Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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unter andern Besitzern auch durch Kauf an Ludwig Edlen von Ratzes- 
ber g und ist jetzt wieder Eigenthum eines Grafen von St. Julien. 
Der Ort Timelkam wurde 1500 von Maximilian I. zum Markte 
erhoben. Das Wappen des Marktes enthält einen Thurm mit einer 
Uhr. An diesen Thurm ist ein kleinerer angebaut. Daneben befindet sich 
ein Reiter mit entblößtem Säbel auf einem Kameele, obeuher sind die 
Buchstaben M. T. 
Während der Franzosen-Einfälle im ersten Decennium dieses Jahr- 
huudertes litt der Ort unglaublich. Die Schulchronik erzählt unter 
anderm, dass nach dem durch einen von Soldaten verursachten Brande 
aus Rot an Brennholz auch die Schutbänke fortgenommen wurden. 
Eine Schule besass der Ort schon vor Errichtung der Pfarrei; 
ehevor soll nach Angaben älterer Bewohner im Remigihause Nr. 78 
Unterricht ertheilt worden sein. Ein eigenes Schulhaus aber bekam 
Timelkam erst im Jahre 1853, und das ist dem damaligen Besitzer 
Wartenburgs, Herrn Ludwig v. Ratzesberg, zu verdanken, der in 
einer Schenkungsurkunde vom 7. März 1853 „der Gemeinde Timelkam 
das ihm eigeuthümliche, zum Grundcomplexe der Herrschaft Wartenburg 
gehörige Schulhaus Nr. 120 gegen dem schenkte, dass weder er, noch 
seine Besitznachfolger, bei dem von der Gemeinde beantragten Schul- 
hausbaue in keiner Weise zu einer Mitleistung in Anspruch genommen 
werde und dass er, sowie seine Nachfolger, für die Herrschaft Warten- 
bürg die Mautfreiheit fortan genieße." 
Dieses Schulhaus, früher das Marktspital, dient gegenwärtig, 
also nach 30 Jahren seit der Zeit, in welcher an einen Schulhausbau 
gedacht wurde, noch zur Wohnung des Lehrers und zur Unterbringung 
einer Klasse, obwohl schon 1854, 1859 uud später Project an Project 
und die verschiedensten Pläne zur Erweiterung des Schulgebäudes ge- 
macht worden waren, bis endlich diese Angelegenheit im vorigen Jahre 
zu einem erfreulichen Resultate gedieh. Es erhebt sich nämlich jetzt in 
der Nähe des alten Schulhauses ein ganz neues, von einem Garten 
nmsänmtes Gebäude, eingerichtet für 3 Klassen und die Wohnungen der 
Lehrer, ein netter, solider Ban, der der Schulgemeinde alle Ehre macht 
und in Bälde bezogen werden dürste. 
Als erster Lehrer wird Rudolf Fürtach er genannt, mittelst kreis- 
ämtlichen Erlasses vom 27. Mai 1787 abgesetzt. Demselben folgten: 
Jakob Vorauer bis 1814, Ehren leitner und Haus bis 
1828, Andreas K lim stein bis 1844, Jgnaz Stnppek bis 1858, Lud- 
wig Kap peler bis 1872 und Laurenz S e cht er (provisorisch) bis 1873. 
Seit dieser Zeit ist Franz Zizka Schulleiter. 
Das Einkommen der Lehrer früherer Zeit dürfte in Timelkam 
kärglicher, als anderorts, gewesen sein, weil sie außer ihren Bezügen 
als Schullehrer nur die als Organisten hatten. Die Messnerei versah 
eine andere Person. Das sonntägliche Orgelspiel in Timelkam trug 
4 Klafter 30zöllige, weiche Scheiter Holz, das in Oberthalheim 28 fl. 
jährlich ein. 
Zweiklafsig wurde die Schule im Jahre 1844, wie solches aus 
der Reihenfolge der Unterlehrer hervorgeht: