Volltext: Die Preisprüfungsstellen [Heft 22/23]

II. 
Aufbau und Tätigkeit der 'Preisprüfungsstellen 
in der Praxis. 
Von Dr. Goch Briefs, Privatdozent an der Universität Freiburg i. B., 
z, Z. betraut mit der Verwaltung der ordentlichen staatswissenschastlichen 
Professur an der Universität Gießen. 
1. Der Stand der Nahrungswirtschaft in: Herb st 
1915 und die Bekanntmachung über die E r - 
richtungvon P r e i s p r ü f u n g s st e I l e n und die kom 
munale V e r s o r g u n gs r e g e l u n g. 
Die Einrichtung von Preisprüsungsstellen, der ihnen zu 
gewiesene Aufgabenbereich und ihre Stellung im Gesamtsystem der 
Kriegsnahrungswirtschaft sind der Ausdruck der nahrungswirtschaft 
lichen Sachlage und der Anschauungen über diese im Herbst 1915. 
Die Sachlage läßt sich wie folgt zusammenfassen: 
Die Preise waren gegen Friedenszeiten schon beträchtlich 
gestiegen: nach den monatlichen Preisanschreibungen Calwers, be 
rechnet auf den Wochenunterhalt einer fünfköpfigen Familie, von 
25 ^ in den ersten 7 Monaten des Jahres 1914 auf ungefähr 40 
im September 1915. In der V e r s o r g u n g zeigten sich bei ein 
zelnen Gegenständen örtlich und gelegentlich Lücken, sei es absolut 
hinsichtlich der erforderten Bedarssmengen, sei es relativ hinsichtlich 
der Regelmäßigkeit der Versorgung. Es fehlte die im Frieden aus 
gleichende Zufuhr vom Auslande, besonders in bestimmten Rand 
gebieten des Reiches, in Gebieten stärkster Zusammenballung der 
Bevölkerung und in Gebieten stärkerer militärischer Besetzung; hier 
traten die Versorgungsunterschiede und als Folge davon die Preis 
unterschiede schärfer zu Tage, Unterschiede, die mit zentraler 
Regelung, selbst soweit diese schon vorhanden war, schwer aus 
zugleichen waren. 
War das die Sachlage, so ist auch die damalige Anschauung 
über die Sachlage — denn aus ihr entspringen die Beweg 
gründe und Wege der kriegswirtschaftlichen Gesetzgebung — von 
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