Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Dem neuen Oberhirten von sinz 
Dr* Rudolf Fjittmair. 
Der Herr, dem wie ein tag find taulend Jahre, 
€r sendet hudvoll einen Freudentag, 
Daß froher an der Mutter Prachtaltare 
Das Uolk den UJonnemonat widmen mag, 
Sich treu um feinen neuen Hirten schare, 
ÜJo Hirt und Uolk oft auf den Knien lag. 
öom mutterbild ihm Kraft und Gnade taue, 
Daß ihren Dom fein Blick vollendet schaue. 
flach fünf Jahrzehnte schwanden, feit gebettet 
Den Grundstein dort ein gottgeweihter Mann, 
Der Jeindesfcbaren trotzend kühn errettet 
Dem Herrn fein Uolk, dem Gutes er nur sann, 
Das Herz von Eiebesfeffeln saust gekettet, 
Für immer er der Bimmelsmaid gewann. 
Jln deinem thron er, Jungfrau, Huld erstehe, 
Daß deinem Uolk ein neuer Held erflehe! 
Die Uäter schlummern, doch die Kinder schauten, 
(Uie an dem Dom, der Einheit ÜJunderbild, 
Jn regem Schaffen Hirt und Herde bauten. 
Schon grüßt vom Curm das Kreuz weit ins Gefild 
Und ruft der Glocken Klang mit Feierlauten 
Des Landes Söhne hin zur Mutter mild. 
Zu dir Uertrauen hier und Freude flehen 
Für ihn, den Gott als Hirten uns ersehen. 
Der Mai erstand im Feierkleid der Blüte; 
Um dich, der feiner Blumen Pracht geweiht, 
Die Kinder, deren Herzen freudig glühten, 
Zu Taufenden sich haben froh gereiht. 
Du hörst ihr heißes Flehn, daß du behüten 
Den Hirten mögft in Huld und Giitigkeit. 
Jn deinem Dome Gottes Kraft ihm werde. 
Und deine Hand beschirme feine Herde! 
Jfm Cag, der Unbefleckte dir zum Preise, 
Jm Dom, den deine Rinder dir erbaut, 
(Uard ihm, dem Hohepriester kühn und weife 
Uom Herrn dein Uolk zur Führung anvertraut. 
Da fleht es innig heute laut und leise, 
Jm Mutteraug’ es die Gewährung schaut: 
Gib ihm und uns der Gnaden reiche Spenden, 
Laß deinen Diener deinen Dom vollenden!