Volltext: Der Linzer Volksgarten

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und geben dem grünen Busch auserlesenen Schmuck. Die 
schwarzglänzenden, kugeligen Steinfrüchte zieren noch im Winter 
den entlaubten Strauch. 
Zwei hohe Winter- oder Stein-Linden beschatten den an 
grenzenden, freien Platz. Die großen, unterseits blaugrünen 
Blätter geben der Baumkrone einen prächtigen Farbenton. 
Unter allen Bäumen bietet die Steinlinde den Bienen die er 
giebigste Honigquelle. 
Eine Tauer-Esche* am Wege neigt das Haupt zur Erde. 
Ihr gegenüber streben stolz zum Lichte Siebolds Nußbaum* 
und Berg-Ahorn neben dem stattlichen Erbsenbaum und den 
niederen Büschen von Goldglöckchen oder Osterstrauch und Gold 
rose (nach dem Naturforscher Kerr, auch Kerrie genannt). Der 
zu Ehren des Gelehrten Friedrich Siebold (1791 bis 1866) 
bezeichnete Nußbaum stammt aus Japan. Er entwickelt lange 
Trauben mit feinfilzigen Früchten (bis 20) und ziemlich glatten 
Nüssen. 
Der Erbsenbaum vereinigt seine langen, rutenförmigen 
Aeste zu kräftigem Bündel, webt aus zarten, paarig gefiederten 
Blättern sein dunkelgrünes Laubkleid und ziert es mit goldigen 
Schmetterlingsblüten. Von der ähnlichen Robinie oder unechten 
Akazie unterscheidet er sich durch die Einzelblumen in den Blatt 
winkeln und die stielrunden Früchte, Eine kleine Hängeform 
bildet das allerliebste Kugelbäumchen unter der großen Birke 
zur Linken des Stelzhamer-Denkmales. Die Heimat dieses 
baumartigen Strauches ist das nördliche Asien. 
Goldglöckchen und Goldrose sind wiederum japanische 
Gäste. Das Goldglöckchen spendet unseren Gärten das erste 
Blütengold des Jahres. Voll Liebreiz hängen die tief vier- 
spaltigen Blütenglöckchen an den bogig geschwungenen Zweigen. 
Der lenzverkündende Osterstrauch führt nach dem schottischen 
Pflanzensorscher Forsyth auch den Namen Forsythie. Die 
Goldrose (Kerrie) oder der Ranunkelstrauch schmiegt sich be 
scheiden an die Mutter Erde, lohnt aber durch die gefüllten, 
goldglänzenden Rosen, die schon frühzeitig erscheinen und sehr 
lange blühen. 
Zwei stämmige Berg- oder Trauüen-Ahorne schließen den 
Garten gegen die Stelzhamer-Straße ab; ihre Blätter sind 
sünflappjg ftumpfzähnig, ihre Blütentrauben hängend. Der 
Bergahorn gedeiht am schönsten und kräftigsten in unseren 
Gebirgswaldungen. Unter den Hochstämmen tritt der tata 
rische Ahorn, halb Baum, halb Strauch, nahe an den Weg. 
Seine länglich — eiförmigen, eingeschnittenen, gezähnten Blätter 
bilden eine schöne, dunkle Belaubung. Steinweichsel und 
Pissartis Weichsel* oder Blutpslaume überschatten die Garten- 
bänke. 
Die aus Südosteuropa stammende Steinweichsel ist von 
sparrigem Wüchse, trägt herzförmige, hellgrüne Blätter, duftig 
weiße Blüten und später erbsengroße, schwarze Kirschchen in
	        
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