Volltext: Der Naturarzt 1880 (1880)

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Dieses homöopathische Geständniß ist sehr bezeichnend, denn es bestätigt ja 
vollkommen, was ich in Nr. 11, Seite 164 als Schattenseite hingestellt 
habe, nämlich daß der sofortige Griff des richtigen Mittels nur durch eine 
große Zahl von Erfahrungen gelernt werden kann und somit der Z ö p p r i tz'sche 
Ansspruch: „daß es leichter sei, ein guter Homöopath zu sein, als ein guter 
Hydropath" — nicht ganz richtig ist! 
Von Seite 64—189 sind 20 verschiedene, akute und chronische Krankheits 
zustände abgehandelt und dabei die jeweilige in Anwendung gekommene allo 
pathische, homöopathische und Hydropathische Behandlungsweise 
ausführlich angegeben; S. 77 lvim Typhus gesteht Verfasser, daß die Homoö- 
pathie bei demselben den augenscheinlichen Nutze n nicht leiste, wie die Kalt 
wasserbehandlung. welche er nach Dr. Brandts Vorschrift executiren läßt; und 
umgekehrt bei der Pneumonie zieht er die homöopathische Behandlung vor. 
Es ist in der That interessant zu sehen, wie der Verfasser überall nach dem 
besten Wege sucht, seinen Kranken zu nützen und sie auf die sicherste Weise in 
den Hafen der Gesundheit zu bugsiren, und dabei sich nicht scheut, das Gute 
überall anzuerkennen, auch bei der Behandlung von Wunden und Geschwüren, 
wo er es findet, wenn auch die „wissenschaftlich sich geberdende" Schulmedizin 
ihren allein seligmachenden Nimbus dadurch stark verliert, was für einen k. würt- 
Lembergischen Obermedicinalrath doch viel heißen will und darum wollen wir 
nicht engherziger sein, als er, und die Schrift unsern Lesern zur Prüfung 
bestens empfohlen haben. 
12. Bertha Meyer, Vietoria-Bibliothek für die Frauen des deut 
schen Volkes. In Lieferungen von 12 — 20 Seiten kl. 8. Berlin 1879. 
Verlag von E. Staude. Preis a Heftchen 10 Pf. 
Inhalt von Heft 1. Die Ernährung von A. Bernstein; 2. das Kind in den ersten 
Lebensjahren von Bertha Meyer; 3. der kleine Willy, aus dem Englischen; 4/5. über 
Bäder und deren Wirkung von A. Bernstein; 6. Mariechen^s Krankheit und ihre 
Folgen, aus dem Englischen; 7/8 Wöchnerin und Wochenkind, von B. Meyer; 9. Be 
lehrung über ansteckende Kinderkrankheiten; 10. Schulkinder, aus dem Englischen. 
Diese Volksbibliothek in 10-Pfennigheftchen dankt die erste Anregung 2 deut 
schen Fürstinnen, der Frau Kronprinzessin von Preußen und der verstorbenen 
Großherzogin von Darmstadt, indem dieselben die Hefte einer ähnlichen eng 
lischen Volksbibliothek einigen deutschen Frauen zum Nacheifer für das Wohl 
und den Segen des deutschen Volkes übergeben haben. 
Mit Recht wird gegenwärtig in allen Kreisen der öffentlichen wie der häus 
lichen Gesundheitspflege eine ganz besondere Beachtung zu Theil, da die Erfah 
rung lehrt, daß an Unerfahrenheit und Leichtsinn die meisten Menschenleben zu 
Grunde gehen. Der Zweck dieser „Vietoria-Bibliothek" ist demnach, in allgemein 
verständlicher Form, eine Anleitung zu geben, wie man durch die einfachsten 
Mittel geistig und körperlich sich gesund erhalten und vor Krankheiten mög 
lichst bewahren kann. Die Schriftchen wenden sich zunächst an die Frauen, 
weil diese es sind, welche vor Allem die Pflicht haben, für Ordnung und Rein 
lichkeit im Hause zu sorgen, und zu deren schönsten Aufgaben es gehört, ihren 
Angehörigen ein möglichst glückliches Heim zu bereiten. 
Demnach sei unsern Leserinnen diese billige Volksbibliothek zur weiteren Ver 
breitung bestens empfohlen, für die wir freilich etwas größere Schrift wünschten. 
13. Franz W. Kubiezek, Studien über Gesundheit und Krank 
heit für Haus und Familie, Gesundheitslehre für Jedermann. 8. 96 S. 
Wien 1879. Verlag von Huber u. Lahme. Preis 2 Mk. 
Eine Sammlung von Aufsätzen, welche Verfasser in die Wiener Bäcker- und
	        
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