hinein, wasche mich mit einem großen Schwamine vom Hals bis zn den Füßen
rasch ab und reibe mich dann mit einem groben Handtuche trocken. Wem
auch dies noch zu umständlich, der nehme ein gewöhnliches, mit Wasser von
18—22° R. gefülltes Waschbecken, tauche ein Handtuch hinein, drücke es leicht
aus, wasche sich (unter mehrmaligem Eintauchen und Ausdrücken) Hals, Arme,
Brust, Rücken, Unterleib und Beine damit kräftig ab und trockne unter tüch
tigem Frottiren mit einem andern Handtuche nach. Einmal in der Woche muß
auch der Kopf mit lauem Seifenwasscr gewaschen werden, um eine gründliche
Reinigung des Haarbodens zu erzielen, denn das Acußcre der Kopfhaut ist von
bedeutendem Einfluß auf Wachsthum und Gedeihen des Haares. Alle diese
Proceduren sind nur bei warmem Körper und im warmen Zimmer vorzunehmen,
bei kühler Haut aber trockene Abreibungen vorauszuschicken. (Fortsetzung folgt.)
Zur Unfehlbarkeit me-imlischer Diagnosen,
und:
Ist Lebercirrhose phystatrisch heilbar?
Eine lehrreiche Krankengeschichte vom Herausgeber.
Gegen Ende September 1878 besuchte mich Herr M., in einem sächsischen
Landstädtchen wohnend, mit dem Bemerken, er werde von seinem mir seit
Jahren bekannten Prinzipal, einem alten Anhänger des Wasserheilverfahrens,
zur Berathung und Hilfeleistung an mich verwiesen. Ich bat ihn, Platz zu
nehmen und mir seine Krankheitsgeschichte ganz ungeuirt zu erzählen, damit
ich einen geistigen Einblick in seine etwas ruinirte Körpermaschine gewinne, die
ich übrigens schon zum Theil aus seinem gelben Gesicht ablesen könne.
Er beichtete mir nun Folgendes:
Ich kann Ntich, außer den gewöhnlichen Kinderkrankheiten, keines be
deutenderen und längeren Unwohlseins seit meiner Knabenzeit erinnern — ich
bin jetzt 49 Jahr alt — bis vorigen Herbst (1877), wo ich in der Gegend
der kurzen Rippen starke Schmerzen bekam, welche ich anfangs aber nicht be
achtete, weil ich sie als Folgen einer einfachen Erkältung ansah, welche sich
bald wieder von selbst geben würde. Dem war aber nicht so, die Schmerzen
vermehrten sich vielmehr bis zum Frühjahr der Art , daß ich es für noth
wendig fand, einen renvmmirten Arzt in Görlitz zu consultiren, welchem ich
auch gleichzeitig mittheilte, daß mir Stücke vom Bandwurm abgehen. Der
Dvctor verschrieb mir gegen den Bandwurm ein Mittel und sagte, daß erst
dieser Parasit fortgeschafft werden müsse, daun wolle er mich wegen der Rippen
schmerzen weiter berathen; der Wurm ging auch richtig auf die Arznei fort; doch
eonsultirte ich nunmehr einen andern Arzt, welcher mich nach Untersuchung
des Leibes für magenkrank erklärte und mir darauf hin eine Trinkkur
von 24 Flaschen Marienbader Kreuzbrunnen verordnete, deren Inhalt ich nach
Vorschrift pünktlich getrunken habe, ohne daß ich eine Besserung meiner
Schmerzen wahrnahm, wohl aber noch eine allgemeine Schwächung dazu, so
daß ich fast nicht mehr gehen konnte; ich kehrte daher zu meiner gewöhnlichen
Lebensweise zurück, wodurch ich auch bald wieder zu Kräften kam, aber auch
meine Schmerzell zunahmen. Auf Anrathen eines Freundes bin ich vor
6 Wochen hierher gereist und habe Herrn Du. med. Me inert consultirt;
derselbe lintersuchte mich nach geschehener Mittheilung gründlich, fand einen
zu großen Magen und verordnete dagegen eine Gummibauchbindc, wodurch
er kleiner werden solle; wenn diese in 4 Wochen nicht helfen würde, dann