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Maurermeister Anton Egger in Haag aufgenommen wurde
und der in einer Copie des 1861 verstorbenen Maurer
meisters Josef Egger im Museum in Haag erhalten ist.
Mit Benützung dieser Copie ist unser Lageplan aus
geführt?
Im Folgenden wird die Geschichte der Grafschaft bis
zum Jahre 1522 in kurzen Umrissen gezeichnet; die in
mehr als einer Hinsicht interessante Geschichte des letzten
Grafen von Haag, Ladislaus von Fraunberg (1522—1566),
wird dagegen ausführlicher dargestellt. AIs Quellen habe
ich vornehmlich benützt:
Monumenta Boica. München 1769 ff. (MB.)
Quellen und Erörterungen zur bayerischen und deutschen Ge
schichte. München 1866—1864.
Monumenta Germaniae historica. Necrologia. Bö. II Berlin
1914 (MO. Neer.)
Drei bayerische TraöitionsbUcher aus dem 12. Jahrhundert.
Herausgegeben von Hans Petz, vr. Hermann Grauert, Johann
Magerhofer. München 1880. Enthält den Goäex Falken8temen8l8,
Goäex traäitionum Oar8en8i8 und den Goäex traäitionum Augien-
sium. (citiert Cod. Falk., Cod. Gars., Cod. Aug.)
Urkunden und Literalien im bagerischen Hauptstaatsarchiv (H.-
,St.-A.), insbesondere die Literalien der Grafschaft Haag. (citiert
Haag, Ger. Lit.)
Weitere Quellen sowie die Literatur sind in den Anmerkungen
angegeben.
I. Dir Anfängt drr Herrschaft hang.
Unser geschichtliches Wissen über die Anfänge der
Herrschaft Haag muß sich mit den wenigen Nachrichten
bescheiden, die wir aus dieser Zeit haben. Die erste ge
schichtliche Erwähnung von Haag, die wie so oft bei Orts
namen auf einen Zufall beruht, stammt aus der Zeit um 980
und ist uns durch das Cartular des Klosters Ebersberg
überliefert. Schon in dieser ersten Erwähnung erscheint
Haag als Sitz eines freien Herrengeschlechtes. Hier saß
um diese Zeit jener streitbare Hüning er von Haga, der
seine vier Söhne in der Siegesfreude über die Vernichtung
der Ungarn oder Hunnen (955) Huninwe, Huninflor (statt
0 Die Klischees zum Lageplan wie auch zu mehreren Ab
bildungen wurden in dankenswerter Weise von der Buchdruckerei
I. Rieder in Haag zur Verfügung gestellt.