Volltext: Der Naturarzt 1880 (1880)

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Vtiefwechskl von und mit.Mn. 
Ab. Pros. L. in Gloria n. Schönsten Dank für Ihren herzlichen Glückwunsch und 
aufrichtige. Theilnahme am Wohlergehen des M. -A.", ebenso für den wohlgemeinten 
Wink, doch ja in den Spalten desselben peinlich Alles zu vermeiden, was irgendwie die 
religiösen Gefühle der Katholiken wie Protestanten zu verletzen geeignet wäre, was übrigens 
nie in meiner Absicht gelegen, denn Religion und Kirche, die Priester und ihre Ausschreit 
ungen sind — zweierlei! — 
Ab. W. in Berti n. Auch Sie wünschen mir zum Neuen Jahr Muth und Ausdauer 
zu fernerem segensreichen Wirken unb hoffen, daß die Bresche, welche das Naturheilverfah 
ren in die privilegirte Staatsheilkunde geschlagen, von Jahr zu Jahr sich erweitern und 
auch hier das Licht der Aufklärung hell aufleuchten werde! — Danke bestens und bitte 
mich und mein bald 80jühriges Wirken im Dienste dieser Aufklärung dort am Platze gegen 
erbärmliche Angriffe kräftig in Schutz nehmen zu wollen. 
Ab. in Masse rsdor f. Welches das beste Buch über Pomologie sei, da Sie sich 
eineil Obstgarten anzulegen gesonnen seien? —Antw. Das von Lucas habe ich loben gehört. 
E. M. in Leipzig. Wie behandelt man G e s i ch t s s ch m e r z? Die krampfhaften 
Anfälle verursachen meiner Frau die wahnsinnigsten Schmerzen ; b i s jetzt hat Nichts 
geholfen! Bitte einmal Ihre Ansicht im „N. -A." auszusprechen. Antw. — Im 
Jahre 1852 habe ich. in Württemberg den ersten Fall von tic doiüoureux in Behandlung 
gehabt, Pat. erließ im „Schw. Merkur" einen Hilferuf, weil ihm bis dato kein Doctor und 
kein Professor habe helfen können. Der Mann wurde binnen einigen Monaten von seinem 
jahrelangen entsetzlichen Leiden gut kurirt und gegenwärtig habe ich wieder einen solchen 
verschleppten Fall, bei dem auch schon seit Jahren alles Erdeilkliche versucht worden, ohne 
den geringsten Erfolg ! Nach vollendeter Kur werde ich diesen interessanten Fall hier näher 
besprechen. 
Ab. in Cottbus. Im „N. -A." sind schon einige sehr schwere Fälle von Veits 
tanz besprochen worden; gerade bei diesem Uebel ist unser Wasserheilverfahren von raschem 
und vorzüglichem Erfolg! Also senden Sie mir nur den bewußten Patienten her, für den 
bei den Staatsärzten schon ü b e r 2000 Mark ohne Erfolg verdoctert worden sind ; 
dem Jüngling soll geholfen werden! — Was den Herrn anbelangt, der mich vor einiger 
Zeit vergeblich hier aufgesucht und von Freunden dann nach G r ä f e n b e r g dirigirt wurde, 
wo ihm eine bmonatliche Kur keine Heilung gebracht, wahrscheinlich, weil nicht gleich 
zeitig eine strenge Diät beobachtet wurde, — so bitte ihm zu sagen, er möge mir ein an 
deres Mal seinen Besuch vorher mit Postkarte anzeigen, damit er nicht wieder herkommt zu 
einer Zeit, wo ich auf einer Consultationsreise begriffen bin! - Ob Douchapparat oder 
Badewanne vorzuziehen sei? — Diese Frage läßt sich nicht so ohne Weiteres mit Ja oder 
Nein beantworten, denn für den diätetischen Gebrauch genügt die Zimmerbrause, für Krank 
heitsfälle ist die Halbbadwanne nothwendiger. 
Ab. T. in Z. Sie legen Ihrem Abonnement-Betrag weitere 5 Mark bei als 
Ansang zu einem neuen Lazarusfonds und bemerken: Sie würden gern zu diesem 
Zwecke mehr thun, wenn Sie reich an Mitteln wären! — Schönsten Dank für Ihre phi 
lanthropische Gesinnung ! Es liegen infolge von Ed. S ch i l S) e 1 £ öffentlicher Danksagung 
einige Briefe vor, worin unbemittelte Kranke ebenfalls um Aufnahme bitten, denen mög 
licherweise auch geholfen werden könnte; jedoch meine unentgeldliche Behandlung genügt 
nicht allein, da ich solche Patienten doch nicht bei Mutter Grün unterbringen kann und 
eine eigene Anstalt mit Abtheilung für Arme zur Zeit mir nicht zu Gebote steht. 
( Ab. I. in Ungar n. Auch Sie legen Ihrem Abonnement w e i t e r e 2 G u l d e n 
bei zu gleichem.Zwecke. Auch Ihnen besten Dank! — 
Ab. in S t. Johann. Prospekt über den Regnlirofen folgt per Post; die betreffende 
Nummer von 1875 nicht mehr einzeln zu haben; ferner: worin die hell-, fast weißgefärbten 
Dar m a u s l e e r u n g e n ihren Grund haben , o b sie durch Gallenstörungen veranlaßt 
seien und w i e diese zu Stande kommen? Antwort. Die Hellen Stuhlgänge schreibt man 
allerdings dem mangelhaften Abfluß von Galle in den Darm zu und Störungen in der 
regelrechten Absonderung von Galle können aus mehrfache Art zu Stande kommen, sowohl 
durch mechanische, chemische, psychische Reize re.; die feuchte Leibbinde spielt bei der Behand 
lung eine große Rolle. — 
Ab. v. Schm, in H anno we r. Danke für Glückwunsch und die Losung : I m mer- 
munter vorwärts! Also Patientin heute noch am Leben, das ist merkwürdig! Sie 
haben Recht, bei solcher Lebenszähigkeit hätte meine Behandlung guten Erfolg haben müssen 
und Patientin würde heute wohl schon wieder auf den Beinen sein, statt daß sie noch immer 
mit allop. Giften langsam dem Grabe zugeführt wird; aber erwachsene Kranke kann man 
nicht zwingen, nicht einmal zu ihrem Besten; Irudaut sidi — heißt es auch hier! — Einen 
schönen Gruß an Sie Alle mit Bitte um ferneres Wohlwollen!
	        
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