Volltext: Der Naturarzt 1885 (1885)

Der lldtunmt 
iinliirjtiniisit Vehandliing des menschlichen LSrvrrs 
In gesunden nnd (>rnn(icti Tagen. 
Herausgeber und Redakteur: Gustav Wolboid in Oberlößnitz bei Dresden. 
188S. 
X. 10. 
Monatlich erscheint eine Nummer d. 1 Bogen; ferner vom Februar an 
attcr2 Monate eine litt. Bei la g e ü. 1/2 Bogen; somit jährlich 15 Bogen, 
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Schweiz, Holland, Frankreich, Italien re. 6 fr. 50 C. Zu beziehen: 
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Viermw- 
zwa,»zigster 
Jahrgang. 
Äctolm. 
Anhakt: Votivtafel. H. K e s s e l r i n g. 
1. Was bezweckt man mit Arzneien? Von Dr. mecl. Lah m a ll n. 
2. Nochmals zur Diphtheriebehandlung. Vom Herausgeber. 
3. 16. Vereinstag der Vegetarier in Kassel. 
4. Ist Wasserbehandlung auch bei Augenleiden aniuenbDar ? Von Wilhelm v 0 n S e t h. 
5. Stillstand oder Fortschritt von L. Kühne. 
Vermischtes. Briefwechsel. Inserate. Mit Litter. Beilage Y. 
Votivtafcl. 
(Fortsetzung.) 
Wie kann ein Laie, ein Ungebildeter auf dem Gebiete der Medizin, das ein so langes 
ilnd eingehendes Studium erfordert, eine Thätigkeit entsaften und Leistungen aufweisen? 
Eine zunächst liegende Antwort werden viele darin finden, daß mit der Ausübung der 
Heilkunde ein mehr oder weniger einträgliches Geschäft verbunden sei, daß die Sache nur um 
des Erwerbes lvillen betrieben werde, die angeblichen Erfolge dagegen einesteils auf Täu 
schungen, andernteils auf einfachen Naturheilungen beruhen! Abgesehen von 
solchen, welche Leidenden unentgeltlich Hilfe leisten, was mitunter auch vorkommt, will 
ich annehmen, daß die große Mehrzahl der Laienärzte sich bezahlen läßt und viele davon 
die Sache eigentlich geschäftsmäßig betreiben. Allein, wenn vor: einem dauernden Erwerbe 
und von einem geschäftsmäßigen Betriebe die Rede sein samt, so ist damit auch irgend welche 
Leistungsfähigkeit vorausgesetzt. Es giebt zwar allerdings auf medizinischem Gebiete 
echte Schwindler, deren angebliche Kunst nichts als Betrug ist, nur darauf abgesehen, die 
Taschen des leichtgläubigen Publikums zu leeren. Allein man kann in solchen fast immer die 
Beobachtung machen, wie sich solche Schwindler selbst die Existenzfähigkeit entziehen dadurch, 
daß sie Reklame benutzen, die leicht Verdacht erregen, überhaupt in ihrem ganzen Auftrete!: 
und Verhalten Argwohn erwecken, so daß nach kürzerer oder längerer Zeit der Betrug entdeckt 
wird und solche zweifelhafte Heilkünstler nach Wochen oder Monaten wieder verduften. Wo 
dagegen solche Praktiker jähre- und jahrzehntelang, selbst ohne öffentliche Publikation, sich eines 
mehr oder weniger starken Zuspruches erfreuen können, kann man mit Sicherheit darauf schließen, 
daß diese auch Erfolge erzielen, sei es mit dieser oder jener Methode. Freilich werden solche 
Erfolge von vielen Seiten nicht nur bezweifelt, sondern geradezu bestritten, als Täuschung und 
Humbug bezeichnet, allein das sind keine näheren Beweise, das bloße Jgnoriren und Streitig 
machen einer Sache aus Mangel an besserer Begründung ändert an einer allfälligen Thatsache 
nichts, sie bleibt in obigem Falle Thatsache für Den, welcher fühlt, daß ihm die fragliche 
Kur gute Dienste geleistet und solche Thatsachen leben im Volke fort. 
H. Kesselring, in „Die Freigebung der Heilkunde".
	        
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