Volltext: Heimatland Wort und Bild aus Oberösterreich Heft 6 1938 (Heft 6 / 1938)

einz zur barockzeit 
5tich von B. F. Werner — Martin kngelhart, um 1760. — Die stark überhöhten Türme der in der Barockzeit entstandenen Cinzer 
ßirchen geben dem Stadtbild des 18. Jahrhunderts seine Note (3 ßarmelitenkirche, 9 Jesuitenkirche IRlter Dom], 11 Schmidtor, 
12 Stadtpfarrkirche, 13 Rathaus, 14 Minoritenkirche, 15 Candhaus, 18 Oberes Wassertor) 
sicht für Linz von Bedeutung. Nach dem Aussterben 
der Babenberger im Jahre 1246 gelang es König 
Ottokar von Böhmen, sich der österreichischen Länder 
zu bemächtigen. Im Gefolge dieser Besitznahme führte 
Dttokar Verwaltungsmaßnahmen durch, die dahin 
führten, daß damals Oberösterreich zum ersten Male 
eine selbständige Verwaltungseinheit wurde. Es wurde 
für das neue Verwaltungsgebiet auch ein Landschrei— 
ber als oberster Landesbeamter bestellt, der vom 
Jahre 1256 an seinen Sitz in Linz hatte. 
—A 
wichtigsten Zeitläufte in der Geschichte von Linz 
Ergänzt soll das Bild noch dadurch werden, daß 
angeführt wird, daß unsere Stadt im Jahre 1237 eine 
umfassende Belagerung zu erdulden hatte. Hergog 
Friedrich II. war in seinem Streite mit Kaiser 
Friedrich II. in die Reichsacht verfallen, und selbst— 
verständlich nahmen seine Nachbarn, beutegierig wie 
die Fürsten waren, diese Gelegenheit wahr, sich in den 
Besitz seiner Länder zu bringen. Nur Wiener-Neustadt 
und Linz bewahrten ihrem Landesherrn die Treue 
und leisteten Widerstand. Die beutegierigen Fürsten 
belagerten daher Linz, bis sie vom Heere des Herzogs 
Friedrich geschlagen wurden. Die Linzer zeichnete 
überhaupt eine große Treue zu ihrem Landesherrn 
aus; auch Kaiser Friedrich III. besaß im 15. Jahr⸗ 
hunderte eigentlich nur mehr Linz, das treu zu ihm 
hielt. Dafür genoß es auch dann die besondere Gunst 
des Herrschers, der die letzten vier Jahre seines 
Lebens auch in dieser Stadt verbrachte und hier starb. 
Seine Eingeweide sind beim Hochaltare der Stadt— 
pfarrkirche auf der Epistelseite unter der herrlichen 
Marmorplatte beigesetzt. Und noch oft wurde den 
Linzern Lob wegen ihrer treuen Gesinnung gesollt, 
die nichts mit Unterwürfigkeit zu tun hatte, sondern 
eine aufrechte Haltung ausdrückte. Durch ihre Treue 
halfen sie dem Herrn in seinen entscheidenden Stun— 
den, wodurch sie ihm wieder die Wendung zum 
Besseren ermöglichten. 
Linz war noch am Ende des 13. und mehrmals 
im Laufe des 14. und 15. Jahrhunderts Verhand— 
lungsort in wichtigen politischen Angelegenheiten der 
Habsburger. Das 14. Jahrhundert ist bemerkenswert 
—EDDD— 
vom Herzog Rudolf IV., dem Stifter, erhielt, der in 
weitausschauender Politik die Städte förderte und 
Linz die volle Straßenfreiheit nach dem Süden, sowie 
das sogenannte Meilen- und das Stapelrecht verlieh. 
Das Meilenrecht gewährte den Linzer Bürgern das 
für sie wichtige Privileg, daß in einem Umkreise von 
einer Meile um die Stadt kein Wirtshaus errichtet 
werden durfte. Noch wichtiger war das Stapelrecht, 
das festsetzte, daß Kaufleute ihre Waren in Linz feil— 
bieten mußten, wenn sie durch die Stadt zogen, wozu
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.