Volltext: Der Naturarzt 1889 (1889)

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und Eiergerichle sind schädlich, viel Milch, Buttermilch, leichte Fleischspeise, junges Gemüse, 
Obst, Semmel altbacken. 
ad 2. Morgens früh eine Waschung des ganzen Körpers mit 20o R., mit starker 
Trockenreibung. Nachmittags ein Halbbad von 23° und 15 Minuten Dauer. Nach acht 
Tagen statt der morgenllichen Waschung eine Abreibung mittelst Laken (scharf ausgerungech 
mtt 23° R. Nachts Leibbinde. Gesundbeilsgemäße Ernährung und eine gute, sauerstoffreiche 
Luft bleiben die Hauprsaktoren zur Bekämpfung von Ernährungskrankheiten im Allgemeinen 
und somit auch der Scrophulose im Besonderen. Bei offenem Fenster schlafen. Diät: wie sä 1. 
ad 3. Daß Sie Ihre nervösen Kopfschmerzen nicht loswerden konnten und vielleicht 
auch verschlimmert, liegt darin, daß Sie das Wasser viel zu kalt genommen haben. Nehmen 
Sie zu der Kopswaschung 23° R, und zu der morgenllichen Abwaschung 24—25°, und gehen 
allmählich bis zu 18° R. herunter. Sie können es so machen, daß Sie alle drei Tage 1° 
heruntergehen. Nachts über den ganzen Kopf einen erregenden Umschlag. Zu diesem 
Umschlage nehmen Sie zwei Taschentücher, welche je einmal zusammengelegt werden, tauchen 
diese in lauwarmes Wasser, ringen sie scharf aus, und legen dieselben von der Stirn bis 
zum Nacken und bedecken sie mit mit einem Wolltuch. Am Tage massiren Sle einige Mal 
den Kops sanft mit den Fingerspitzen. Viel Bewegungen in frischer Luft machen. 
ad 4. Siehe „Naturarzt" Nr. 1, 1890 unter „Bandwurm". 
Lunze. Oberhermsdorf. Seit Pfingsten d. I. habe ich den Schnupfen in einer 
schrecklichen Weise, infolge dessen auch keinen Geruch und Geschmack. Die Schleimhäute haben 
sich sogar bis in den Kehlkopf hinab entzündet, so daß ich alle Morgen (nach dem Tunken 
einer Tasse Cacao) Schleim des Kehlkopfes ausspucken muß. 
Morgens früh eine Abwaschung mit 230 R. Nach acht Tagen eine Abreibung mittelst 
eines scharf ausgcrungenen Lakens (Mantelabreibung) statt der Abwaschung, ebenfalls 23°. 
Alle zwei Stur den gurgeln, 10 Minuten lang mit lauwarmem Wasser; auch am Tage 
einige Male Nasenbäder oder Ausspritzungen mit lauem Wasser machen. Die Ausspritzungen 
dürfen dann nicht zu stramm gemacht werden. Nachts Sttrnums vlag, welcher bis zur Mitte 
der Augen und des Nasenbeines ragt. Der Umschlag besteht aus einem gut ausgerungenen 
Leinentuch, mit einem Wolltuch bedeckt. Gewürzte und salzige, eben>o heiße Speisen sind 
zu vermeiden. Dr. med. Tbiemann, Bremen. 
H. H. in E. a) Hautausschlag an den Fingern (zuckende Bläschen, die Wasser ent 
halten). Morgens und Abends Handbad 26—28° 10 Min., dann kurze Abbadung in 
22°. Nachts Leibwicklung und 3 Ml wöchentlich dazu Beinw'cklung 22°. Morgens 
Ganzwaschung 22° (Füße, Unterschenkel 18°), Spaziergang, Frühstück. — Diät: Vermeiden 
aller Reizmittel, einschließlich des Tabaks und der Gewürze, schwach salzen. 3 Mal 
wöchentlich Fleisch, hauptsächlich weißes. Reichlich Obst, auch frische Gemüse, b) Augenlider- 
Enizündung. Täglich 1—2 Mal warme Ums-nläge auf die Augen, 1 Stunde lang; sobald 
der Umschlag sich abkühlt, wird er gewechselt. Nach Abnahme d."s letzten Abwaschung von 22°. 
Mehrfach zusammengelegte Leinwand in Wasser von 40—50" R. getaucht, mäßig ausgedrückt 
und zwischen 2 Lagen von trocknem Flamll gelegt. Die Augen zunächst mit etwas lau (2r°) 
angefeuchtete Verbandswolle bedeckt; darauf der beschriebene Umschlag gelegt. — Zu dieser 
örtlichen obige Allgemeinbehandlung (Wicklungen und Waschungen), e) gegen Schnupfen. 
Die obige Allgemeinbehandlung: Nötigenfalls wöchentlich 1 — 2 Mal schwitzen mit nach 
folgender Ganzwaschung, d) Hautsausschlag der Achselhöhle. Außer der genannten Allge 
meinbehandlung täalich 2—4 Mal örtliche Waschung 24°. 
A. B. in Gl. Brauchen Sie zunächst die Kur wie in No. 11, Ärztlicher Briefkasten 
unter „Fritz...... n in D." angegeben. Statt des Fußbades Fußwaschung 18°. Gegen 
das örtliche Übel: örtliche Waschung 24° 2 Mal täglich; tagsüber Umwicklung des Teils mit 
feuchtem Verbandmull (24°), je nach Absondkrung 2—3 Mal täglich zu wechseln. — Wenn 
Besserung eingetreten, zur Milchspeise 2 / 3 Milch. 
A. B in A. Chronischer Darmcatarrh seit 3 Jahren; viel Schleimabgang, übel 
riechender flüssiger Stuhl. Darmkrämpfe. Zur Nacht, nachdem Sie im Bett warm geworden: 
Lnbwlckiung 24° (3 Mal wöchentlich), Nachts abzunehmen, sobald sie zu warm wird. 
Morgens: 3 Mal wöchentlich vor dem Ausstehen im Bett 2 Stunden lang Leibwicklung 
und Beinwicklung 22°; wenn die Beine nicht warm werden: 2 Dampfflaschen an die Unter 
schenkel ("öligenfalls eine dritte an die Füße) und zwar so ange, bis die Beine (bezw. Füße) 
warm geworden, alsdann abnehmen. Ferner Morgens sofort nach der Auswicklung und 
auch an den übrigen^Tagen vor dem Aufstehen-. Abwaschung des Kö pers 22°, der Unter 
schenkel und Fuße 18° (alles ohne Reibung), Wiedererwärmung im Bett. Täglich 3 Mal 
Mundbad V 4 Liter 18°. Nach jedem Stuhl Klystier von 6 Eßlöffel 22" zur Aufsaugung. — 
Diät: Zunächst flüssig (ohne Semmel. Brot und dergleichen): Morgens und Nachmittags 
s / 8 Liter, Abends 1 / 2 Liter lauwarme Milch (dieselbe nach Empfang 1 / 2 Stunde im W isser- 
bade gekocht mtt 1 Theelöffel Mondamin) Mittags: 1 Teller Suppe von Hafergrütze, 
Gerstgrutze (durchgerührt mit Wasser und Butter), Milchsuppe (von Roggenmehl, Weizenmehl. 
Dr. med. Lt.
	        
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