Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Militär ein. Unregelmäßigkeiten in Speisen und Getränken, was sowohl das 
Quantum wie das Quäle anbelangt, heute Mangel, morgen Ueberfluß, heute und 
Wochen lang Fettgenuß, Wochen lang nur magerste Kost. heute Bier, Wein, Schnaps in 
Mengen, Wochen lang dann elendes, abgestandenes Sumpfwasser — dann die Unregel 
mäßigkeiten in den Mahlzeiten selber der Zeit nach, oft grenzenloser Mangel an dem 
Nothwendigsten re. führen allmälich eine solche Reibe von Verdauungsstörungen, von Leiden 
des Magens, der Gedärme re. und hiemit der ganzen Ernährung herbei, daß oft ein jahre 
langes Siechthum die Folge ist. Und von den Erkältungen, Durchnässungen, nach 
heftigstem Schweißbade, wobei der Soldat triefend von Schweiß in derselben Kleidung sich 
Sturm und Schnee, Wind und Regen unbarmherzig aussetzen muß, von den Erkältungen 
der Füße, die tagelang im dichtesten Sumpfe oder Moraste sich befinden, wollen wir hier 
gar nicht weiter sprechen, diese Zustände sind ja ohne dies Jedem hinreichend bekannt, der irgend 
einen, selbst der humansten Feldzüge und selbst als Hochchargirter mitgemacht hat, 
Mangel an Schlaf, an Ruhe, dann Erschütterungen des gesummten Nervensystems, das oft 
wochenlang beständig aufs Aeußerste angespannt war, alle deprimirenden Einflüsse, die 
das Gemüthsleben nur kennt, kommen weiter hier in Betracht. 
Ich habe diese Einleitung absichtlich hier hergesetzt, damit der Leser 
daraus ersehen kann, was man eigentlich unter Mi l it ärkr a nkh ei t e n zu 
verstehen hat, nämlich besondere Krankheitszustände, wie sie eben nur durch 
die ganz besondere Anforderung an den menschlichen Körper provocirt werden 
und im Leben selten sonst vorkommen. Das Prinzip der Behandlung solcher 
Zustände kann nun kein anderes sein, als den Stoffwechsel im Körper im Allge 
meinen anzufachen mittelst unserer verschiedenen Kurprozeduren und strengster Diät, um 
dadurch alte entstandene Schäden nach und nach auszumerzen. wobei man 
dann noch auf einzelne Symptome besondere Rücksicht nehmen muß. Die Loh- 
Stein b a ch e r'sche Methode oder besser umgekehrt (weil Steinbacher zuerst 
diesen Weg betreten und Loh nur sein Schüler und Nachfolger) ist nun nichts 
eigentlich Neues, sondern blos eine Modification resp. Combination der von 
Prießnitz und Schroth eingeführten arzneilosen Behandlung mit Wasser, 
Diät rc. und Hinzufügung von Dampf, warmer Luft mit El ec tri ei tät rc. 
2. Dr. Ernst Hackel, Professor in Jena, natürliche Schöpfungs 
geschichte, gemeinverständliche wissenschaftliche Vorträge über die Entwick 
lungslehre im Allgemeinen und diejenige von Darwin, Goethe und 
Lamarck im Besondern. 7. vermehrte Auflage. Mit dem Bild des 
Verfassers in Stahlstich und 17 Tafeln in Steindruck, 20 Holzschnitten, 
21 Stammbäumen und 27 Tabellen, gr. 8. 750 Seiten. Berlin 1879. 
Verlag von G. Reimer. Preis M. 10. — 
Dieses Werk ist in fünf Abschnitte eingetheilt und zwar: 
1. Abschnitt: Historischer Theil. Geschichte der Entwickelungslehre. 
6 Vorträge: 
Inhalt und Bedeutung der Abstammungslehre oder Deseendenztheorie; wissenschaftliche 
Berechtigung derselben; Schöpfungsgeschichte nach Linus; Schöpfungsgeschichte nach 
C u v i e r und A g a s s i z; Entwickelungstheorie von Goethe und Oken; solche von 
Kant und L a m a r ck; solche von Lyell und Darwin. 
2. Abschnitt: D a r w i n i st i s ch e r Theil. Darwinismus oder die Selections- 
theorie. 5 Vorträge: 
Die Züchtungslehre oder Selectionstheorie (der Darwinismus); Vererbung und Fort 
pflanzung ; Vererbungsgesetze. Anpassung und Ernährung; Anpassungsgesetze; die natür 
liche Züchtung durch beit Kampf um das Dasein; Arbeitstheilung und Fortschritt. 
3. Abschnitt: Kosmogenetischer Theil. Grundzüge und Grundgesetze 
der Entwicklungslehre. 4 Vorträge: 
Entwickelungsgesetze der organischen Stämme und Individuen; Pbylogenie und Onto- 
genie; Entwickelungstheorie des Weltalls und der Erde; Urzeugung, Kohlenstofftheorie, 
Plastidentheorie; Wanderung und Verbreitung der Organismen; die Chorolsgie und Eiszeit 
der Erde; Schöpsungsperioden und Schöpfungsurkunden.