Volltext: Die alte Geschichte des jüdischen Volkes (2, Orientalische Periode / 1925)

Die Fürsten Simon und Jochanan-Hyrkanus 
lichten Erinnerungen an die glückliche Zeit der Regierung des Jocha 
nan-Hyrkanus nicht gänzlich in den Schatten zu stellen 1 ). Man müßte 
in der Tat weit in die jüdische Geschichte zurückblicken, um eine der 
artige Anspannung der ganzen politischen und geistigen Lebensener 
gien des Volkes, wie sie unter dem zweiten Fürsten aus dem Hasmo- 
näerhause erfolgt war, wiederzufinden. Schließlich zeugen auch die 
Parteikämpfe in Judäa von einem Übermaß an geistigen Kräften in 
dem zu neuem Leben erwachten Volke, von der Fülle und der Mannig 
faltigkeit seiner sozialen und religiös-sittlichen Bestrebungen, für die 
der Rahmen eines gewöhnlichen Staatsgefüges denn auch wirklich 
viel zu eng war. 
1) Wenn der in den talmudischen Überlieferungen (Sota 47—48; Maasser- 
Scheni im Jerusal. Talmud; Tosephta zum Trak. Demai u. a.) erwähnte „Jochanan- 
Kohen Gadol“ („Jochanan der Hohepriester“) mit Jochanan-Hyrkanus identisch sein 
sollte, so wäre daraus zu entnehmen, daß auch die pharisäische Tradition dem Für 
sten ein gutes Andenken für die von ihm im pharisäischen Geiste durchgeführten 
Reformen des Tempelritus bewahrt hat. Aber auch dieser Überlieferung zufolge 
wurde der anfänglich fromme Hohepriester „gegen Ende seines Lebens Sadduzäer“ 
(Berachoth, 29). 
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