Volltext: Dreizehntes Bändchen (13. 1926)

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Ueber Spuren vom einstigen Edelsltze Tändleinsbach hat 
Herr Johann Ratzesberger von Altenhof einen interessanten 
Bericht mit folgenden Angaben eingesendet: Alte, tiefe und 
gut ausgemauerte Brunnen finden sich dort bei den Häusern 
Nr. 7 und 8 und früher bestand auch in der Nähe des Ortes 
ein ausgedehnter Teich. Nahe den Häusern 5 und 6 wurden 
in einem Acker schon öfter Silbermünzen gefunden, sowie 
auch in einer dortigen Straßenmauer einmal eine größere 
Anzahl von Goldmünzen. Als in den letzten Siebziger- 
jahren beim Hause Nr. 7 für einen neuen Stall Erdaus- 
hebungen geschahen, stieß man auf starke Grundfesten einstiger 
Mauern und fand auch einen schön abgeschrägten, offenbar 
von einem Torgerichite herrührenden Granitstein, der von 
hellerer Farbe war als der im Orte vorkommende und aus 
dem mehrere Fenstergerichte gemacht wurden; die gleich- 
zeitig zutage geförderten Holzkohlen waren wohl die Spuren 
eines einstigen vernichtenden Brandes. Auch in Tändleins- 
bach bestehende Sagen weisen auf ehemalige Herrschaften hin; 
so erzählen die Bewohner der Häuser Nr. 5 und .6, es habe 
sich beim nahen Reidlacker früher eine größere Baulichkeit be- 
funden und unter den Dreschtennen der Häuser Nr. 7 und 8 
sollen sich Kellereien befinden mit noch eingelagertem Weine, 
den aber leider noch niemand zu sehen und noch weniger zu 
kosten bekommen hat. 
* * 
* 
Dr. P. Leopold Schiller, Professor in Wilhering: 
 
Zur Geschichte Geschichte Pfarre 
Gramastetten. 
 
Der gewählte Titel besagt, daß im Folgenden nicht eine 
vollständige, lückenlose Geschichte der Pfarre Gramastetten 
geschrieben wird, sondern nur ein Beitrag dazu. Wegen der 
Lage dieser Pfarre im ursprünglichen Waldland des Mühl- 
viertels kann für die ältere Vergangenheit nur eine Art Sied- 
lungsgeschichte, behaftet mit den Unvollkommenheiten der- 
artiger Forschungen, gebracht werden. Beinahe das ganze 
mittlere Mühlviertel gehörte einst zur Pfarre Gramastetten; 
es sind deshalb oft auch die anderen Pfarren, die aus der 
Teilung der Mutterpfarre hervorgegangen sind, in sind Be- 
sprechung einbezogen. Eine weitere Übereinstimmung in der
	        
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