Volltext: Der Naturarzt 1880 (1880)

beim Ausbruch einer allgemeinen Pockenepidemie Zwangsimp fungen 
für alle Bewohner einzuführen. 
Ei der Tausend! Ich glaube das nicht und versichere dem Vers, für meine 
Person, daß ich in dieser Beziehung nimmermehr paläontotogisch werden, sondern 
immerdar recht lebendig gegen den Irrwahn jeglichen Impfschutzes predigen, 
und in alle Welt hinansrufen werde: zum Teufel mit eurer wissenschaftlichen 
Jmpfvergiftung, der animalen, wie der humanisirten. 
Und lieber Leser, siehst Du denn den hinkenden Impfschutz nicht trotz fünf 
jähriger Garantie? Ausbruch einer allgemeinen P o ck e n e p i d e m i e? Ja 
woher soll denn diese kommen, wenn alle Menschen und Thiere alle 5 Jahre 
geimpft werden und die Impfung doch so lange sicher schützen soll! Es 
ist doch was faul, recht faul im Staate B a e c i n a t i o n und Revaeeinatio n! 
9. Prof. Shlv. Graham, die Physiologie der Verdauung und 
Ernährung in gesunden und kranken Tagen mit besonderer Beziehung ans 
Fleisch- und Pflanzenkost. Nach der deutschen Uebersetzung von E. W e i l s h ä u s e r 
bearbeitet von Theodor Hahn. gr. 8. 448 S. Cöthen, Paul Schettlers 
Verlag. Preis M. 5 —t-. 
TheodorHahn , der Herausgeber, bevorwortet noch das Buch und sagt unter 
Anderem: daß Graham eine solche Kritik, wie Kant sie an der reinen Be r - 
n u n f t geübt, an der reinen Physiologie und Diät vollzogen habe. Seine 
„Vorlesungen über die Wissenschaft v o m Menschenleben", 
wie der Titel seines großen, etwa 80 Bogen umfassenden Originalwerkes lautet, 
seien grundlegend für alle Zukunft, werden erst von der Nachwelt ganz und 
voll gewürdigt, je länger je mehr aber auch als eine wahrhafte Epoche in der 
Wissenschaft vom Menschenleben bildend bezeichnet werden. Graham brachte seine 
„Vorlesungen" vor gut 40 Jahren in Nordamerika zum Drucke; die deutsche 
Uebersetzung lag auf Grund einer in England 1854 erschienenen unveränderten 
Ausgabe seit 25 Jahren druckbereit, aber es wollte sich kein Verleger finden für 
ein so umfangreiches Werk. Herr E. Weilshäuser, der Uebersetzer, konnte 
sich, ans Pietät für den Verfasser und sein Werk, lange nicht entschließen, es 
nur bruchstückweise erscheinen zu lassen, bis ich mich ihm endlich bereit erklärte, 
zunächst den wichtigeren Theil, die eine Hälfte desselben, „die Physiologie 
der Verdauung und Ernährung" für das deutsche Publikum zu be 
arbeiten re. 
Ueber die Art und Weise dieser seiner Bearbeitung sagt Th. Hahn wörtlich: 
Mail nehme das Buch, wie ich es biete, und berücksichtige erstens: daß das Original 
in einer Sprache geschrieben, die, aus vier Völkersprachen zusammengewürfelt, es dem Ueber 
setzer und Herausgeber überaus schwierig machte, alle zahlreichen unübersetzbaren Fremd 
wörter in ihrem wörtlichen Sinne wiederzugeben; zweitens: daß das Original zunl 
Theil an Längen und Wiederholungen litt, die ich möglichst vermeiden und darum oft mehre 
Paragraphen in einen zusammenziehen mußte. Die von mir vielfach gebotenen Noten 
unterm Texte, sowie die Hinweisungen auf meine Schriften verwandtell Inhalts werden 
den Kranken unter den Lesern willkommen sein re. 
Und Graham sagt in seinem Vorwort: 
Das Werk ist das Ergebniß meiner Beobachtungen, meines Nachdenkens, meiner Forschun 
gen, Prüfungen und Untersuchungen seit mehr als 40 Jahren; ausschließlich diesem Werke 
habe ich fast den vierten Theil dieser Zeit und zwar mit einem Eifer gewidmet, der mir 
fast alle gesellschaftlichen Lebensgenüsse entzogen und auf Körper und Geist dergestalt ein 
gewirkt hat, daß die Fülle meiner Gesundheit bedeutend geschwunden und die Dauer meiner 
irdischen Laufbahn wahrscheinlich in nicht geringem Maße verkürzt ist. Es versteht sich 
von selbst, daß ein Werk dieser Art nicht wie ein anziehender Roman gelesen werden darf, 
sondern aufmerksam studirt werden muß; sonst dürften Wenige aus der Zeit, die sie daraus 
verwenden, den Vortheil ziehen — weis er und besser zu werden. Es ist unmöglich, daß 
ein Werk, welches zu seiner Erzeugung die umfassendste Geistesarbeit vieler Jahre erfordert
	        
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