Volltext: Dreizehntes Bändchen (13. 1926)

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Behandlung der im hiesigen Bereiche beschäftigten Arbeiter 
bezog unser Gemeindearzt im Pauschale. 
Die Erbauung der Mühlkreisbahn, welche am 17. Okto- 
ber 1888 eröffnet wurde, hat der Holzschwemme auf der 
großen Mühl den Todesstoß versetzt; sie wurde wohl durch 
ein paar Jahre noch fortgesetzt, doch 1892 fand die ganz : 
letzte statt. Jedenfalls könnte Partenstein viel vom Wandel I 
der Zeiten erzählen. Hier stand die gleichnamige Burg, deren 
wehrhafte Ritterschaft die bayerische Grenze zu verteidigen 
hatte, da ja die Mühl von 1180-1383 die Grenze zwischen 
Oesterreich und Bayern bildet. Das Schloß wurde um 1530 
aufgegeben und zerfiel, aber auf die Burgritter kamen die ; 
Holzschwemmer, er, die sich Partensteins Ruine und Schloßhof 
als Rast- und Trinkplatz auserschen hatten, bis die Mühl auf- 
hörte, Holz hieher zu tragen. Doch Partenstein gibt sich \ 
nicht auf, wird vielmehr gegenwärtig zu einem der größten 
Elektrizitätswerke Oesterreichs aufgebaut. Wer ist es aber 
der Partenstein nicht untergehen läßt? Das ist der Mühl- 
fluß, der seiner Wohltätigkeit getreu bleibt. Zur Ritterzeit , 
zeigte er die Grenze und festigte den Frieden zwischen zwei 
Ländern, zur Zeit der Schwemmer trug er Holz herbei für 
Licht und Wärme der Bevölkerung weit und breit, und 
jetzt, im Zeitalter der Elektrizität, wird er für einen großen 
Teil Oesterreichs erzwingen Licht, Wärme und Kraft. 
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Johann Sigl, Pfarrer i. R. in Kleinzell: 
 
Tändleinsbach. 
 
Ein alter Edelsitz des oberen Mühlviertels, der schon 
fast ganz vergessen ist und von dem uns auch unsere Ge¬ 
schichtsschreiber nur ganz wenig berichten, ist Tändleinsbach, 
von Volke gewöhnlich Tandlesbach (5 Häuser) genannt, un- 
weit des Marktes Hofkirchen und jetzt zur Ortschaft Hötzen- 
dorf gehörend. 
Im Jahre 1222 scheinen als Verbündete des Grafen 
von Vichtenstein auf: „Nythart und Malchat von Tagen- 
bach." Dieser Name hat freilich mehr Achnlichkeit mit Tag- 
leinsbach (bei Putzleinsdorf), weil aber von einem Edelsitze 
in Tagleinsbach nie etwas, verlautet, so erklärt man das 
obige Tagenbach für Tändleinsbach. Daselbst begegnet uns
	        
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