Volltext: X. Jahrgang, 1905 (X. JG., 1905)

Seite 62. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 7. 
Fortschritte der Bauarbeiten in den großen Alpen- 
tunnelen. Über das Fort schreiten der Bauarbeiten in den 
großen Alpentunnelen im Monate Jänner liegen folgende 
offizielle Daten vor: In bezug auf den Vortrieb des Solil- 
stollens betrug die Monatsleistung im Bosrucktunnel auf 
der Nordseite 118-2 m (Gesamtleistung am 31. Jänner 
1792-6 m), auf der Südseite 161*4 m (Gesamtleistung am 
31. Jänner 2032 m), im Tauerntunnel auf der Nordseite 
130-3 m (Gesamtleistung Ende Jänner 2371*5 m), auf der 
Südseite 19 m (Gesamtleistung Ende Jänner 856*3 m). 
Was den Fortschritt des Firststollens anbelangt, betrug 
die Monatsleistung im Bosrucktunnel auf der Nordseite 
64 m (Gesamtleistung Ende Jänner 1591 m), auf der 
Südseite 77*4 m (Gesamtleistung 1833*4 m), im Tauern¬ 
tunnel auf der Nordseite 22-1 m (Gesamtleistung 805-1 m), 
auf der Südseite — (—). Die Gesamtleistung im Voll¬ 
ausbruch betrug im Bosrucktunnel auf der Nordseite 
1352 in, auf der Südseite 1661 m, im Tauerntunnel auf 
der Nordseite 677 m, auf der Südseite —. Die Mauerung 
der Widerlager weist Endo Jänner folgende Gesamt¬ 
leistungen auf: Bosrucktunnel Nordseite 1352 m, Süd¬ 
seite 1565 m, Tauerntunnel Nordseite 647 m, Südseite —. 
Die geologischen Verhältnisse stellten sich Ende Jänner 
wie folgt dar: Beim Bosrucktunnel ergab sich auf der 
Nordseite grauer, dolomitischer Kalk (km T761—1*781 
dunkelgrauer Kalk) mit vielen Kalzitadern. Kein Druck, 
kein Einbau, hie und da Firstverzug, Wasserabfluß am 
Mundloche 200 Sekundenliter, auf der Südseite Hasel¬ 
gebirge mit Anhydritadern ohne erkennbare Schichtung, 
mittelfest, trocken; von 1932*2 m an Werfener Schiefer, 
ziemlich fest, trocken, Wassermenge am Mundloche 220 
Sekundenliter; kein Druck, kein Einbau; im Tauerntunnel 
auf der Nordseite Granitgneis (Forellengneis), gebankt, 
kompakt, stellenweise sehr hart, glimmerarm, geklüftet, 
fast ganz trocken; kein Druck, kein Einbau, nur an 
m 2194*5—2279 im stark zerklüfteten, fast zerquetschten 
Gebirge, Firstverzug und Ulmenverbau, Wasserabfluß am 
Mundloche 12—15 Sekundenliter; auf der Südseite sehr 
harter Gneis ohne Klüftung, Brust stellenweise naß, kein 
Druck, kein Einbau. 
Zum Baue des Sparkassegebäudes in Eferding. 
Nachdem die Grundstücke für den Bau des neuen 
Sparkassegebäudes in Eferding angekauft sind und die 
Pläne sowie Kostenvoranschläge zu dieser Baulichkeit 
schon seit einigen Wochen in der Gemeindekanzlei fix 
und fertig .vorliegen, so dürfte die Ausschreibung behufs 
Übernahme der Bauarbeiten ehestens erfolgen. 
Lieferung von isolierten Kupferleitungen und 
Kupferdralitverkauf. Die k. k. Salinenverwaltung in 
Hallein vergibt die Lieferung von 4400 m isolierter Kupfer¬ 
seile „Type SJ“ mit 70 mm Kupferquerschnitt. Der Er- 
steher muß sich verpflichten, nachfolgend bezeichnete 
blanke Kupferdrähte, welche bereits 2 bis 3 Jahre als 
elektrische Leitungen in Verwendung standen, zu über¬ 
nehmen und zwar: 1125 kg mit 50 Quadratmillimeter 
Querschnitt, 112 kg mit 25 Quadratmillimeter Querschnitt 
und 66 kg mit 16 und 10 Quadratmillimeter Querschnitt. 
Offerte an die k. k. Salinenverwaltung Hallein, welche 
nähere Auskünfte erteilt. 
Installationsarbeiten. Der Gemeinderat der Stadt 
Linz hat die Installationsarbeiten für die Gasbeleuchtung 
im Meldungsamte, im neuen Gemeinderatssaale auf der 
Galerie und im Vorzimmer der Firma Schmidt & Komp, für 
den Betrag von K 307*68 übertragen. Die Herstellung der 
elektrischen Beleuchtungsanlagen im Gemeinderatssaale 
erhielt die Firma Theodor Orth in Linz. Die Beleuchtungs¬ 
körper sind von der Firma Schuckerts Werke zu beziehen. 
Kirclienbau. LautBeschluß der Kirchenbaukommission 
in Wels wird der Bau der Herz Jesu-Kirche noch dieses 
Jahr begonnen werden. 
Schulliausbau. Die Gemeindevorstehung in Ebensee 
läßt in der Ortschaft Unterlangbath ein zweistöckiges 
Volksschulhaus erbauen. Die Baukosten sind K 67.627. 
Offerte sind bis 3. April bei der Gemeindevorstehung in 
Ebensee einzureichen. 
Lieferung von Gruben schienen. Die k. k. Berg¬ 
verwaltung in Klausen (Tirol) vergibt die Lieferung von 
20.000 kg Grubenschienen, 6 m lang, 20 mm hoch und 
8 kg schwer. Offerte sind bis 8. April bei der genannten 
Verwaltung einzureichen. 
Ein Anastigmat ist bekanntlich das qualitativ am 
höchsten stehende Objektiv; der allgemeinen Verwendung 
stand bisher nur der hohe Preis hindernd im Wege. Seit 
kurzem werden jedoch die bekannten Union-Cameras der 
Firma Stockig & Komp, ausschließlich mit Anastigmaten 
ausgerüstet und da diese Apparate unter erleichterten 
Bedingungen erhältlich sind, dürfte sehr bald manches 
minderwertige Objektiv verdrängt sein. Im übrigen ver¬ 
weisen wir auf die Beilage in unserem heutigen Blatte. 
Bauiiachrichten aus Tirol. (Bankpalais.) Die Öster¬ 
reichische Kreditanstalt in Wien hat in Innsbruck das 
Haus, Maria Theresienstraße 36, angekauft, um an dessen 
Stelle einen modernen Neubau für die Innsbrucker Filiale 
aufzuführen. — (Städtische Neubauten.) Bezüglich 
des Baues einer neuen Universität, eines neuen Post- 
und Telegraphenbäudes und eines neuen Gymnasiums 
in Innsbruck werden in Bälde Offertausschreibungen ver¬ 
anlaßt werden. Die Prügelbaugründe, die jetzt noch dem 
Ärar gehören, sollen von der Stadtgemeinde angekauft 
werden und sind diesbezüglich Verhandlungen bereits im 
Gange. Bezüglich des Baues neuer Kasernen steht die 
Stadtgemeinde mit dem Kriegsministerium in Unter¬ 
handlungen. — (Turnschule. Bad.) Vom Gemeinderate 
Innsbruck wurden K 130.000 für den Bau einer neuen 
Turnschule und eines Volksbrausebades im Stadtteile 
Wilten bewilligt. (Flußkorrektion. Bahnhof¬ 
erweiterung.) Zwischen der Direktion der Südbahn 
und der Stadtgemeinde Innsbruck schweben gegenwärtig 
Verhandlungen, welche eine Erweiterung der bestehenden 
Bahnhofanlagen im großen Stile und die Korrektion des 
Sillflusses zum Gegenstände haben. Beabsichtigt werden: 
Die Legung eines neuen Geleises über den zu ver¬ 
breiternden Viadukt, die Rekonstruktion des Aufnahms¬ 
gebäudes, die Erweiterung des Stationsgebäudes nach 
Norden, die Verlegung des Bahnhofpostgebäudes, der 
Bau eines Übergangssteges über das Geleise und endlich 
die Erweiterung des Aufnahmegebäudes in Wilten. — 
(Kirchenbau.) In der letzten Generalversammlung des 
Kirchenbauvereines in Hötting (bei Innsbruck) wurde 
beschlossen, sich noch in diesem Jahre mit der Be¬ 
schaffung eines Kirchenbauplanes zu beschäftigen. — 
(Bau einer Schule und eines Stabsgebäudes. 
Straßenbau.) Die Tertiarschwestern in Bozen werden 
noch heuer an der Ecke der Wanger- und Rauschertor¬ 
straße ein eigenes Schulhaus erbauen lassen, das außer 
Souterrain und Parterre noch drei Stockwerke erhalten 
soll. — Der Bau des Stabsgebäudes für das k. k. Landes¬ 
schützenregiment Nr. 2, der dreistöckig geplant ist, wird 
demnächst durch die Stadtgemeinde zur Ausschreibung 
gelangen. — Für die projektierte Dolomitenstraße wird
	        
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