Volltext: IV. Jahrgang, 1899 (IV. JG., 1899)

Seite 174. 
OßEROSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Nr. 22. 
Gemeinderath Berger bemerkt noch, dass bei dieser 
Gelegenheit auch betreffs des Ueberlaufens des Wassers 
beim „Erzherzog Karl" gesprochen und von Fachleuten 
ausgesprochen wurde, dass Vorkehrungen getroffen werden 
können, welche geeignet sind, das Ueberfliessen des 
Wassers dort zu verhindern. Hierauf wird der Antrag 
einstimmig angenommen. 
Local-Baunotizen. 
Inhalt der Nummer 22 : Das Grabmonument Spitalsky 
in Stadt Steyr. Auffindung von Hindernissen in Rohr¬ 
leitungen. — Arbeiter-Unfallversicherungs-Anstalt. — Von 
der Pariser Weltausstellung 1900. III. — Aus den Ge- 
meinderaths-Sitzungen in Linz. — Local-Baunotizen. — 
Briefkasten. — Offene Stellen. — Angesuchte Baulicenzen 
in Linz. — Anmeldungen für Wasserbezug. — Inserate. 
Zum Baue des Lehrerheimes in Linz. Wie wir seiner¬ 
zeit mittheilten, hat das Bau co mi té des Lehrerheimes in 
Linz die Oberösterreichisch'e Baugesellschaft, den 
Architekten Herrn Raimund Jeblinger, sowie den 
Director der S taats^Hand werk er schule Herrn Franz 
Schiefthaler eingeladen, Façaden-Entwûrfe für ihr 
Vereinshaus gegen Honorierung abzufassen. Dieser Ein¬ 
ladung ist bloss der Architekt Herr Jeblinger nach¬ 
gekommen, indem er sorgfältig ausgearbeitete Zeichnungs¬ 
blätter einsandte, nach welchen die äussere Erscheinung 
des Baues wirksam zu gestalten wäre. Nach dem Ent¬ 
würfe des Herrn Jeblinger würde die Façade deh 
romanischen Stil repräsentieren und ein Mittel, sowie zwei 
Seitenrisalite erhalten, die in hochaufstrebenden Giebeln 
endigen. Zur Belebung der Wandflächen würden Tuff¬ 
steine zur Anwendung kommen, während die Lisenen 
aus färbigen Verblendziegeln hergestellt werden müssten. 
Die Oberösterreichische Baugesellschaft als Verfasserin 
der Grundrisspläne hat jetzt die Kostenberechnung der 
Façade vorzunehmen. 
Y erbauung des Langbathhaehes. DörLandesausschuss 
hat einen weiteren Landesfondsbetrag in der Höhe von 
21.405 fl. zu den Kosten der Verbauung im Oberlaufe des 
Langbathbaches angewiesen. 
Secession-Malereien. Die Wandmalereien im secessio-- 
nistisehen Stile scheinen auch in den öffentlichen Localen 
unserer Landeshauptstadt beliebt zu werden. Bereits haben 
die Herren .Restaurateure Hotel Zaininger am Franz 
Josefplatze und F. St oll, Reichsstrasse in Lustenau, ihre 
grossen Speisesäle durch den Maler Herrn Franz Recák 
secessionistisch malen lassen, was bei den Anhängern 
dieser. Stilrichtung- grossen Gefallen findet. 
Für Cementgiessereien und Bauniaterialieiihändler. 
Wir wurden ersucht, zu veröffentlichen, dass in der 
Humboldtstrasse ein grosser Werkstättenraum sammt 
100 Quadratmeter freien Grund in Pacht zu geben ist, 
welch beide sich für eine Oementgiesserei oder einem 
Baumaterialienhändler vorzüglich eignen würden. Die 
Adresse, ist in unserer Redaction zu erfahren. 
Canalisierungs-Arheiten. Der Gemeinderath hat be¬ 
schlossen, dem Mindestfordernden der Offerenten, Herrn 
Ingenieur Eduard Ast aus Wien, die Herstellung des 
Canales zum städtischen Wasserwerke in Scharlinz zu 
übertragen. Herr Ast offerierte nämlich mit einem*Nach¬ 
lasse von lO^/o von der voranschlagt en Summe per 
19.000 ff. 
Neuartige Baelideekung. Herr Baurath Fellner hat 
angeordnet, dass die nach seinen Plänen zu erbauende 
Villa für Herrn Kaufmann Hirsch am sogenannten Gugel 
mit alten Dachziegeln definitiv eingedeckt werde. Es war 
für die Unternehmerin des Baues, die Oberösterreichische 
Baugesellschaft, schwer, derartiges Material, welches sich 
noch im brauchbaren Zustande befindet, aufzutreiben, 
bis ihr dies in Wels gelang, was auch nur einem Zufalle 
zuzuschreiben ist. Was der geistige Träger des Baues 
mit dieser absonderlichen Dachdeckung bei einem Neubaue 
für eine Wirkung erzielen will, wird die Folge lehren. 
Plän-Concurrenz. In der letzten Sitzung des Handels¬ 
gremiums in Linz wurde beschlossen, zur Abfassung von 
Plänen für das zu erbauende Handels- und Eisenbahn- 
Akademiegebäude mehrere hiesige Architekten und Bau¬ 
meister einzuladen, und die besten Pläne zu prämiieren. 
Prob epflas ter ung mit Asphalt in Linz. Wie wir er¬ 
fahren, hat die Oesterreichische A sphalt-A c ti en¬ 
ge s ellschaft in Wien bei der hiesigen Gemeinde-Ver¬ 
waltung angesucht, eine Strasse in Linz probeweise mit 
Asphalt pflastern zu dürfen, und auf die* Bezahlung der 
Herstellung erst dann zu reflectieren, wenn das Pflaster 
sich als zweckmässig und dauerhaft erwiesen hat. Wir 
bezweifeln stark, dass unsere Gemeinde-Verwaltung auf 
diesen Antrag-eingehen wird, da die Strassenkörper in 
Linz, der-zahlreichen noch ausstehenden Gas-und Wasser¬ 
zuleitungen in den Häusern halber, noch lange nicht zur 
Ruhe kommen, daher an eine definitive Pflasterung erst in 
Jahren gedacht werden kann. Was die Beschaffenheit eines 
guten Asphaltpflasters anbelangt, haben wir ein Beispiel 
an der im vorigen Jahre von der N e u c h a t e 1 A s p h a 11- 
C o m p a g n y gepflasterten Rathhausgasse, die trotz starker 
Befahrung mit schweren Fuhrwerken heute noch in 
solchem Zustande sich befindet, wie bei der Uebergabe, 
was auch von allen Strassenbau-Technikern bestätigt wird,, 
und daher jede weiteren Experimente mit Asphalt über¬ 
flüssig macht. 
Briefkasten. 
Herrn A. J. in Trient. Die Bauleitung von Seite des 
Architekten Herrn Baurath Fellner hat beim hiesigen Villen¬ 
bau Hirsch am Gugel Herr Architekt Lang aus Wien, wohn¬ 
haft Walterstrasse 3 in Linz. 
Herrn J. O. in Prag. Die Vertretung der Siemens'schen 
Glasfabriks-Actiengesellschaft soll für Oberösterreich und Salz¬ 
burg ein hiesiger Glasermeister erhalten haben. 
Herrn E. E. in Wien. Die Wirkung Ihres Experimentes 
muss erst abgewartet werden ; früher iässfc sich in der Oeffent- 
lichkeit nichts dafür .thun. 
Offene Stellen. 

Architekt. 
Von der Direction der k. k. deutschen Staatsgewerbe- 
schule in Pilsen wird ein Architekt mit Hochschul- oder 
akademischer Bildung zur Unterrichtsertheilung . für das. 
laufende Schuljahr gesucht; bei guter Verwendung Aussicht 
auf Professur. Bewerber wollen ihre Gesuche unter Bekannt¬ 
gabe ihrer Ansprüche sofort an die genannte Direction einsenden. 
Ingenieur- und Bauadjunctenstelleii. 
Im Staatsbaudienste Niederösterreichs kommen eine* 
Ingenieur- und mehrere Bauadjunctenstellen mi'G den Bezügen 
der IX., beziehungsweise X, Rangsclasse zur Besetzung. Ge¬ 
suche sind bis 30. November 1. J. an das k. k. niederöster- 
reichischc Statthalterei-Präsidium in Wien zu richten.
	        
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