Volltext: Der Naturarzt 1880 (1880)

theilig sei. Wir wissen nur zu gut, um wieviel leichter Kinder erkranken als Erwachsene 
und es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß thierische Nahrung die Neigung zn Entzündungs 
krankheiten wesentlich vermehrt. Wenn dies aber schon bei Erwachsenen unleugbar fest 
steht, um wie viel größer muß nicht die Gefahr bei Kindern sein ? Der B e g e t a r i a n i s - 
m u s beruht meiner Ueberzeugung nach a u f Wahrheit und wenn man den Kindern 
überhaupt thierische Nahrung reichen will, so verfahre man in dieser Beziehung äußerst 
vorsichtig und lasse sie immer lieber später als früher damit beginnen! 
Hinsichtlich der Schutzimpfung sagt Vers, ferner: 
Ich bin seit Jahren bezüglich derselben so ungläubig, daß ich sie niemals einem 
meiner eigenen Kinder hätte angedeihen lassen, ich bin jetzt wie immer ein Gegner 
des Impsens und verberge mein Vorurtheü gegen diese Praxis nimmermehr. 
Es ist wohl möglich, daß richtig vollzogenes Impfen den Blattern vorbeugt und daß diese 
Krankheit, wenn sie nach der Vaccination erscheint, milder auftritt; daß der menschliche 
Körper aber durch das Impfen zu andern Krankheiten, namentlich zur L n n g e n s ch w i u b = 
sucht geneigt gemacht wird, ist hinlänglich bewiesen! 
Nach allen Empfehlungen, welche diese Praxis während der letzten 50 Jahre genossen 
hat, giebt es doch Leute genug, welche aufrichtig Zweifel hegen, ob sie nach Allen: eine 
Wohlthat für unser Geschlecht sei. Man hat behauptet, daß die Blatternimpfung, ob 
wohl sie einen leidlichen (?) Schutz gewährt, den Körper doch zu andern Krankheiten 
geneigter mache. Ebenso will man wissen, daß gleichzeitig m i t der Knhpocke a n d e r e 
Krankheiten in den Körper eingeführt werden. Es scheinen ihr anhaltende und un 
angenehme Hautkrankheiten zu folgen und in nicht wenigen Fälle n scheint 
sich das Kind später niemals mehr einer guten Gesundheit zn erfreuen. Wohl jeder Arzt, 
welcher in einer großen Stadt eine bedeutende Kinderpraxis hat, wird über das Vorkommen 
so vieler Fälle dieser Art überrascht sein. Die Vaccination verursacht aber nicht 
nur später ungünstige Wirkungen, sondern gefährdet auch zuweilen sofort das 
Leben und tobtet in manchen Füllen das Kind. Ich selbst sah dem Impfen bald die 
fürchterlichsten Krämpfe folgen und zwar bei Kindern, welche anscheinend die 
festeste Gesundheit genossen hatten! 
Familienvätern, die bereits für die Wasserbehandlung inkliniren, sei die 
Sherv'sche Schrift immerhin zur Lectüre empfohlen, sie werden noch Manches 
daraus lernen können oder auch in ihrem Glauben an dieselbe sich gestärkt fühlen. 
Die buchhändlerische Ausstattung ist eine hübsche und der Preis billig. 
Tfmmtrtl iür öffentliche Gesundheitspflege, populäre Zeitschrift für sanitäre 
^milUlU Interessen. Herausgeber: Dr. D. Bisenz in Wien. 1880. 4. Jahrgang. 
Monatl. 1 Bog. in 4° mit latem. Lettern. Preis s.Oesterr. fl. 4. —, für Deutscht. M. 8. — jährt. 
Inhalt von Nro. 7 und 8: 
Die Gesundheitswacht in der Volksschule vor: Dr. O i d t m a n n , das Vaseline; Ehen 
unter Blutsverwandten; die Bewegung der Bevölkerung in Wien 1879; Ernährung und 
Nahrungsmittel von Haurand; badet nicht kurze Zeit nach dem Essen; dunkle Ehren 
männer'; die Gefahr des habituellen Kopfschmerzes und der geistigen Ueberanstrengung bei 
ermüdetem Gehirn ; über Metalloscopie und Metallotherapie von W i t t h a l m ; über 
Menschenseuchen von Prof. A. Vogt; Gefahren musikalischer Spielzeuge; Vereinsangelegen 
heilen, Vermischtes. 
Populäre Zeitschrift für Homöopathie Br-'ASWLSL 
Königreich Sachsen. Herausgegeben von Dr. Willmar Schwabe. 11. Jahrg. 1880. 
Monatlich 1 Nummer in 40. Verlag des Herausgebers. Preis M. 2. 
Inhalt von Nro. 7 und 8: 
Ein Wort über naturgemäße Krankenpflege vor: Dr. Feierabend; zur Jmpsfrage 
von Graf Zedtwitz; hinweg für immer mit dem Jmpfwahne; die körperliche und gei 
stige Erziehung des Kindes von Pfarrer R.; eine beherzigcnswerthe homöopath-psychologische 
Kur; über die Eigenschaften des Lachgases; Alles schon einmal dagewesen; Rheumatismus 
nach Durchnässung; nitri acidum gegen Lungenleiden; Plaudereien; laeliesis gegen Hals 
schmerzen ; die Aerzte und die Gewerbeordnung; eine Verurtheilung; Vivisektionen, 
homöopathia involuntaria; Tragikomisches aus der allopathischen Praxis; über das Andi- 
phon von Dr. G 01t ll 0 n; die Grotte von Monsnmmano und ihre Bedeutung für die 
Homöopathie von Dr. Eiche; Vermischtes. 
Verantwortlicher Redacteur, Herausgeber und Verleger: Gustav W 0 l b 0 l d in Dresden, 
Rosenstraße Nr. 34, III. — Druck von Julius R e i ch e l in Dresden.
	        
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