Volltext: Das Schützenregiment Graz Nr. 3 und der steirische Landsturm im Weltkrieg 1914 - 1918 II. Band (II. / 1931)

Des Feindes Sicherungen vor sich hertreibend, brachen unsere Kompn. Schulter 
an Schulter mit den tapferen 73ern vor. Die rechte Hälfte der Angriffsgruppe, 
7., 6., L.I.R. 3 und 9., 11. I.R. 73, drang, des Feindes Abwehrfeuer kaum 
erwidernd, in eiserner Entschlossenheit über Stenfle gegen die Höhe 1157 vor. 
Die linke Hälfte, 5. L.I.R. 3,10., 12., 8. Komp. I.R. 73, im dichten, von Jungholz 
durchwachsenen Walde vorgehend, vermochte sich nur schrittweise mit Kolben und 
Bajonett den Weg nach vorwärts zu bahnen. Vorzüglich unterstützt von der 
M.G.A. Dewaty, bei der sich der Zug Fhr. Rizzi sehr auszeichnete, schob 
sich der rechte Flügel der Angriffsgruppe Sch ne weiß wie ein Keil in des 
Feindes Stellung. Noch stand der Italiener ungebrochen auf Sisemol und mächtig 
überlegen auf Mte. de Val Bella. Mit Feuer und Schwert versuchte er den 
gefährlichen Eindringling zurückzuwerfen. So wie die sturmerprobten 73er dem 
Gegner Stück um Stück entrissen, ebenso unaufhaltsam brachen die braven 
Kompn. des II. Baons gegen den Fd. vor. Ein Gegenstoß des Gegners gegen die 
Lücke zum rechts anschließenden F.J.B. 9 gefährdet die am rechten Flügel 
kämpfende 7. Komp. Stabsfldw. Baumgartner erkennt die Gefahr. Ohne 
einen Befehl abzuwarten, rast er zum gefährdeten Flügel, zerhämmert mit treff¬ 
sicheren Geschossen seines Maschinengewehres des Feindes Reihen und wehrt 
im Vereine mit der unerschrockenen 7. Komp, die Gefahr ab. Des Feindes 
Übermacht ist zersprengt und flüchtet zurück oder sucht Deckung im dichten 
Wald. Gest. Payer der 6. Komp., als Verbindung zum F.I.B. 9 ent¬ 
sendet, stößt in der Stensle-Schlucht auf flüchtende Italiener. Er fragt nicht, 
wieviele es sind. Nach einem wohlgezielten Schnellfeuer stürmt er rasch ent¬ 
schlossen hinein in den Hausen. Die Italiener ergeben sich. Dem guten Payer 
werden die Augen groß, als er so nach und nach 4 Offz. und 143 Mann als 
Gefangene aus der Schlucht holt. Erbittert geht indes der Kampf füdl. Stenfle 
weiter. Von den Maschinen Dewatys erschüttert, entreißen die 3er und 73er 
dem Feinde Graben um Graben. Allen voran stürmen die Züge des Kdt. H a n e l 
und Stabsfldw. Franek. Im edlen Wetteifer brechen sie von zwei Seiten 
gegen den fdl. Stützpunkt auf Kote 1157 vor und dringen ein. 40 Gefangene 
bringt Franek ein, 60 Gefangene sendet Kdtt. H a n e l zurück. Selbst 
verwundet, übernimmt Kdtt. Siegel seinen Zug und vollendet mit Franek 
die Erstürmung der Kote 1157. 
Um 13 Uhr stehen an I.R. 17 nächst Kapelle 1083 anschließend Ig. 22 bis 
Trig. 1242 Sisemol, von hier bis R. di Garbon Ig. 9, sodann die Gruppe 
S ch n e w e i ß II. L.I.R. 3 und III. I.R. 73 entlang der Waldränder südl. 
Stenfle siegreich in den fdl. Gräben. 
Am selben Tag, um 14 Uhr 30, unternahm die fdl. Art. einen äußerst 
heftigen, eine Stunde währenden Feuerüberfall auf Gallio. Granate um Granate 
schlug um den Standpunkt des Rgts.-Kmdos ein. Mehrere Häuser brannten und 
die Mauern stürzten ein. Alle Telephonleitungen wurden zerrissen. Anfangs
	        
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