Volltext: Nr. 5 (5. 1919)

Nr. 5 
Jüdische Nachrichten 
Frank Wilhelm, Kaufmann; 
Kafka Rudolf, Fabrikant; 
Klau b e r Leontine, Arztesgattin ; 
M e n z e l Rudolf, Dr., Arzt; 
Morgenstern Gustav, Dr., Rechtsanwalt; 
Müller Emil, Ing., Staatsbalm rat; 
P o 11 a k Josef, Privat; 
R a b 1 Adolf, Fabrikant; 
Schlesinge r Moses, Färber; 
Sehn f e w e i ß Hermann, Dr., Rechtsanwalt; 
S c h w a g e r Benedikt, Fabrikant; 
$ e h u b e r t Simon, Prokurist; 
S p i r a Siegmund, Kaufmann ; 
Stern Salomon, Ing*., Bau rat; 
T a n d 1 e r Albert, Fabrikant; 
T a u ß i g Bernhard, Fabrikant; 
V ri g e r Artur, Holzhändler. 
Israelitische Kultusgemeinde. Öffentliche Vorstand- 
sitzung vom 4. Marz 1919. In Verhinderung des Vorste¬ 
hers eröffnet Vorsteherstellvertreter Hfrrr Dr. S c h n e e- 
weiß die Sitzung. Schriftführer Schubert verliest das 
Protokoll der letzten Vorstandssitzung. Per vorliegende 
"ßericht des Kultus Vorstandes über seine Tätigkeit wäh¬ 
rend seiner siebenjährigen Funktionsperiode wird, da be¬ 
kannt, nicht zur Verlesung gebracht. 
Für den nächsten Punkt der Tagesordnung über¬ 
nimmt Herr Bernhard T a u s s i g den Vorsitz, nachdem 
Herr Dr. S c Ii n e e w e i ß das Referat darüber erstattet. 
Er berichtet über die von einer Kommission vorgeschla¬ 
genen Abänderungen in dem Statut der Chewra kadiseha,* 
die notwendig geworden sind, um einerseits den beste¬ 
henden Staatsbesitzen, anderseits den neuen Statuten der 
Gemeinde zu entsprechen. Alle vom Referenten beantrag¬ 
ten Abänderungen und Streichungen werden ohne De¬ 
batte einstimmig angenommen. 
Herr Dr. Schneeweiß übernimmt wieder den Vorsitz 
und bringt den nächsten Punkt der Tagesordnung zur 
Sprache: Vorbereitung zur Neuwahl des Vorstande-. 
.Hinsichtlich der Bestimmung des Wahltages bean¬ 
tragt Herr Bernhard T a u s s i g, So n n t a a d e ri 
6. A p r i l Festzusetzen (wird angenommen). 
Zur Wahlkommission schlagt derselbe Herr die \ or- 
Standsmitglieder A 1 b r e c h t, Emil B r n d e r und Albert 
T a h d 1 e r vor. Nachdem Herr A 1 b r e c h t ablehnt, ge¬ 
langt an seine Stelle Herr Staatsbahnrat lug. M ii I I e r. 
Aus der Wählerschaft werden in die Wahlkommission die 
Herren Egon K a f k a und Friedrich F r a n k namhaft 
gemacht ; als Ersatzmänner die Herren Artur U n g e r 
und Pias c h k e s 
Als Wahlzeit wird die Zeit von 0—12 Uhr vormittags 
und 2—4 Uhr nachmittags festgesetzt. 
Auf Antrag des Herrn Alb recht können von 
jeder Partei z w e i Wahlzeugen spätestens» 3 Tage vor der 
A\ ahl dem Vorstande namhaft gemacht werden, welche 
die Funktionen der Wahlkommission zn überwachen 
haben. Ferner stellt der gleiche Antragsteller die For¬ 
derung, daß in den Wahlkundniachungen der Passus ^auf¬ 
genommen werde, daß in der Nähe de« Wahllokales jede 
Agitation verboten sei. (Angenommen.) 
Die von Herrn Pick angeregte Wechselrede hin¬ 
sichtlich der von der Kultusgemeinde eingeleiteten 
W a h 1 f o n d s s a m m 1 u n g führt zu dem Resultate, daß 
diese Bezeichnung der angestrebten Spenden zu Mißver¬ 
ständnissen Veranlassung geboten hat, und daß zweifellos 
bei richtigem Erkennen der Absicht ein größerer Eingang 
zu gewärtigen wäre. Diese Gelder dienen ausschließlich 
zur Deckung der durch Vornahme der Neuwahl»der Kul¬ 
tusgemeinde erwachsenden Spesen und Auslagen, und 
keinerlei Parteizwecken. Zu diesen Auslagen gehören 
selbstredend auch die, welche durch die Tätigkeit des offi¬ 
ziellen von der Vollversammlung bestellten Wahlkomitees 
verursachI wurden. 
Hierauf wurde 
vertraulich erklärt. 
Vorsitzenden die Sitzung für 
SPRECHSAAL. 
Für die neue Kultusvorstehung hatten wir den.Füh¬ 
rer der jüdischen Jugendbewegung. Herrn Dr. Rudolf 
Menzel, als einen unserer Kandidaten in Vorschlag 
gebracht, von der Voraussetzung ausgehend, daß derselbe 
als im Jahre 1880 geboren, sowohl nach dem alten Ge¬ 
meindestatut der Linzer Kultusgemeinde (§ 32) als auch 
nach dem Gesetze vom 18. Dezember 1918 über die Wahl¬ 
ordnung in die konstituierende Nationalversammlung 
(St.-G.-Bl. 115, § 12) das passive Wahlrecht habe. —M >as 
am 23. Februar 1919 beschlossene Genieindestatut setzt in 
seinem § 29 (siehe Nr. 4 J. N.) jedoch das passive Wahl¬ 
aller mit 30 Jahren fest; infolgedessen müssen wir von 
einer Kandidatur unseres Gesinnungsgenossen Dr. Men¬ 
zel absehen, was wir, um falschen Auslegungen aus dem 
Wege zu gehen, hiernit öffentlich kund tun. 
Für den zion. Volksverein: R a b 1 m. j>. 
Jüdischer Nationalfonds" 
Ortskommission Linz. 
(Dor Ausweis erfolgte in den Nummer der „Jüdischen 
Zeitung", 51, 52 ex 1918, 8, 0. 10 ex 1910.) 
Gelöbnisscheitle: 
L i n z: 
je l\ 500.— Karl Preißler K 500. 
,, ,, 200.—- Paul Stein ' 200. - 
,, ,, 100.— Adolf Hartmann, Marie Heller . ,, 200. 
,, ,, 50.— Leopold Piskaty, Karl Uprimny ,, 100.— 
,, ,, 30.— Achilles Mandler, Max Sonn . . ., 60.-— 
,, ,, 20.— Otto Deutsch, S. Eibuschiitz, 
Hermine Samuely, I. Treichlinger . , SO.— 
,, 15.-— Grete Töpfer 15.— 
,, 10.— Helene Englmänn, Hella Hirsch- 
feld, Karl Kohn, Cacilia Kretz, Max 
Sommer, Richard Sommer, Max Sonn, 
Friedrich Sternschein, Gisela Stern- 
schein, Thea Sternschein 100 — 
.. 5.'— Irma Fried, Paula Neumann; 
l. Treichlinger 15.— 
,, ,. 3.— Hans Sonnenschein 3. 
,. 2.— Karl Lustig, Kraus ..... ,, 4.— 
Zusammen K 121 
0 m u n d e n: 
je K 10.-— Siegmund Rujder 
K 10.- 
fnsaesamt K .1281
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.