Volltext: Der Naturarzt 1880 (1880)

für 
naturgemäße Behandlung -es menschlichen Körpers 
in gesunden und kranken Tagen. 
Herausgeber und Redacteur: Gustav Wolbold in Dresden. 
Mitrcdacteur: Theodor Hahn auf der Waid bei St. Gallen. 
Monatlich erscheint eine Nummer ä l Borgen; ferner vom Februar an 
aller2Monate einelit. Verlag e ^/»Bogen: somit jährlich 15 Bogen, 
preis für ganz Deutschland 5iHk.; für Oesterreich 3 fl. Pap.: für die 
Schweiz, Holland, Frankreich, Italien re. 6 fr. 50 E. Zu beziehen: 
direct vom Herausgeber mit Franco-Znsendnng per Post bei 
Franco-Einsendung des Betrages, sowie durch die Postanstalten. 
Neunzehnter 
Jahrgang. 
aller2Monate einelit. Beilag e L^Bogen: somit jährlich 15 Bogen, 
preis für ganz Deutschland 5iHk.; für Oesterreich 3 fl. Pap.: für die 
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Einzelne Nummern 40 Pf. 
Inserate: die durchlaufende Zeile oder deren Raum 30 Pf. 
Inhalt : Votivtafel: A. S t r o d t m a n n — Shelley. 
1. Medizinische Merkverse über Kindespflege mit Nachwort vom Herausgeber. (Forts.) 
2. Persönliche Gesundheitspflege von Dr. W. A. Haupt. (Forts.) 
Z. Meine Berufung zum letzten Taboriten vom Herausgeber. 
4. Zur Berurtheilung wegen Jmpfverweigerung. (Born in Magdeburg.) 
5. Die Krankheit der Kaiserin von Rußland und die Behandlung ihrer Leibärzte. 
Briefwechsel für Alle. Inserate. 
Volivtasel. 
Die Summe aller menschlichen Weisheit ist in der einen Frage enthalten: Wie 
lassen sich die Vortheile der Bildung und Civilisation mit der Freiheit und den reinen 
Genüssen eines naturgemäßen Lebens versöhnen? Wie können wir uns der 
Wohlthaten des Systems versichern, das jetzt mit allen Fibern unseres Wesens verflochten 
ist, und zugleich dessen Uebel verbannen? — Ich glaube, daß das Enthalten von 
thierischer Nahrung und geistigen Getränken uns in hohem Grade zu 
der Lösung dieses wichtigen Problems befähigen würde! Es ist wahr, daß geistige und körper 
liche Zerrüttung zum Theil noch andern Abweichungen vom richtigen Wege und von 
der Natur zuzuschreiben sind, als solchen, welche die Diät betreffen. Die von der Gesell 
schaft gehätschelten Mißbräuche hinsichtlich des Verkehrs der Geschlechter, aus welchen 
das Elend und die Krankheiten unbefriedigter Ehelosigkeit, freudelose Prostitution und das 
verfrühte Eintreten der Mannbarkeit nothwendig entstehen; die unreine Luft dicht bevöl 
kerter Städte, die Ausdünstungen chemischer Prozesse, das Verhüllen unseres Körpers mit 
überflüssiger Kleidung, die vernunftlose Behandlung der Kinder — alle diese und unzählige 
andere Ursachen tragen ihr Scherflein zu der Gesammtsumme menschlicher Uebel bei. Die 
Dergleichende Anatomie lehrt uns aber, daß der Mensch i n A l l e m den pflanzenfres 
senden, i n N i ch t s den f l e i s ch f r e s s e n d e n T h i e r e n gleicht; er hat weder 
Klauen, um seine Beute zu packen, noch besondere und zugespitzte Zähne, um die lebendige 
Faser zu zerreißen. Nur indem wir todtes Fleisch durch Küchenzubereitung erweichen 
und umgestalten, wird dasselbe kaubar urtb verdaulich gemacht und ruft der Anblick seines 
blutigen Saftes und seiner rohen Widerlichkeit keinen unerträglichen Ekel und Abscheu mehr 
hervor. Möge der Vertheidiger thierischer Nahrung sich selbst zu einem entscheidenden 
Versuch ihrer Angemessenheit zwingen und wie Plutarch empfiehlt, ein lebendiges 
Lamm mit seinen Zähnen zerreißen und seinen Kopf in dessen Eingeweide steckend, seinen 
Durst mit dem dampfenden Blute stillen und, noch triefend von dieser That, sagen: „die 
N a t u r e r s ch u f nt i ch z u s o l ch ent Werke!" Der Mensch gleicht keine m fleisch 
fressenden Thiere ! Der Bau der menschlichen Gestalt ist vielmehr der Bau eines Geschöpfes, 
das sich in jede m wesentlichen Punkte zu einer rein vegetabilischen Nahrung 
bestimmt zeigt! A. Strodtmann in „Anmerkungen zu Shelleys Dichtungen".
	        
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