Volltext: Neunzehntes Bändchen (19. 1937)

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men.31) Er besaß Falkenstein bis 1289. Von diesen hoch- 
freien Falkensteinern sind strenge zu unterscheiden die un¬ 
freien Falkensteiner, die uns sehr oft in der Geschichte be¬ 
gegnen, aber niemals Besitzer der Burg waren. Wir treffen 
sie seit 1163 als Dienstmannen der hochfreien Falkensteiner 
und sie bekleideten auf Falkenstein das Burgrichteramt, wes¬ 
halb sie sich auch „von Falkenstein" nannten. Sie hatten 
allerdings auch schon Eigenbesitz, wie die Gründung des 
Klosters Schlägl beweist, welche von Calchocus von Falken¬ 
stein, einem Sprossen dieses Dienstmannengeschlechtes, her¬ 
rührt. Anfangs des 13. Jahrhunderts traten sie in passauische 
Dienste über und erhielten um 1268 vom Bischof die Er¬ 
laubnis, den Turm Rannarigl zu erbauen. 1362 verließen 
diese Falkensteiner Rannarigl und das Mühlviertel über¬ 
haupt und kauften die Feste Grünburg an der Steyr, wo 
Heinrich III., der letzte Falkensteiner, am 6. November 1425 
starb.32) 
Diese kleine Abweichung schien mir zur Klärung von 
Irrtümern, die diesbezüglich besonders in Laienkreisen ver¬ 
breitet sind, notwendig. 
Im Jahre 1289 kam Falkenstein an die Habsburger, die 
es durch Burgmannen verwalten ließen. Als solche werden 
genannt Conrad der Magenbans und Purkel von Falken¬ 
stein (1298 - 1306). 
Im Jahre 1331 wurde Falkenstein an Eberhard von 
Wallsee—Linz verpfändet, 1359 wieder von Rudolf IV. 
eingelöst. Von 1384-1435 war es abermals verpfändet, 
und zwar an Reinprecht von Wallsee—Enns. 
Als Pfleger sind bekannt Hartlieb der Herleinsberger 
1419, Cholomann der Oberhaimer 1440-1468, Simon der 
Oberhaimer 1468-1479, Hans der Oberhaimer 1482- 
1487.33) Von letzterem soll auch der sogenannte Wasserturm 
neben der Burg erbaut worden sein, wenigstens trägt er 
das Wappen der Oberhaimer und die Jahreszahl 1482. 
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31) Zawisch heiratete 1281 Kunigunde, die Witwe König Otto¬ 
kars II. von Böhmen und wurde so der Stiefvater Wenzels und 
eigentlicher Beherrscher von Böhmen, bis er 1288 in Ungnade fiel und 
geächtet wurde. 
32) Stammtafel der Falkensteiner nach Strnadt, 
33) Hans Oberhaimer hatte 1491 Kalchenbach zum Pfande. Er 
wurde wegen Raubritterei enthauptet und zu Pfarrkirchen begraben.
	        
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