Volltext: Der Inn-Salzachgau 41/42. Heft 1937 (41/42. Heft / 1937)

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und 2 einjährige Kalben, 1 Mastochs: im Schweinstall 5 
Frischlinge: im Schafstall 10 Hammel, 20 Mutterschafe; in 
der Hühnerstub 23 indianische Hähne, 5 Gänse, 15 Hühner, 
2 Pfauen: im Gartenhaus außerhalb des Klosters 12 Koppen, 
45 Hühner, 3 Hähne. Am 23. und 25. November begab 
sich der Landrichter mit seinem Schreiber auch nach Wang, 
Stephanskirchen und Ranoldsberg, um dort ebenfalls die Ob 
signation vorzunehmen. 
An den folgenden Tagen wurden in Gars die Bestands 
aufnahmen des Klosterinventars fortgesetzt. Zunächst kamen 
in Betracht die vorhandenen Wertsachen: Haus- und Kirchen 
silber (Kelche, Monstranzen), Ornate, Gemälde, Tischzeug, Zinn-, 
Kupfer- und Messinggeschirr, Trinkgeschirr, Kandl, Tischplatten 
aus Zinn, ferner Bestände an Leinwand, Bett- und Tisch 
wäsche. Die noch vorhandenen Verzeichnisse lassen erkennen, 
daß selbst die geringfügigsten Gegenstände, soweit sie nicht die 
Mönche als ihr Privateigentum nachweisen konnten, wie z. 
B. eine Münzensammlung des Propstes, der Beschlagnahme 
verfielen. Auch die vorhandenen Bier-, Wein- und Branntwein 
vorräte wurden festgestellt, ebenso die Vorräte an gedroschenem 
und ungedroschenem Getreide, an Grummet und Stroh. Ferner 
wurde ein Verzeichnis über den gesamten liegenden Besitz an 
gelegt. Darnach besaß das Kloster an Feldgründen und Wiesen 
ca. 170 Tagwerk: dieselben lagen zum Teil in der nächsten 
Umgebung des Klosters (107% Tgw.), zum Teil in Agg (6l 3 / 4 
Tgw.), wo sich auch zwei Zubauglltl befanden. Die Holzgründe, 
umfassend die Eichenau, das Gehölz beim Weber in Kasten 
und die Neuhäuslleiten, betrugen schätzungsweise 800 Tgw. 
Eine weitere Aufgabe des Aufhebungskommissärs bestand 
in der Festsetzung des vorhandenen Kapitalvermögens und der 
von den Klosteruntertanen zu leistenden Verpflichtungen, sei es 
an Geld oder Naturalien. Die Zusammenstellung ergab 23 956 fl 
Aktivkapitalien und 7035 fl jährliche Einkünfte an Geld. Letz 
tere Summe setzte sich aus folgenden Posten zusammen: 761 fl 
Interessen des Aktivkapitals, 164 fl Archidiakonatsgefälle, 
147 fl Pachtgeld für die herkömmliche Kirchkornsammlung, 
664 fl Nutzungsgelder von den Gotteshäusern zu Stephans 
kirchen und Ranoldsberg, 554 fl Dekanatseinkünfte bzw. 
Stolgebühren, 562 fl von den Ökonomien zu Stephanskirchen, 
Ranoldsberg und Wang. Die übrigen Posten bestanden aus 
den Grundgefällen, welche die Grunduntertanen des Klosters
	        
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