlacht in Frankreich (Michael-Offensive). 
26.ina«j. die deutsche Offensive hier im allgemeinen ohne wesentlichen Munitions¬ 
verbrauch und ohne allzu große Verluste auch gute Fortschritte. Die «Stim¬ 
mung der Truppen war glänzend, sie fühlten sich als Sieger. An den 
Stellen aber, an denen der Feind frische Kräfte in den Kampf warf oder 
noch halten wollte, wie vor allem gegenüber dem Nordslügel der 17. Armee 
und bei Bapaume, wo er den Rückzug aus dem Eambrai-Bogen zu decken 
hatte, entwickelten sich hartnäckige Kämpfe, meist mit bedeutendem Mu¬ 
nitionsverbrauch und erheblichen Verlusten. Auch gelang es nirgends, 
größere Teile des Gegners zu vernichten oder gefangenzunehmen,' vielmehr 
hielt dieser meist nur so lange aus, bis er seine Aufgabe gelöst hatte und die 
Dunkelheit seinen Abzug schützte. Gefangenen- und Beutezahlen waren seit 
dem 23.März nicht entscheidend gewachsen. Die Engländer selber geben 
ihre Gesamtverluste für die Tage vom 21. bis 26. März auf 75000 Mann 
an, was einen Ausfall von durchschnittlich 2000 Mann je Division bedeutet. 
Französische Verlustangaben fehlen. Aber auch der Angreifer hatte be¬ 
trächtliche Einbuße erlitten. Die deutschen Gesamtverluste für diesen Zeit¬ 
abschnitt sind nicht sicher festzustellen, dürften aber bis zum 26. März auf 
etwa 90000 Mann gestiegen sein^). Den Geschützverlusten des Feindes 
stand gegenüber, daß auf deutscher Seite mit dem Abschluß des ersten 
Angriffstages etwa ein Drittel der zunächst eingesetzten Artillerie ganz 
ausschied, für die verbleibenden Teile aber das Nachfolgen sowie die Mu¬ 
nitionszufuhr über die beiderseitigen Stellungssysteme hinweg und weiter 
durch das verwüstete Gebiet der Somme-Schlacht große Verzögerungen er¬ 
litt. Die anfängliche deutsche Überlegenheit an Zahl ließ sich daher trotz der 
feindlichen Verluste nicht voll aufrechterhalten, ging vielmehr, da frische 
Reserven nur in beschränktem Umfang zuflössen, Mit dem Herankommen 
neuer englischer Truppen und vor allem auch französischer Heeresteile, 
allmählich zurück. Erschwerung des Nachschubs wie der Verbindungen nicht 
nur durch die Wegearmut des Trichtergeländes, sondern auch durch wach¬ 
sende Entfernungen von den Eisenbahnendpunkten kamen hinzu. 
Ganz besonders und wohl auch am fühlbarsten machte sich die Ver¬ 
schiebung des Kräfteverhältnisses in der Luft bemerkbar. Die anfängliche 
deutsche Überlegenheit schien durch das Eingreifen englischer und französi¬ 
scher Verstärkungen schon am 24. März zum mindesten ausgeglichen. 
Feindliche Geschwader, bis zu 60 Flugzeuge, stießen, wie beispielsweise bei 
der 17. Armee an diesem Tage ausgezeichnet wurde, mit großem Schneid 
auf die Infanterie nieder und griffen mit Bomben und Maschinengewehren 
an. Die eigenen Flieger hatten gegen die feindliche Abermacht einen 
schweren Stand; die deutschen Jagdflieger waren kaum noch in der Lage, 
Vgl. S. 255. "
	        
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