Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Herbstfeldzug 1914 gegen Rußland 
Während sich Conrad in dieser Weise bemühte, die Operationen in 
Galicien wieder vorwärtszubringen, begann sich jedoch die Lage auf dem 
rechten Flügel der 2. Armee recht ungünstig zu gestalten. 
Nachdem es den Russen gelungen war, einen Durchbruch ihrer Linien 
südlich von Przemysl zu verhindern, beschloß Gen. Brussilow dort nur 
mehr hinhaltend zu fechten, am Ostflügel aber in Ausnützung der bisher 
errungenen Erfolge mit dem XXIV. Korps und der Dniestergruppe zur 
Umfassung des öst.-ung.Ostflügels auf Skole undTurka einzuschwenken x). 
Schon am 22. Oktober mußten die schwachen Truppen Hofmanns, 
die 55. ID. und die 131. IBrig., vor dem starken Drucke überlegener rus¬ 
sischer Kräfte (31. ID., 78., 71. RD., 1. und 2. Kub.KosD.) ins Gebirge auf 
Uliczno und Zulin ausweichen (S.439; dazu Skizze 28). Nicht besser er¬ 
ging es dem IV. Korps. Die russische 34. ID. griff am 23. über Podbu£ 
auf Turze aus, worauf die drei zum Schutze der rechten Flanke Tersz- 
tyánszkys entsandten Kavallerie di Visionen (5., 8. und 1.) im Stryjtal auf 
Isaje und die 38. HID. auf die Höhen westlich von Turze zurückgingen. 
Angesichts der immer weiter nach Süden und Osten ausgreifenden 
Überflügelung durch die Russen faßte das 2. Armeekmdo. den Entschluß, 
das IV. Korps bis auf die Höhen nördlich von Turka zurückzunehmen. 
Die Lücke, die infolge dieser weitreichenden Rückbewegung zwischen 
dem IV. Korps und dem Südflügel des XII. aufsprang, sollte durch zwei 
Kavalleriedivisionen Tersztyánszkys (5. und 8.), die 40. LstlBrig. und 
die von der 3. Armee zur Verfügung gestellte 4. KD. verschleiert werden. 
Vermochten diese Kräfte die Verbindung zwischen dem IV. und XII. Korps 
nicht mehr aufrecht zu erhalten, und stießen die Russen über den oberen 
Dniester gegen die lebenswichtige im Strwi%£tale nach Przemysl führende 
Zufuhrlinie vor, dann plante Böhm-Ermolli durch einen Angriff des 
IV. Korps von Süden her dem Vorgehen des Feindes Einhalt zu gebieten. 
In der Nacht auf den 24. Oktober baute Tersztyánszky, vom linken 
Flügel beginnend, seine aufgelockerte Kampffront ab. Doch nur durch 
Gewaltmärsche und bei Preisgabe der im Gebirge steckengebliebenen 
Geschütze gelang es ihm, seine stark hergenommenen Truppen der feind¬ 
lichen Umfassung zu entziehen; denn die Russen hatten den Rückzug 
ihres Gegners alsbald erspäht und Brussilow trieb seine Flügeldivisionen 
zur Verfolgung an. Schon am 24. abends erschienen die Vorhuten der 
russischen 4. SchBrig. und der 34. ID. vor Lu£ek Grn. und Turze. Die 
2. Komb.KosD. und die 12. KD. ritten über Swidnik im Stryjtal aufwärts 
und suchten nach Turka zu gelangen. Nicht minder eifrig betrieben die 
*) Korolkow, Übersicht, 95.
	        
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