Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

herunterhing. Die Festung wurde unter großen 
Verlusten auf beiden Seiten eingenommen, aber 
Peter ließ sie, da ihm dies zu schnell gegangen 
war, von neuem besetzen und angreifen. Am 
15. Oktober rückte der Generalissimus Romado- 
nowskij zum Hauptsturm vor; eine Mine sprang 
und öffnete die Bresche. Ein hitziger Kampf ent¬ 
stand, bis der „Feind" sich unter Zurücklassung 
einer Menge Fahnen und Trommeln zurückzog und 
der Festungskommandant nebst vier Strelitzen- 
obersten gefangen genommen wurde. General 
Bntnrlin aber gab den Kampf noch nicht auf, 
er verschanzte sich in seinem Lager und seine 
Truppen schossen mit äußerster Wut scharf mit 
Pistolen. Endlich mußte er die Waffen strecken und 
wurde, die Hände auf dem Rücken gebunden, ins 
Zelt seines Gegners geführt. 
Ad multos annos! 
Auch der Krieg hat seinen Humor. Ad multos 
annos, wie oft wurde es im Frieden durch den 
Draht übermittelt zu Jubelfesten, Geburtstagen und 
anderen Feierlichkeiten. Das ist nun durch den Krieg 
unmöglich gemacht. Ein in Düsseldorf wohnender 
Abgeordneter drahtete es seinem den 70. Geburts¬ 
tag in Heidelberg begehenden Kollegen Haarmann. 
Später erhielt er aus Mannheim folgende amtliche Drahtnachricht: „Heutiges an Abgeord¬ 
neten Haarmann, Heidelberg, durch hiesige Militär-Prüsungsstelle zurückgewiesen. Text 
nur in deutscher Sprache zulässig. Verständigt Absender." Dieser drahtete nun: Aus viele 
Jahre! Und das Vaterland war gerettet. 
25jähr. Seelsorgerjuöiläum der 1890 in die Seelsorge getretenen 
Kerren des IV. Jahrganges im Ariesterseminare Linz. 
An der Wand das Bild des seligen Seminarregens Prälaten Angermayr. Untere 
Reihe von links nach rechts: Dr. Johann Osternacher, Professor, Petrinum; General¬ 
direktor Friedrich Pesendorfer, Preßverein Linz; Eusebius Schubert. Chorherr von 
Reichersberg, Pfarrer in Pitten (N.-Oe.); Domkapitular Prälat Dr. Joses Lohninger, 
Linz; Matthias Husnagl, Stadtpfarrer in Urfahr; Anton Pleninger, Blindeninstituts- 
direktor in Linz; Severin Obernhumer, Bürgerschulkatechet in Linz. Obere Reihe von 
links nach rechts: Johann Kunesch, Weltpriester; Paul Zweimüller, Pfarrer in Nieder¬ 
neukirchen; Matthäus Hittenberger, Pfarrer in Vöcklamarkt; Friedrich Oelliuger, 
Pfarrer in Oberwang; Matthäus Lehner, Pfarrer in Polling; Franz Stelzhammer, 
Pfarrer in Gaspoltshosen; Franz Schimke, Pfarrer in Mitterkirchen. 
Joses Sattler 
akad. Bildhauer in Isinz 
zum 50jährigen Berufsjubiläum, 
Josef Gerstverger 
Sohn des Michael und der Fran¬ 
ziska Gerstberger, Bauerseheleute in 
Grüb, Gemeinde Waldkirchen 
Infanterist 
f am 26. Oktober 1914 im 
Feldspital zu Krasizyn nach 
einer bei Przemysl an beiden 
Füßen erhaltenenVerwundung 
im 23. Lebensjahre. Wurde 
am 27. Oktober zu Krasizyn 
begraben. 
Weter Söser 
Bauerssohn in Unterleimbach 
Pfarre Leonfelden 
t am 23. September 1914 
als ein Opfer des Krieges 
im 27. Lebensjahre. 
Leopold Söser 
Bauer in Unterwaldschlag Nr. 13, 
Pfarre Oberneukirchen 
f am 19. September 1914 
an der Ruhr im 30. Lebens¬ 
jahre. 
Johann Krawinkler 
Amtmannssohn in Penking, Pfarre 
Hargelsberg 
Trainsoldat bei der 14. Train- 
Division 
f als Kriegsgefangener im 
2. Feldspitale der Timok- 
Division im 30. Lebensjahre 
und im Hofe des Gerichts¬ 
gebäudes in Ub (Serbien) 
begraben. 
Jetir Langgartner 
gebürtig von Gilgenberg, zuletzt 
Bierführer in der Stieglbrauerei 
in Salzburg 
Infanterist im k. k. Landsturm- 
Regiment Nr. 2 
f am 18. März 1915 als 
Kriegsgefangener in Nowo- 
Nikolajewsk bei Tomsk in 
Sibirien im 36. Lebensjahre. 
Johann Kengstschläger 
lediger Dienstknecht aus Nieder¬ 
waldkirchen 
Infanterist im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 14, 1. Komp. 
t am 28. Jänner 1915 als 
Kriegsgefangener in Nowo- 
Nikolajewsk (Sibirien) an 
Typhus im 22. Lebensjahre. 
Diese beiden sind Brüder. 
Kranz Auer 
Bauerssohn in Oberbairing Nr. 14, 
Pfarre Altenberg 
Res erve-Jnsanterist im k. k. Land- 
Wehr-Jnfanterie-Regiment Nr. 2 
gefallen am 23 Oktober 1914 
in Galizien durch einen Schrap¬ 
nellschuß im 32. Lebensjahre. 
Adolf Ariedl 
aus Wadetstift Nr. 6, Pfarre 
Friedberg 
Infanterist im k. k. Landwehr- 
Jnfanterie-Regiment Nr. 29 
f als Kriegsgefangener in 
Krasnojarsk (Sibirien) am 
10. März 1915 im 38. Le¬ 
bensjahre. 
Ludwig Schuster 
Schulleiter in Neustift, Bezirk 
Freistadt 
Ersatz-Reservist im k. u. k. Infan¬ 
terieregiment Nr. 84 
t am 28. Oktober 1914 in 
Krakau im 32 Lebensjahre. 
Arz. Gutmandelberger 
Bauerssohn vom Gressinggute in 
Thomasreith Nr. 16, Pf. St. Thomas 
am Blasenstein 
t als Kriegsgefangener zu 
Irkutsk in Sibirien im Alter 
von 22 Jahren. 
Johann Achleitner 
Kapellmeister in Grein 
Zugsführer im k. k. Landwehr- 
Jnfanterie-Regiment Nr. 2 
gefallen am 29. August 1914 
bei Lemberg im Kriege gegen 
Rußland, 27 Jahre alt. 
Georg Strigl 
Sohn vom Unterkaplingergute in 
Eggendorf 
beim Infanterie-Regiment Nr. 14 
gefallen am 30. August 1914 
im Kriege gegen Rußland im 
26. Lebensjahre. 
Iakoö Anmayer 
Bauerssohn in Aich Nr. 39, Pfarre 
Zell bei Zellhof 
Infanterist im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 14 
gefallen in der Schlacht bei 
Nisko am San am 23. Okto¬ 
ber 1914 im Kriege gegen 
Rußland im 28. Lebensjahre. 
Johann Lnmmerstorfer 
aus Gramastetten 
Infanterist im k. k. LandweHr- 
Jnfanterie-Regiment Nr. 2 
gefallen am 21. Oktober 1914 
bei Zrottowitze im Kampfe 
gegen die Russen im 29. Le¬ 
bensjahre. 
Karl Mischer 
Bauer in Großtraberg 
Reservist im k. u. k. Infanterie- 
Regiment Nr. 14 
t als Kriegsgefangener in 
Nowo-Nikolajewsk bei Tomsk 
in Sibirien im 28. Lebens¬ 
jahre. 
Michael' Steinparzer 
Infanterist im k. k. Landwehr- 
Jnfanterie-Regiment Nr. 2, 
Pionierabteilung 
t am 16. Oktober 1914 im 
Feldspitale zu Starawies, 
nachdem er tapfer gegen die 
Russen gekämpft hatte, im 
Alter von 29 Jahren. 
Kranz Mühlberger 
von Pöstlingberg 
Vormeister im k. u. k. Feldkanonen- 
Regiment Nr. 40 
gefallen am21.Septemb. 1914 
im Kampfe gegen die Russen 
bei Lisko in Galizien im 
22. Lebensjahre. 
Johann Auer 
Bauerssohn in Steigersdorf 
f am 16. Oktober 1914 in 
Byblo nach Empfang der 
Hl. letzten Oelung im 28. Le¬ 
bensjahre. 
Herausgeber der kathol. Preßverein. — Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Binder. — Akad. Buchdruckern des kathol. Preßvereines in Linz (verantw. Leiter K. Commenda).