Volltext: Der Inn-Salzachgau 41/42. Heft 1937 (41/42. Heft / 1937)

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zu leisten hatten (vgl. den Abschnitt „Die Klostergrundherr 
schast"). 
Nachdem das Inventaristerungsgeschäft des Gesamtkloster 
besitzes innerhalb 14 Tagen (20. Nov. bis 4■ Dez. 1802) voll 
endet war, stand der Aufhebung des Klosters nichts mehr im 
Wege. Über die näheren Vorgänge derselben berichten uns die 
Aufhebungsprotokolle und teilweise auch die Briefe des Prop 
stes an das erzbischöfliche Konsistorium in Salzburg in einge 
hender Weise. Hören wir, was dieser in einem Briefe vom 24. 
März 1803 nach Salzburg berichtet: 
„Der Schlag, den wir einige Zeit her befürchteten, ist 
wirklich geschehen. Den 19. März vormittags 9 Uhr während 
des Gottesdienstes wurde uns durch Titl. Herrn v. Gröller, 
Landrichter in Neumarkt, als Churfürstl. Kommissär die Auf 
hebung unseres Stiftes förmlich publiziert — eben das geschah 
am Tag vorher in Au — und das ganze bewegliche und un 
bewegliche Vermögen als churfürstliches Entschädigungseigen 
tum erklärt. Bei dieser Gelegenheit äußerte sich Titl. Herr 
Kommissär, daß die Verbindlichkeit zum Chor und anderen 
Verrichtungen zwar aufhöre, doch aber anständig sein wird, 
dieselben wenigstens bis auf den ersten April fortzusetzen. Die 
Gelübde werden zwar durch diese bloß weltliche Verfügung 
nicht aufgehoben, jedoch würde mit der Zeit auch hierüber von 
der Churfürstlichen Regierung mit den einschlägigen Ordinari 
aten Rücksprache genommen werden. Bis l. April müssen alle 
beisammenbleiben und werden vom Stift aus verpflegt. Von 
dieser Zeit an werden anstatt des Unterhaltes provisorisch bis 
auf Regulierung der eigentlichen fortdauernden Pension einem 
Prälaten täglich 3 Gulden, einem Kapitular l Gulden in mo 
natliche Bezahlung gegeben, die jeder hier oder wo er will, 
verzehren kann . . . ." 
Damit war also über das Schicksal der Mönche das Los 
gefallen; sie mußten ab l. April das gemeinsame Leben auf 
geben und die Stätte ihres bisherigen Wirkens verlassen. Über 
die ferneren Schicksale derselben kann folgendes berichtet werden: 
In Gars blieben: Sebastian Wagner, gest. 15. März1804; Alypius 
Doll, gest. 23. Juni 1805; Hieronymus Vierthaler, gest. 2. Febr. 
1806; Patrizius Ettmüller, gest. 22. Jan. 1808; Firminus Falk, gest. 
7. März 1808; Gilbert Wocher, gest. 16. April 1819; Benedikt 
Blasser, 1804 zum Pfarrer von Gars ernannt, gest. 17. Juni 
1819; Josef Schandl, vom 26. Febr. 1804 bis 1. April 1806
	        
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