Volltext: Der Spaßvogel 1934 (1934)

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diese geplagten Zugsschaffner. 
Eine lustige Reise-⸗Episode von Hans Kahof-Ferstl. 
Nachdruck verboten! 
x: . Xä . M-XGI R. 
en „Soafa⸗Naz“ heißt man ihn, 
72 hat a kleins Häusl drunten in 
der baherischen Tiefebene, und klagt 
in einemfort über soviel „Seit'n— 
stecha“. Und weil ma halt für sein G'sund 
alles opfern muaß und net 
woaß, ob dös „Stecha« net 
doch a g'fährliche Krankheit 
sei kunnt, drum hot da Naz 
alle seine Grosch'n zsamma— 
Ysuacht und is glei zu an 
Spezialist'n aaf Münka aufi 
gefohr'n, von dem, der Naz 
32 so viel Guat's g'hört 
Der Herr Professor er— 
kannte schon nach einer flüch— 
tigen. Untersuchung, daß er 
es hier wieder einmal mit 
einem „eingebildeten Kran— 
ken“ zu tun habe — ein 
bißchen Blähung, sonst ist 
der Kerl kerngesund! Aber 
der Doktor sagte sich: Des 
Menschen Wille ist sein Him— 
melreich und mein Schaden 
kann's ja nicht sein! Und 
darum ließ er den Naz auf 
seinem Glauben, verschrieb 
ihm ein Fläschchen voll Me— 
dizin — denn ohne „Medi— 
zin“ tut's nun einmal der 
Bauer nicht — schärfte ihm 
noch ꝓünktliches Nehmen ein, 
so alle zwei Stunden einen 
Kaffeelöffel voll, und strich 
sich für diese „Mühe“ 20 
Emmchen schmunzelnd in jei— 
ne Tasche. — 
Der Naz geht, jetzt und 
denkt sich; „Gugt is ganga, 
is wirkli a g'scheite Mo, 
der Dokta, hot's glei' kennt, 
wo's ma feit — der vo— 
steht sei Fach!“ Auf solche 
Weise rühmte der Naz den 
Doktor auch, als, er im Münchner Haupt— 
bahnhof wieder im Zuge jaß um seinem 
Heimatdörfl wieder zuzustreben, und noch 
ehe der Zug aus dem Bahnhof fuhr, 
wußten es schon sämtliche Mitreisende in 
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„Dös scho'““, gab der Naz gleichmütig zurück, „do muaß 
i nämli' mei“ Medizin nehma.“
	        
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