Volltext: Aspach einst u. jetzt

geherrscht, alte Leute meinen sogar, eine größere Siedlung sei 
hier gewesen. An den Stall >des Parzbauern angebaut, träumte 
noch As vor kurzem eine verlassene Kapelle. Nicht weit davon, 
gegen den Grindelsberg zu, steht auf freier Anhöhe die Rote 
Kapelle. Man genießt von dort oben einen schönen Ausblick ins 
Afpacher Tal. Es ist dne durch Planken vor dem Unwetter ge¬ 
schützte Steinsäule, die in ihrer Bedeutung als Stein der Frucht¬ 
barkeit, zu -dem die Frauen wallfahrteten, auf die germanische Zeit 
zurückgeht. Der Sagenforscher wird hier reiche Ausbeute finden. 
Wer nach Roßbach will, muß über einen steilen Hügel, den 
Pimberg. Der trägt einige alte Gehöfte. Der Name Hofbauer 
erinnert an feudale Zeiten. Hart am Wege triffst du in eine kleine 
Kapelle: sie zeuge von den stürmischen Jahren des 30jährigen 
Krieges. Auch hieher find die Schweden gekommen. Ein Reiter 
stürzte in die geweihte Stätte und hieb in keckem Uebermnte sein 
Schwert ins rechte Knie der Gottesmutter. Er sei bald hernach 
an einer gleichen Verwundung elendiglich zugrunde gegangen. 
Ebenso find Spuren aus der Franzosenzeit zurückgeblieben. Dem 
„Großen Katzlberger" wenigstens haben die Rothosen viel Geld 
gelassen. Und das ging, wie mir der vor zwei Jahren verstorbene 
Besitzer des Katzlberges erzählte, so zu: Die Franzosen hatten 
sich beim Großen Katzlberger einquartiert, mußten aber infolge 
eines Alarmes rasch aufbrechen. Bei diesem überstürzten Abmarsch 
ließen sie eine eiserne Kasse zurück, die sie irgendwo geraubt 
Hatten. Der Katzlberger warf die Kaffe in die Jauchegrube. Die 
Franzosen aber tarnen bald wieder zurück und durchsuchten den 
ganzen Hof nach der Kaffe, jedoch vergeblich. Seit dieser Zeit hatte 
der Katzlberger ausfallend viel Geld, so daß er allgemein der 
Goldtoni hieß. Indes erfreute er sich seines heimlichen Besitzes 
nicht lange. Während einer Fronleichnamsprozeffion, an der auch 
Katzlberger teilnahm, drangen drei vermummte Gestalten ins 
Haus ein und raubten den ganzen Schatz. 
-Von Süden her schiebt sich ein Hochwald bis Migelsbach 
(Mütleinfpach) — einer kleinen Ortschaft vor Afpach — heran: 
der Grindelsberg. Führt dich dein Weg in diesen Wald, so halte 
dich rechts. Nimm den steilen Aufstieg. Himmelstürmende Fichten 
säumen den Pfad. Der Atem Gottes weht um die alten Stämme. 
Du glaubst in einem hohen gotischen Dome zu wandeln. Der Weg
	        
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