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demoliert und unbrauchbar. Lt. Oberguggenberger ließ, um die Kaverne
für die Jägerbesatzung ausnützen zu können, die Bedienung zum Batail¬
lonskommando abrücken. Dank d^r Unterbringung der Besatzung in den
Kavernen waren die Verluste an sich nicht groß. Nur die Grabenposten
fielen der Beschießung zum Opfer und mußten einige Male ersetzt werden.
Bis 15.10 Uhr gab es erst 4 Tote und 8 Verwundete, eine Zahl, die in
Anbetracht des ungeheuren Munitionsaufwandes des Gegners eine sehr
geringe war.
Auf das rasende Feuer der italienischen Batterien blieb auch die
österreichische Artillerie die Antwort nicht schuldig. Über ihre Gegen¬
wirkung schrieb ein italienischer Mitkämpfer:12)
„Um 7 Uhr früh begann unsere Artillerie mit einem alles nieder¬
schmetternden Geschoßhagel die Vernichtung der österreichischen Stel¬
lungen. Die ganze Linie vom Roite über die Platte bis zum Borcolapaß
war in eine dichte Rauchwolke gehüllt. Man sah nur die höllischen Explo¬
sionen der Granateinschläge und Felsen, Balken und Erdklumpen in der
Luft herumschwirren. Bis 10 Uhr gab der Feind kein Lebenszeichen, dann
aber erkannte er unsere Absicht und überschüttete auch unsere Stellun¬
gen mit Geschoßen aller Kaliber. Zum Schutze gegen den Steinregen
drückten wir uns dicht an die Felsen. Bei jedem Einschlag krampfte sich
das Herz zusammen. Der Tag wollte nicht enden, mir dünkte er der
längste in meinem Leben. Immer wieder blickte ich auf die Uhr, deren
Zeiger unbeweglich schienen. Die erstarrten Gesichter begannen zu
schmerzen, doch niemand wagte sich zu rühren.
Ein Volltreffer einer österreichischen Haubitze schlug in einen Zug
des Infanterieregimentes 158. Es war ein schrecklicher Anblick!
Am Nachmittag begann die Arbeit unserer Minenwerfer, die in
Salven zu hundert Schuß die österreichischen Hindernisse vollständig
wegräumten. Ihre Einschläge ließen die Erde erbeben und machten die
feindliche Platte zu einem einzigen Feuerherd. Die umliegenden Berge
vervielfachten das Echo der Explosionen. Die ganze feindliche Linie
lohte auf wie in einem Flammenmeer und in kurzer Zeit war alles in eine
dichte Rauchwolke gehüllt.
Merkwürdig war, daß beim jedesmaligen Aussetzen unserer Beschie¬
ßung sofort ein österreichischer Gewehrschuß mit seinem markanten
Ta-pum fiel. Dieses Lebenszeichen aus den Ruinen erregte unseren Zorn.
Man konnte nicht fassen, daß in diesem feuerspeienden Vulkan noch
lebende Wachposten ihren Dienst versahen. Die Erklärung hierüber
gaben uns nachher die Gefangenen. Die österreichischen Wachposten
hatten den Befehl, bei jeder Feuerpause der feindlichen Artillerie einen
Gewehrschuß abzugeben, um dadurch dem Kommando wissen zu lassen,
daß sie noch am Leben seien und wachten.
12) „Un anno sul Pasubio" (Ein Jahr auf dem Pasubio) von Oblt. Campana des
JR. 157.
Schemfil, „Die Pasubio-Kílmpíe". ?