Volltext: Der Naturarzt 1883 (1883)

Bier, Branntwein, Brot, Bntter, Buttermilch, Kakkao, Zichorienkaffee, Konditoreiwaaren, 
Eier, Essig, Feigenkaffee, Fische, Fleisch, Früchte eingemachte, Geflügel totes, Gemüse ein 
gemachte, Gewürze gemahlene, Honig, Kaffee und Surrogate, Liköre, Makkaroni, Mehl, 
Milch zentrifugirte, kondensirte, präservirte Milch, Mineralwasser künstliche, Mais, Speise- 
Öle, Rahm, Sahne, Salz, Schweineschmalz, Senf, Spiritus, Syrup, Thee, Wasser, Wein, 
Würste, Zucker. 
Diese Stoffe werden nun nicht alphabetisch abgehandelt, sondern Vers, be 
ginnt sein Buch mit „Kuhmilch", welche auf 54 S. abgehandelt wird, dann 
folgt „das Trinkw as ser", welchem 24 S. gewidmet sind; was Verf. hier 
gleich Eingangs sagt, will ich doch hersetzen, denn seine Vorbemerkung ist sehr 
frappant: 
„Seitdem die neuere Hygieine der Beschaffenheit des Trinkwassers einen großen Ein 
fluß auf die menschliche Gesundheit zuschreibt und verschiedene epidemische Krankheiten, 
wie Cholera, Ruhr und Typhus von einem unreinen Wasser herrühren sollen, wird es 
immer mehr Aufgabe der Chemie, die von der Wissenschaft gestellten Anforderungen an 
ein gutes, gesundes Trinkwasser qualitativ und quantitativ nachzuweisen. Hier aber be 
tritt der Chemiker ein ganz schwieriges Terrain, denn weder Physiologie noch 
Medizin sind bis jetzt darüber einig, welche Stoffe und welche Meng en 
derselben zur Verunreinigung resp. zur Genußunsähigkeit eines Wassers beitragen ! Während 
man auf der einen Seite zu beweisen sucht, daß die Gegenwart gewisser organischer 
Substanzen, namentlich menschliche und tierische Exkremente ein Wasser zum Trinken un 
tauglich machen, weil durch den hohen Stickstoffgehalt sich leicht Zersetzungen derselben 
und Fäulnisprozesse bilden, wobei Ammoniak, Salpetersäure und salpetrige Säuren als 
Oxydationsprodukte und in deren Gefolge Infusorien, Spaltpilze re. auftreten, behaupten 
wieder andere Physiologen, daß diese fäulniserregenden Stoffe im Oxydations 
produkte lange noch nicht so groß seien, um gesundheitsschädliche Folgen zu erwecken, 
und daß wir in vielen Nahrungsmitteln mehr derartige organische Substanzen und mehr 
Zersetzungsprodukte derselben in unseren Körper aufueymen, als durch den Geimß von 
solchem Trinkwasser. Thatsache ist es auch, daß oft solche Wasser mit großem Gehalt an 
organischen Substanzen von ganzen Bevölkerungsschichten ohne allen Nachteil 
jahrelang getrunken werden, während oft bei viel reinerem Wasser epidemische Krankheiten 
auftreten!" 
Nachdem der Verf. sich auf mehren Seiten über die Anforderungen an ein 
gutes Trinkwasser ausgesprochen, geht er zur Untersuchung desselben über, welche 
eine doppelte ist, nämlich eine mikroskopische und eine chemische. Was 
ich dabei vermisse, ist der Umstand, daß Verf. zum Schluß nicht eine An 
leitung beifügt, wie man als unrein erkanntes Wasser verbessern, resp. 
genießbar machen kann, z. B. sog. hartes, kalkhaltiges Wasser, welches so 
häufig vorkommt und dem man somit nicht immer aus deut Wege gehen kann! Der 
Wein wird auf 60, Bier auf 20 S., Mehl und Brot ans 20 S., Fleisch auf 
20 S., Butter auf 16 S., Kaffee, Thee und Chokolade auf 24 S. abgehandelt. 
Ohne Zweifel ist ein Buch wie das vorliegende ein Bedürfnis für jeden Kauf- 
mattn, jede größere Haushaltung, da man heutigen Tages auf Schritt und Tritt 
Verfälschungen ausgesetzt ist und sich darüber nun belehren kann. Die Aus 
stattung ist eine hübsche, Schrift latein und groß. 
23. Robert Springer, Enkarpa: Kulturgeschichte der Menschheit im Lichte 
der pythagoräischen Lehre, gr. 8. 550 S. Hannover, Schmorl & v. Seefeld, 
Preis M. 5 —. 
Verf. sagt in: Vorwort: 
„Die Idee von der Wiedergeburt der Menschheit durch die Rückkehr zur naturgemäßen 
Diät, die von so vielen verschiedenartigen Männern und zu verschiedenen Perioden der 
Weltgeschichte zu einer Regenerationsidee gestempelt wurde, liegt unserem Werke zu Grunde 
und ist mithin nicht neu, sondern nur als ein neuer Kompaß durch die Kulturgeschichte 
angewandt worden. Der Name Enkarpa ist analog dem Worte „Thalysia" gebildet, 
womit der Franzose G l e i z 6 s sein Werk über vegetabilische Diät benannte. Thalysia 
bedeutet die F r u ch t o p f e r, welche die griechischen Landleute nach der Ernte den Göttern 
aus Dankbarkeit darbrachten. Mit dem Worte „Enkarpa" (eine Guirlande von Früchten)
	        
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