Volltext: Geschichte des salzburgisch-oberösterreichischen K.u.k. Infanterie-Regiments Erzherzog Rainer Nr. 59 für den Zeitraum des Weltkrieges 1914 - 1918

Eoalba ein, welcher Raum 
durch den Rückzug von den 
Italienern freigegeben war. Es 
hatte auch den Anschein, als ob 
sich die italienische Front nörd¬ 
lich der Brenta noch nicht in 
dieser plötzlich freigegebenen 
Flanke genügend gesichert 
hätte. Offenbar wurden die 
Welschen aber rechtzeitig ge¬ 
warnt. Rur eine Patrouille ge¬ 
langte über den Fluß, stieß je¬ 
doch auf Drahthindernisse und 
wurde mit heftigem Feuer emp¬ 
fangen. Die anderen fanden 
den Feind bereits am Nordufer Rainer-Denkmal an der Straße zum Cimone 
zur Verteidigung bereit. Man 
mußte gegen Morgen den Rückzug antreten. Zgsf. Eduard v. LonsKy, obzwar selbst verwun¬ 
det, schleppte einen schwerverwundeten Kameraden mit fast ersterbender Kraft zurück, bis er 
in Sicherheit war. Roch ein dritter Mann wurde verwundet. 
Außerdem taten sich bei diesem Anlaß hervor von der 1. Gsrt. Wild, Ins. Anton Geh¬ 
mayer, Anton Kreilinger und Franz Sperl, von der 3. Korp. Mooshammer, Ins. Schwertl 
und Josef Seifter. 
Ein Kaiserbesuch in Tirol bestärkte in der Meinung, daß eine Offensive aus diesem 
Lande geplant sei. Eine Ehrenkompagnie unter Hptm. Rake empfing den Monarchen am 13. 13.9. 
nachmittags, das gesamte Offizierskorps am Flügel, die Mannschaft als Spalier in den Straßen. 
Am folgenden Vormittag war Ausrückung auf der Piazza d'Armi und Defilierung' höchstes 14.9. 
Lob wurde den Rainern, „diesem schönen, braven und tapferen Regiment", zu teil. 
Nachmittags nahm der Kaiser in Ealceranica die Vorstellung der Deputationen der Trup¬ 
pen der Valsugana-Front entgegen, dabei Oblt. Reinisch mit sechs Leuten des X. Bataillons, 
die ihren Kameraden gleichfalls Worte außerordentlichen Lobes vermelden konnten. Die 
Deputation des V. Bataillons ler-Bosniaken führte ein hochdekorierter Oberleutnant, ein Held 
vom Col di Lana, dem für die unglaubliche Anzeige eines Mannes, daß er im Einverständnis 
mit dem Feinde sei, dadurch gewissermaßen Satisfaktion geleistet wurde. Dennoch war er die 
Seele der Verschwörung, der 
man bisher schon das Mi߬ 
glücken all der kleinen Unter¬ 
nehmungen zu verdanken hatte 
und der eben die letzten Zu- 
rüstungen zu dem großen Ver¬ 
rate traf, mit dem er sein ver¬ 
derbliches Werk zu krönen 
trachtete. 
Das Regiment, das auf 
den Monte Zebio zu kommen 
glaubte, begann am 15. spät 15.9. 
abends seine Einwaggonierung. 
Die Abgänge waren durch die 
inzwischen erfolgte Aufteilung 
je einer Kompagnie des XXIX. 
Inspizierung durch S. M. Kaiser Karl in Trient, September 1917 Und XXX. Marschbataillons 
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