Volltext: Kriegsbilder Nr. 5 1915 (Nr. 5 1915)

deutschen Truppen errichteten 
Friedhof. 
(Phot. Hoffmann, München.) 
Eine Beerdigung in St. Benoit. 
Vorn rechts der Feldgeistliche (X) 
am Eingang zu dem von den 
einzigen Tage auch nur der zehnte 
Teil dieser gewaltigen Massen im 
Gefechte ist, und von diesem Teil 
nach Abrechnung aller Trains, 
Kolonnen und sonstiger Nicht- 
streitbarer nur etwa drei Viertel 
Millionen Infanteristen im Ge- 
fechte sich befinden, so würden nach 
dem bisherigen Durchschnitt an 
diesem Tage allein 75 Millionen 
Jnfanteriepatronen verschossen 
werden, nicht gerechnet die etwaige 
Wirkung der Artillerie in diesem 
Zeitraum. Eine gewaltige Steige- 
rung des Munitionsverbrauches 
im Kriege bilden die bei allen 
Äeeren in großer Zahl eingeführten 
Maschinengewehre, die in wenigen 
Minuten ganz gewaltige Massen 
von Jnfanteriemunition gegen den 
Feind zu schleudern vermögen. 
Die Bestrebungen aller Äeeres- 
leitungen, mit der Munition zu 
sparen, gründen sich darauf, daß 
tatsächlich in den modernen Ge- 
fechten die Gefahr größer ge- 
worden ist, daß die Truppe ohne 
Munition bleibt und dadurch 
kampfunfähig wird. 
Wie wichtig der Munitions- 
ersah ist, geht allein daraus her- 
vor, daß das Zubringen neuer 
Munition an Truppen, die sich 
verschossen haben, in der Wirkung 
genau so viel bedeutet, wie wenn 
neue Kräfte in das Gefecht ein* 
geseht würden. Rechtzeitig und 
an richtiger Stelle bereitgestellte 
Munitionsvorräte tun sehr häufig 
denselben Dienst wie -starke Ne- 
serven im Gefecht. Dies alles ist 
um so wichtiger, weil das Mit- 
führen von Munition bei der 
Truppe seine natürlichen Grenzen 
hat. 
I. C. Lusztig, 
Hauptmann a. D. 
nur 20 Patronen. Bei Vionville 
nahm der preußische Infanterist 
80 Patronen mit, er verbrauchte 
nur 35. Bei Plewna trug der 
russische Infanterist 60 Patronen 
bei sich, er verfeuerte aber nur 43. 
Dafür aber mußten dem russischen 
Schützen, der in die Schlacht von 
Liao-jan 1904 zog, zu seinen 120 
Patronen noch 50 Stück pro Ge- 
wehr in die Feuerlinie nachgeliefert 
werden, und den Japanern wurden 
bei Kiautfchou noch 43 Patronen 
pro Gewehr in die Feuerlmie nach- 
gesandt. Auch am Scha-Ho 1904 
verschossen die Russen viel mehr 
Munition als sie ursprünglich für 
das Feuergefecht bei sich hatten, 
das heißt, statt 120 Patronen 400 
pro Gewehr. Alle diese Daten 
beziehen sich auf den Munitions- 
verbrauch an einem einzigen Tage 
der oft, zumal im Japanisch- 
Russischen Feldzuge wochenlang 
währenden Positionskämpfe. Bei 
der Artillerie ergeben sich mitunter 
noch größere Ziffern für den 
Munitionsverbrauch. Den größten 
Verbrauch an Artillerie-Schieß- 
Material in den letzten Kriegen hatte 
eine russische Batterie in der 
Schlacht von Mukden im Jahre 
1905. Sie verschoß nicht weniger 
als 504 Granaten an einem ein- 
zigen Tage. Auch die Buren 
brachten es einmal im Kriege 
gegen England zu 454 Geschossen 
aus einem Kruppgeschütz. Als Ver- 
gleich hierzu sei erwähnt, daß eine 
bayerische Batterie bei Sedan 
156 und eine österreichische 
Batterie bei Königgrätz 217 Ge- 
schösse verfeuerte. 
Der gegenwärtige Krieg sieht 
ungefähr zwölf Millionen Streiter 
auf den Kriegsschauplätzen ver- 
sammelt Wenn nun an einem 
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I Dei'Gransifpn \j Scl-s^neiie, 
I N'unjicKüt?} /\u1?er£fde Euch, 
i Durst u llungrr,q. Fieber. 
I •Sturm u. }<r\d vot*ü ber»~ 
I Ȁ.f warm u.weich 
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I d i? vvl r h \ er oben ' j 
I Noch im nenticht,geloben | 
I EinsPuchiW^ieGruft hinein:! 
I Niehl umsonst tabt jh^stritteaj 
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Eurer Schweren Arbeit £rber\ ] 
,'f#3n Äelhitvon Not ^Sterben] 
AlWsgftkVon. ftand iu. Man d . 
EVfren Eüf>esttei*/en $ Brennen ] 
Für ^ Größte,t)as«ir kennen:j 
veuf&che^ Veikti.Vaitir'ldnd. I 
Dem Andenken der gefallenen Kameraden von deutschen Soldaten 
in Nordfrankreich errichtete Gedenktafel. 
(Phot. B J. G.)
	        
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