Volltext: II. Jahrgang, 1897 (II. JG., 1897)

II. Jahrgang, Nr. 16. 
Linz, 15. August 1897. 
Öberösterreichische Bauzeitnng 
Zeitschrift für Bauwesen. 
Redaction und Administration: LINZ, Harrachstrasse 22. — Herausgeber und Verleger: Eduard Kornhoffe r. 
Man pränumeriert auf die OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG: 
für die 
Provinz 
(ganzjährig mit fl. 10.— 
j halbjährig . 
I vierteljährig 
(ganzjährig mit 
Loco [ Halbjährig . 
2.50 [ vierteljährig 
5.— 
fl. 8 
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Erscheint am 1. und 15. 
jedes Mo 
Inhalt: Pränumerations-Einladung. — Verhütung von Wasser¬ 
schäden. — Ueber Cement (Schluss). — Die Telegraphie ohne Draht. — 
Aus den Gemeinderathssitzungen in Linz. — Local-ßaunotizen. — Allerlei. 
— Offert\erhandlung. — Briefkasten. — Ertheilte Baulicenzen in Linz.— 
Anmeldungen für Wasserbezug aus dem städtischen Wasserwerke. — 
Offene Stellen. — VI. Ausweis über die Umschreibung von Immobilien in 
Linz. — Inserate. 
Pränumerations-Einladung. 
Mit heutiger Nunnner schliessen wir den Jahr¬ 
gang 1896—97 unserer Zeitschrift, und danken allen 
unseren verehrten Gönnern und Freunden für die geistige 
und materielle Unterstützung, die sie unserem Unter¬ 
nehmen zu Theil werden liessen. 
Indem wir bitten, uns dasselbe Wohlwollen auch 
fernerhin zu bewahren, laden wir zum Weiterabonnement 
höflichst ein und zeichnen uns 
hochachtungsvoll 
Die Redaction 
der „Oberösterreichischen Bauzeitung“ 
Harrachstrasse 22, Linz a/D. 
Verhütung von Wasserschäden. 
Anlässlich der letzten Hochwasserkatastroplie erhalten 
wir von einem Wasserbautechniker folgenden Aufsatz : 
Schon seit längerer Zeit hat sich in weiten Kreisen un¬ 
serer Bevölkerung die Ueberzeugung Bahn gebrochen, dass 
wir dem Wasser nicht diejenige Aufmerksamkeit schenken, 
und nicht diejenigen Geldmitteln zuwenden, welche es 
verdient. Bedürfen wir doch dieses unentbehrlichen 
Existenzmittels alles Lebens zur Wasserversorgung und 
Canalisation der Städte, zur Melioration der Grundstücke, 
zum Betriebe der Wasserräder und Turbinen, zur 
Speisung der Schiffahrtscanäle u. s. w. Der Wasserstand 
unserer Flüsse ist nicht allein für die Schiffahrt, sondern 
für die Grundstücke und die ganze Cultur des Fluss- 
thales für die grösste Bedeutung. Bei zu niederem Wasser¬ 
stande vermag die Schiffahrt nur ungenügend ausgeübt 
werden und es leiden die Grundstücke und Trieb¬ 
werke; bei Hochwasser werden die Flussthäler versandet 
oder verwüstet, Uferabbrüche hervorgerufen, vorhandene 
Culturanlagen, wie Brücken, Deiche u. s. w. zerstört. 
Diese höchst nachtheiligen Ungleichmässigkeiten in der 
Abführung des Wassers sind im Laufe der Zeit nicht 
etwa geringer geworden, sondern sie haben eine Steigerung 
erfahren infolge der fortschreitenden Entwaldungen, der 
Trockenlegung oder Entsumpfung grosser Flächen, welche 
man ausgiebiger bewirtschaften wollte, infolge der Re- 
gulieru lg von Bächen und Flüssen im oberen Theile des 
INSERATE und OFFENER SPRECHSAAL laut aufgelegtem billigsten 
Tarif werden angenommen: Bei der Administration der „Ober- 
österreichischen Bauzeitung“, Linz, Harrachstrasse 22, ferner bei 
allen grösseren Annoncen-Expeditionen des In- u. Auslandes. Eventuelle 
Reclamationen und Beschwerden direct an uns erbeten. 
Flussgebietes, durch, die bei der Theilung und Ver¬ 
koppelung von Grundstücken ausgeführten Arbeiten. 
Ferner hat die Einschränkung des Hochwasserprofils 
durch Brücken, Uferquais, Eisenbahn- und Wegedämme 
und Deiche sehr oft nachtheilig auf die Wasserwirtschaft 
eingewirkt, wenn auch alle diese Arbeiten im allgemeinen 
als ein Fort schritt, als eine Vermehrung des National-Wohl¬ 
standes angesehen werden müssen. Namentlich infolge 
der genannten, hauptsächlich in den letzten Jahrzehnten 
zur Ausführung gekommenen Arbeiten ist uns die Pflicht 
gebieterisch auferlegt worden, uns eine genügende Kennt¬ 
nis zu verschaffen von den Niederschlags- und Abfluss¬ 
verhältnissen des Wassers in den zahlreichen Flussgebieten 
unseres Landes, von den Veränderungen, welche die 
Flussbette erleiden, von der Benützung des Wassers für 
die verschiedenen Zwecke, namentlich im Interesse der 
Landwirtschaft, der Industrie, des Verkehres und der 
Wasserversorgung der Städte. Wir besitzen zwar 
meteorologische Stationen, aber sie sind ohne Rücksicht 
auf die hydrologischen Bedürfnisse angelegt, und ihre 
Zahl ist eine viel zu geringe. Wir besitzen auch Pegel¬ 
stalionen, namentlich an den schiffbaren Flüssen, aber 
die Flussstrecken, an denen sie sich befinden, sind nicht 
in solcher Weise aufgemessen, dass wir die sich voll¬ 
ziehenden Veränderungen des Flussbettes nachweisen 
können. Die Summe des vorhandenen meteorologischen 
und hydrologischen Materiales ist in der Regel unzu¬ 
reichend, um als Grundlage für die zahlreichen wichtigen 
wasserbaulichen Aufgaben zu dienen. 
Die alljährlich zunehmenden Wassergefahren liefern 
den Beweis, dass wir unsere auf das Wasser bezüglichen 
Untersuchungen erheblich ausdehnen müssen, wollen wir 
den in der Gegenwart auftretenden Aufgaben genügend 
gewachsen sein. 
Es sind hauptsächlich erforderlich: 
1. Meteorologische Stationen, namentlich Regen¬ 
messer, in grösserer Anzahl als bisher; sie sind um so 
enger zu stellen, je stärker der Wechsel in der geo- 
gnostischen Formation, sowie in den topographischen 
und culturellen Verhältnissen ist. 
2. Es sind Regenkarten mit den Curven von gleicher, 
mittlerer, jährlicher und monatlicher, sowie grösster 
Niederschlagshöhe anzufertigen; auch die Beobachtungen 
der meteorologischen Stationen graphisch, sowie die 
Tabellen zusammenzustellen und zu veröffentlichen. 
3. Die Pegel sind zu vermehren, namentlich auch an 
den nicht schiffbaren Flüssen in grösserer Anzahl 
aufzustellen.
	        
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