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dorfer eine Silberampel für 45 fl, 35 fl steuerte die
Rosenkranzbruderschaft bei. 1722 wurden alle Glocken
schulden von den Opferstockgefällen eines einzigen Jahres
zurückbezalt. 1723/24 bestellte man bei Johann Fux in
Donauwörth eine neue Orgel mit 16 Registern (für
960 fl); derentwegen entstand der rückwärtige Anbau,
die heutige Orgelempore. Auf dem Orgelgehäuse stand
David mit der Harfe, Cäcilia mit der Orgel und zwei
Engel. Ja er tat in diesem Jahre noch mehr für die
Kirchenmusik, besoldete einen eigenen Tenoristen (Waiz
aus Altötting) und Bassisten, machte den bisherigen
Kantor Lehrer Leeb zum Chorregenten, den andern
Lehrer zum Organisten. Da dessen Stelle eben erledigt
war, spielte ein Bewerber aus Salzburg drei Wochen
zur Probe; verpflichtet aber wurde Josef Anton Perger
aus Raitenhaslach, Sohn des Chorregenten von Burg
hausen. Ebenso stellte er einen Türmermeister Götz mit
drei Gesellen für den Kirchenchor an (120 fl), der wie
aus den Kirchenrechnungen ersichtlich damals bereits über
ein ganz modernes großes Orchester verfügte.
1726 wird ein aus Kupfer getriebenes mit Silber
verziertes neues Tabernakel von Goldschmied Kipsinger
in Landshut (für 1356 fl) geliefert, zu dessen Beschaffung
für 1098 fl Weihgeschenke veräußert wurden. 1725 wurde
das Gnadenbild hinter Glas gestellt und wurden außen
am Turm und an der südlichen Kirchenwand das Bild
der Muttergottes von Dorfen und ein paar Wunder
hilfen derselben vom hiesigen Maler Franz Fischer in
Fresko gemalt. Da die Glasschränke an den Pfeilern
im Chor die Weihgeschenke und Preziosen nicht mehr
fassen konnten, wurden die beiden Seitenräume unterm
Musikchor zu Schatzkammern ausgebaut (1727). 1728
fertigte Goldschmied Josef Kipfinger in Landshut die
sechs wunderbaren silbernen Rokokoleuchter, zu deren
Erstehung wieder viele Weihgeschenke veräußert und ein
geschmolzen wurden. 1730 erfolgte die Pflasterung des
Anbaues unterm Musikchor mit rotem und weißem
Marmor von Steinmetz Eibel von Atnet bei „Vallä".
1731 wird die Zeremonie der Geistsendung zu Pfingsten
das erste Mal erwähnt, die Bühne zum Oelberg wird
verändert und vergrößert. 1732 stiften Gräfinnen von