Volltext: Der Naturarzt 1880 (1880)

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als diätetische Heilfactor en gewürdigt werden und hiermit bleibt die Schrot lö 
sche Kur als rein empirisches Verfahren auf sich beruhen, indem sie jedoch 
ein hoch zu verwerthendes Material für ein ärztliches Heilverfahren liefert, welches 
eben als diätetische Heilmethode eine bestimmte Bedeutung gewonnen 
hat. Dieselbe schliesst in sich das ganze reiche Gebiet der ärztlichen Praxis, die 
Behandlung jeder Krankheitsform und die Anwendung jedes Mittels zum Heile 
des Kranken, soweit dasselbe niemals eine schädliche Wirkung auf den 
menschlichen Organismus auszuüben im Stande ist, daher ist es der oberste Grund 
satz derselben, dass sie die Anwendung aller Medikamente, selbst in den 
schlimmsten Fällen, vollkommen vermeidet. Hieraus folgt (?), dass nur derjenige 
Arzt mit gutem Gewissen diätetischer Arzt sein könne, welcher alle Krankheits 
formen (?) gelernt hat, in der üblichen Weise mit Medikamenten zu behan 
deln (?); ich habe darum auch niemals einen Kollegen zur Ausübung der diätetischen 
Heilkunst ermuthigt, von dem ich nicht überzeugt war, dass er bereits eine Reihe 
von Meisterjahren auf dem Gebiete der üblichen Praxis ruhmvoll (?!) durchlebt 
hatte. Es würde zu weit führen, hier die Behandlung aller akuten Krankheiten nach 
den Gesetzen der diätetischen Heilkunst darzulegen; es möge genügen, das Zeugniss 
Tausender (?!!) von Kranken anzurufen, die in meiner (?) diätetischen Klinik 
von den schwersten Krankheiten genasen (?). Die gefährlichsten Nervenfieber, Lungen 
entzündungen und viele andere Krankheiten wurden jederzeit viel leichter und 
einfacher als unter Darreichung von Medikamenten geheilt, die Kranken erholten 
sich viel rascher und hatten selbstverständlich niemals unter den traurigen Folgen 
des Arzneigebrauches zu leiden. 
Dem allgemeinen Verständniss zugänglicher erweist sich die Darstellung der 
diätetischen Heilweise in allen jenen Leiden, welche langwierig am Organismus nagen 
und die man als chronische bezeichnet; unter diese Rubrik gehört die Mehrzahl 
aller Kranken. Die diätetische Heilmethode schliesst sich noch an den natürlich en 
Heilprocess an, indem sie jederzeit die stärkeren oder geringeren Fieber 
bewegungen im Auge behält; von diesem Standpunkt aus stellt sie nur ein 
einziges Heilmittel dar, welches in 3 Heilfactoren zerfällt: 1. die Trocken 
kost; 2. das Getränk; 3. die feuchte Wärme. 
Wenn wir diese 3 Heilfactoren mit den Eigenschaften des Fiebers vergleichen, 
so finden wir, dass sie den Hauptfactoren seiner Heilthätigkeit (?) entsprechen, 
indem dasselbe seine Wirksamkeit ebenfalls (?) nach 3 Richtungen hin entfaltet: 
1. auf die Verdauungsorgane, 2. auf die Blut-, Herz- und Lungen 
organe, 3. auf die Hauttemperatur; in den meisten chronischen Krank 
heiten liegt die heilsame (?) Fieberthätigkeit tief darnieder und dies ist 
der Grund (?) zu ihrer Langwierigkeit; um nun die mangelnde Energie des Körpers 
zu heben, die mit der Fieberthätigkeit darniederliegende Lebens- und Wider 
standskraft heilsam (?) zu erregen und die natürliche Heilkraft zur Ueber 
windung der Kr ankheit (?) herauszufordern, entfaltet die diätetische Heilmethode 
ein systematisches Verfahren, welches theilweise (?) den Perioden der 
S c h r o t h r sehen Kur entspricht. 
Nachdem Verf. auf 7 Seiten diese Perioden detaillirt Hat, sagt er S. 28 
Wörtlich: 
Um gegen irgend ein chronisches Leiden das diätetische Heilverfahren mit 
sicherstem und raschestem Erfolge (?) anzuwenden, ist der Eintritt in meine ,,Dr. 
Kles’sche diätetische Heilanstalt zu Dresden“ entschieden der einzig (?) 
richtige und beste Weg (?). Hier befindet sich der Patient unter meiner spe 
ciellen Aufsicht, die geeigneten Speisen und Getränke werden in sorgfältiger (?) 
reiner (?) und unverfälschter (?) Auswahl und nach genauer Vorschrift dar 
gereicht, es herrscht daselbst eine jederzeit geregelte Tages- und Hausordnung (?) 
und ein geschultes Personal besorgt die nach strenger Anordnung (?) anzuwen 
denden Einhüllungen, Abreibungen und die übrigen zur Wartung und Pflege ge 
hörigen Manipulationen. Ausser dieser meiner Anstalt — Bachstrasse 
Nr. 8 — giebt es bis jetzt kein anderes Kuretablissement, in dem die Grund 
sätze der diätetischen Heilkunst rein und mit wissenschaftlichem Ernste (?) befolgt 
würden ! Alle jene Kaltwasseranstalten, Schroth’schen Heilstätten, Kurorte und Natur 
heilanstalten, die sich so vielfach annonciren (?), huldigen ganz anderen (?) 
Ansichten und Principien (?) und stehen mit mir und meiner Heilmethode in keinem 
Zusammenhang! Ich bemerke hierzu, dass die Erfahrungen einer langjährigen um 
fangreichen (?) ärztlichen Praxis mir zur Seite stehen und dass ich jeden Patienten 
vor seiner Aufnahme einer eingehenden wissenschaftlich-ärztlichen Untersu-
	        
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