Volltext: Der Inn-Isengau 1. Heft 1923 (1. Heft / 1923)

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und zu einem kleinen Schlosse — jetzt „Stampflschlößl" 
genannt — ausgebaut wurde, führt in allen Urkunden, 
in den Salbüchern, in den grundherrschaftlichen und topo 
graphischen Beschreibungen den Namen der alten Burg 
fort. Nur die Schreibweise wird — wie bei vielen Orts 
namen — im Laufe der Zeit schwankend und unrichtig. 
Neben dem immer seltener werdenden Megling erscheinen 
die Formen: Medling, Megdling, (15. u. 16. Jahrh.), 
Mögling, Mögdling (16. Jahrh.), Mödling (18. Jahrh.), 
das sich schließlich durchsetzt. 
Klaren und verlässigen Aufschluß über die Burgstätte 
gibt uns jenes wichtige Salbuch, das bei dem i. I. 1527 
zwischen Bayern und Salzburg geschlossenen Vertrag an 
gefertigt wurde. Im Abschnitt „Awer und Garscher pfarr" 
findet sich nach einer Beschreibung der Klöster Au und 
Gars folgender Eintrag: „Megling ist ain alt Burckhstal 
(— Standort einer Burg) und Slössl gelegen auf ainem 
perg, oberhalb des Closters Aw und dabey ain Taferne 
ausserhalb des Voitgerichts gelegen, den Torringern zu 
Iettenpach zuegehörig"^. 
Auch in Apians Topographie (c. 1580) erhalten wir 
eine genaue Ortsbestimmung und Schilderung, die wir 
in deutscher Uebersetzung wiedergeben: Kloster Au . . . am 
Inn und am Fuße des Berges gelegen, auf dem das 
Schloß iVleüuIIum sich erhebt . . . Mögling oder Mögd 
ling, das römische HIeüuIIum, ein sehr altes Schloß auf 
einem hohen Berg am Innflusse gelegen; es finden sich 
noch Ruinen und alte, eingestürzte Mauern. Hier befand 
sich einst der Sitz der Grafen, welche die Gründer der 
Klöster Au und Gars waren. Endorff Haus, Ruinen 
von Gebäulichkeiten. Mögling Weiler am Jnn"3. 
0 Regierungsarchiv Salzburg, Beschreibung des Salpuechö 
Uber das Saltzburgisch Vogtgericht l. 101. 
2 ) Einöde Ensdorf, rückwärts vom Stampflschlößl gelegen. 
•"’) Oberb. Archiv Bö. 39, S. 264. (ph. Apian's Topographie 
von Bagern Hrsg, von E. v. Oefele.) Apians Zeitgenosse, der be 
kannte Geschichtsschreiber W. Hund, nennt in seinem „Bagrisch 
Stammen Buch" (a. 1585) Megling „ein zerbrochenes Schloß und 
Burckstal" und schreibt, er halte das alte Schloß „nechst beg Aw 
fNr das Recht Medling". 
(Fortsetzung folgt.)
	        
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